Abenteuer Tobago: der Umzug beginnt

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Datum: 02. Dezember 2009
Uhrzeit: 07:59 Uhr
Leserecho: 3 Kommentare
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Strand1_TobagoZurück in Deutschland begannen nun sofort die umfangreichen Vorbereitungen für den großen Umzug.

Für mich stand von Anfang an fest, dass ich mich von unseren Tieren nicht trennen würde, wir sie also mitnehmen würden, egal wie. Unsere Tiere das waren zwei Katzen, ein großer Hund und unsere drei Pferde. Nun hatten wir aber schon das erste Hindernis zu überwinden. Alle Tiere, die auf der Insel eingeführt wurden, mussten erst sechs Monate in Quarantäne. Mit dieser Gegebenheit würden wir uns noch eingehend auseinandersetzen müssen.

Es dauerte dann doch einige Monate, bis wir einen Käufer für unser  Haus im Elsaß gefunden hatten. Diese Zeit nutzte vor allem mein Mann Joe, um die notwendigen Vorbereitungen zu treffen. Ich ging während dieser Zeit noch meinem Beruf nach. Er informierte sich eingehend über die Bestimmungen der Quarantänegeschichte, und leitete alles Nötige in die Wege. Die Katzen würden wohl oder übel sechs Monate in der Quarantänestation in Trinidad, der Schwesterinsel von Tobago, einquartiert werden müssen. Unserem Hund wollten wir dies nicht antun. Wir waren entschlossen, den Hund auf die Insel zu „schmuggeln“. Bei den Pferden war das natürlich nicht möglich, und so suchten wir dafür eine Firma, die in der Lage war, Pferdetransporte einschließlich Quarantäneaufenthalt organisieren zu können. Wir kündigten sämtliche Versicherungen und er verkaufte seinen Wagen.

Nun konnte für ihn das große Abenteuer losgehen.

Ich selbst wollte ein paar Monate später nachkommen, da ich gegenüber meinem Arbeitgeber noch Verpflichtungen einzuhalten hatte. Mein Chef hatte mir die Möglichkeit eingeräumt, die Stelle vorerst für mich freizuhalten, für den Fall, dass irgendetwas schief gehen würde. Damals fand ich diese Regelung eigentlich unnötig. Was sollte schon schief gehen? Wir hatten uns doch ausreichend informiert. Später war ich ihm sehr dankbar für seine Voraussicht gewesen.

Mein Mann hatte vor, die Zeit bis ich nachkommen würde zu nutzen, um so viel wie möglich vorzubereiten. Er musste Arbeiter finden, die in der Lage waren, nach unseren Plänen ein Haus zu bauen. Es war nicht möglich, dort einfach einen Bauunternehmer zu beauftragen, der alles organisierte. Man brauchte einen guten Vorarbeiter und dazu ein paar willige Männer. Alle gaben sie an, bereits schon einmal ein Haus gebaut zu haben, auch wenn sie nur als Handlanger mal Zement angerührt hatten. Es war also nicht so einfach, geeignete Arbeiter zu finden.

Da es auf Tobago keinen Autohändler gab, schickte Joe seinen Vorarbeiter mit der Fähre nach Trinidad, um ein Auto zu kaufen. Dieser war gebürtiger Trinidadian und kannte sich dort bestens  aus. Er kam nach ein paar Tagen mit einer fast neuen Limousine exotischer Herkunft zurück. Uns wäre aus praktischen Gründen ein Kombi lieber gewesen, aber er fand dieses Auto einfach schön weil es silberfarbig war. Und nun hatten wir es eben. Diese Karre war Zeit ihres Lebens eine anfällige Rostlaube gewesen.

All diese, und viele andere Vorbereitungen traf Joe in dieser Zeit. Außerdem hatte er vor, den Bau des Hauses so weit wie möglich voranzutreiben, damit wir dann schon eine Bleibe hatten, wenn ich später nachkam.

So flog er also zuerst mal alleine mit einer Unmenge an Gepäck los. Er nahm kistenweise Werkzeuge, Geräte und Kleinmaterial mit, das man für den Bau des Hauses benötigen würde. Dort auf der Insel waren solche Dinge Mangelware, oder sogar überhaupt nicht zu beschaffen.

Das aller erste, worum er sich kümmern wollte, war, einen Bootseigentümer zu finden, der bereit war, unseren Hund „einzuschmuggeln“.

Bereits nach wenigen Wochen hatte er ihn gefunden. Er besaß ein zweimastiges Motorsegelboot von ca. 12 Metern Länge, und für ein nicht geringes Entgelt, oder besser gesagt, für einen Wucherpreis wollte er den “Schmuggeltransport“ übernehmen.

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In „Abenteuer auf Tobago“ erzählt Solveigh Köllner von all den Abenteuern und Gefahren, aber auch von der einzigartigen Natur der Insel im karibischen Meer und den faszinierenden Eindrücken einer fremden Kultur.

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  1. 1
    Ramiro

    So gehen sie alle vor, typisch deutsch oder sagen wir mal, typisch normal. Man kann niemanden vorwerfen, dass er nicht so vorzugenen hat, weil ihm ja nur die Gegebenheiten der rechtlichen, zukünftigen Grundlagen und sein bisherigen Leben dabei bekannt sind und zur Seite.
    Dabei denke ich nicht an an igrendwelche Umgehungen, an illegale Vorgehensweisen. Nein, es stört mich nur, dass man sich auf den EINEN Weg begibt und sich nicht informiert über andere, legale Möglichkeiten und sich nicht stützt auf die jahrelangen Erfahrungen anderer.
    Es ist geradezu dilletantisch naiv, „den Hund auf die Insel zu „schmuggeln“, wenn man das selbst in die Hand nimmt, ohne die Umstände und wirklich vertraute Freunde und Bekannte dort zu kennen, ohne jegliche Kenntnisse der realen Gegebenheiten, aber immer unter dem Aspekt, dass man alles selbst viel besser weiss logisch vorgegangen und alle schon regeln wird.
    Was mich stört, ohne den Ausgang zu kennen, aber komplett zu erahnen, ist die Tatsache, dass man sich in Sicherheit wiegt, weil man doch alles in der Hand hat, was braucht man da andere (die dort seit Jahren als Auswanderer oder Aussteiger leben), die einem einen Rat hätten geben können, weil sie Sachlage besser hätten beurteilen können? Aber der Großmut kommt vor dem Fall, da brauche ich den Rest des Berichtes niht mehr abzuwarten. Mann kann nicht mit dem Gedankengut, er Kultur und den Erahrungen eines Europäeers, völlig andere Gegebenheiten einschätzen und okkopieren. Das ist Selbstüberschätzung, Arroganz und vorprogrammierter Absturz.
    Ich bin kein Besserwisser, aber wer 30 Jahre lang in 9 Ländern mehrere Jahre gewohnt und gelebt hat, darf sich vieleicht ein Urteil erlauben.
    In diesem Sinne, Gruss Ramiro

  2. 2
    triniclaude

    Ich kann Ramiro nur voll bestätigen. Ich habe zwar nie länger in Trinidad & Tobago gelebt, durch angeheiratete Verwandte bin ich aber seit 20 Jahren jedes Jahr dort. Und habe in dieser Zeit dutzende Auswanderer kennengelernt oder von ihnen gehört, denen es ähnlich ergangen ist. Wie Ramiro sagt: Die Arroganz, sich nicht die Zeit zu nehmen, das Leben dort erst mal zu studieren und sich Hilfe zu suchen, wird immer bestraft. Was bleibt, ist Frust und Ernüchterung. Dafür können die Trinidadier aber nichts!
    Grüße, triniclaude

  3. Da ich selbst schon einige Male meinen Urlaub auf Tobago ver-bracht habe, kann ich die Autorin sehr gut verstehen, dass sie diese Insel als ihr Auswanderungsland ausgewählt hat.

    Ich selbst habe auch Tiere. Deshalb empfinde ich für die Hand-lungsweise der Autorin, die Tiere mitzunehmen viel Sympathie. Da ja die Pferde sicher genau wie die Katzen sechs Monate in Qua-rantäne müssen, ist bereits dieser Teil der Ausreise sicherlich eine sehr große finanzielle Belastung. Dies zeigt mir, dass die Autorin sehr verantwortungsbewusst ist.

    Auf die nächsten Folgen dieses Berichtes bin ich wirklich gespannt.

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