Nach Angaben des gerichtsmedizinischen Instituts sind allein in diesem Jahr in nur fünf Gemeinden 625 Menschen als “verschwunden” registriert worden, davon 202 in der Hauptstadt San Salvador, 117 in San Martín, 97 in Mejicanos, 118 a Soyapango und 91 in Apopa (alles Vorstädte von San Salvador). Diese Orte gehoren zu den gewalttätigsten in dem verarmten Land und sind Operationsgebiet der Jugendbanden (”maras”). Die Behörden haben keine landesweiten Statistiken.2010 “verschwanden” 1600 Menschen, von denen die meisten verschleppt, ermordet und in der Nähe von Straßen und Bächen begraben wurden.
in der letzten Juliwoche wurden zwei Jugendliche (14 und 15 Jahre) aus Mejicanos von ihren Familien als abgängig gemeldet. Ihre Leichen fand man am 30 Juli mit Schusswunden in Ayutuxtepeque, 8 km nördlich von San Salvador. Bis Ende Juli wurden in El Salvador 2.485 Menschen ermordet, was durchschnittlich 13 Morde pro Tag bedeutet. Nach einem leichten Rückgang gegenüber den Vorjahr ist die Zahl der Morde zuletzt wieder angestiegen. Allein an den beiden letzten Julitagen wurden 23 Menschen ermordet.
Nach Angaben der hauptstädtischen Polizei (PNC) gehen 80% der Morde auf das Konto der Banden (”maras”, “pandillas”), die ihr Operationsgebiet aufgrund der stärkeren Überwachung und Sicherheitsvorkehrungen in der Hauptstadt in Gemeinden im Umland verlegt haben, wie etwa Panchimalco und Tonacatepeque, wo in Folge die Zahl der Morde gegenüber dem Vorjahr zugenommen hat.
Die Polizei sieht bei den meisten Morden einen Zusammenhang mit den Aktivitäten der mexikanischen Drogenkartelle wie den “Zetas”, was zu noch größerer Brutalität führe. Wo die Drogenbanden operieren, herrsche bei der Bevölkerung ein Klima der Angst, so dass kriminelle Aktivitäten nicht angezeigt würden, so ein Sprecher der Polizei. Daher steige die Kriminalität. Ohne Mithilfe der Bevölkerung sei es allerdings schwieirig, die zuletzt wieder steigende Mordrate zu senken.
Leider kein Kommentar vorhanden!