Auf der letzten Etappe seiner Brasilienreise ist Bundesentwicklungsminister Dirk Niebel mit der Umweltministerin des Bundesstaats Amazonas, Nádia Ferreira, und mit der Landesministerin für Infrastruktur, Waldivia Ferreira Alencar, zusammengetroffen. Nach der Besichtigung des Wohnquartier-Entwicklungsprojekts PROSAMIN und dem Besuch einer Ranger-Einheit zur Bekämpfung illegaler Abholzung hat Niebel von Manaus aus die Heimreise angetreten.
Niebel würdigte bei seiner Abreise erneut das große Engagement Brasiliens in den Bereichen Erneuerbare Energien, Klima- und Ressourcenschutz. Als globaler Entwicklungspartner werde Brasilien immer wichtiger, betonte Niebel. „Das hohe Zusagevolumen von insgesamt rund 245 Millionen Euro ist möglich, weil wir mit Brasilien als Schwellenland innovative Finanzierungsinstrumente einsetzen. Hier können mit einem Steuer-Euro sechs Entwicklungseuro durch Marktmittel gehebelt werden“, sagte Niebel.
Die deutsch-brasilianischen Regierungsverhandlungen haben die strategische Partnerschaft der beiden Länder und die entwicklungspolitischen Prioritäten in den Bereichen Tropenwaldschutz, Dreieckskooperationen und Erneuerbare Energien/Energieeffizienz bekräftigt.
Im Schwerpunkt „Schutz und nachhaltige Nutzung des Tropenwaldes“ hat Deutschland seit 2008 mit rund 25 Millionen Euro nachhaltige Projekte zum Naturschutz in Brasilien und zum globalen Klimaschutz gefördert. Der Schwerpunkt „Dreieckskooperationen“ zielt darauf ab, institutionelle Kapazitäten für wirkungsorientierte Süd-Süd-Kooperationen zu stärken. Brasilien und Deutschland führen gemeinsam Projekte mit Entwicklungsländern durch, beispielsweise die Förderung von kleinen und mittelständischen Betrieben im Grenzgebiet zu Bolivien und Paraguay oder den Aufbau eines Umwelttechnologiezentrums in Peru.
Das aktuelle Portfolio der deutsch-brasilianischen Zusammenarbeit im Energiebereich beläuft sich auf fast 530 Millionen Euro. Für deutsche Unternehmen gibt es zahlreiche Anknüpfungspunkte in diesem Themenfeld und aufgrund ihrer führenden Positionen auf dem Weltmarkt gute Ausgangssituationen für wirtschaftliche Aktivitäten.
Maßnahmen der Privatwirtschaftsförderung sind ein weiterer wichtiger Aspekt der deutsch-brasilianischen Zusammenarbeit. „Ich möchte Entwicklungspolitik und Außenwirtschaftspolitik noch besser verzahnen und hoffe, das Engagement deutscher Unternehmen im Sinne der Ziele deutscher Entwicklungspolitik gerade auch in unserem globalen Entwicklungspartnerland Brasilien weiter ausbauen zu können“, so Niebel.
Niebel weiter: „Das Innovative und Zukunftsweisende an unserer Zusammenarbeit manifestiert sich auch in unserer Vereinbarung über die Zusammenarbeit bei den anstehenden internationalen Großveranstaltungen – Rio+20-Konferenz 2012, FIFA Conederation Cup 2013, Fußball-Weltmeisterschaft 2014, Olympische und Paralympische Spiele 2016 –, die Brasilien als Gastgeberland ausrichtet.“ An der Rio+20-Konferenz beabsichtigt Entwicklungsminister Niebel persönlich teilzunehmen.
Leider kein Kommentar vorhanden!