Ein kürzlich unterzeichnetes Abkommen zur technologischen Zusammenarbeit zwischen der brasilianischen Marine, dem Energiekonzern Petrobras und der Vale Soluções em Energia (VSE) sieht die Erzeugung von sauberer Energie durch Generatoren in der Antarktis vor. Mit dieser Initiative ist Brasilien zum Vorreiter in diesem Bereich geworden. Für erste Tests brach am 9. Oktober das Forschungsschiff Ary Rongel der brasilianischen Marine in die Antarktis auf, wo es voraussichtlich im November eintreffen wird. Es hat 350.000 Liter Bioethanol und einen Generator an Bord, der mit diesem Treibstoff Strom erzeugt.
Die ersten Versuche mit dem Generator werden in der Antarktis-Forschungsstation „Comandante Ferraz“ unternommen, die seit 1984 von Brasiliens Marine betrieben wird. Der Ethanol-Generator wurde vollständig mit brasilianischer Technologie entwickelt. Der Hintergedanke war, dass man schwere Generatoren auch mit Biokraftstoffen und ohne Additive zur Stromerzeugung nutzen können sollte. Die Geräte werden nun einem rigorosen Dauertest unterzogen, um sicherzustellen, dass sie unter den extremen klimatischen Bedingungen reibungslos funktionieren. Petrobras hat 350.000 Liter Ethanol für den Versuch zur Verfügung gestellt. Der Dauertest dient auch zur Untersuchung der Energieeffizienz von Ethanol bei niedrigen Temperaturen.
Ziel der Versuchsreihe ist es, das derzeit für die Stromerzeugung in der brasilianischen Forschungsstation genutzte Mineralöl durch eine saubere Energiequelle zu ersetzen, um damit die Abgasemissionen zu reduzieren. Der Generator hat eine Leistung von 250kW – das ist ausreichend, um die brasilianische Station mit Strom zu versorgen. Die Kosten des Versuchs, der ein Jahr dauern soll, belaufen sich auf ca. 2,5 Mio. Real (rund 1.1 Mill. Euro). Die Initiative feiert zudem die 30-jährige brasilianische Präsenz in der Antarktis. Die Beteiligten hoffen, das Jubiläum mit Strom aus Bioethanol zu begehen.
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