Lateinamerika: Umweltgiftbericht 2011 beziffert gravierendste Schadstoffprobleme der Welt

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Datum: 12. November 2011
Uhrzeit: 15:03 Uhr
Leserecho: 0 Kommentare
Autor: Redaktion
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► Liste der zehn weltweit gefährlichsten Umweltgiftquellen

Green Cross Schweiz und das in den USA beheimatete Blacksmith Institute legen eine Liste der zehn weltweit gefährlichsten Umweltgiftquellen vor und veröffentlichen das bisher genaueste Bild der Schadstofffolgen. Gestützt auf Forschungsergebnisse, die in den letzten drei Jahren an mehr als 2000 stark verschmutzten Orten erhoben wurden, identifiziert der Umweltgiftbericht 2011 die zehn wichtigsten Umweltgiftquellen und beziffert ihre gesundheitlichen Auswirkungen. Viele der Orte liegen in Afrika, Asien, sowie Süd- und Zentralamerika.

«Toxische Belastungen durch Bergbau und industrielle Prozesse in der ganzen Welt sind ein grosses Gesundheitsrisiko für die betroffene Bevölkerung», sagt David Hanrahan, Leiter Globales Programm Blacksmith Institute. «Obwohl mindestens so viele Menschen unter umweltgiftbedingten Krankheiten leiden wie an Malaria oder Tuberkulose, unterstützt die internationale Weltgemeinschaft in vielen Ländern kaum Hilfsmassnahmen», betont Nathalie Gysi, Geschäftsleiterin Green Cross Schweiz.

Toxische Chemikalien gehören zu den schlimmsten Gesundheitsgefahren
Im Umweltgiftbericht 2011 werden erstmals die Auswirkungen der Umweltgifte aufgrund der verlorenen Lebensjahre und der in Krankheit verbrachten Jahre beziffert, während sich die bisherige umweltmedizinische Forschung vor allem auf die Zahl der durch ein Problem verursachten Todesfälle konzentriert. Weil Umweltgifte oft zu schweren Behinderungen ohne tödliche Folgen führen, werden viele Opfer von der Statistik nicht erfasst. Gemäss dem vorliegenden Bericht verliert eine Person, die von den Umweltgiftquellen in der Top-Ten-Liste betroffen ist, durchschnittlich 12,7 Jahre infolge Tod oder Behinderung. Diese Masszahl wird als «Disability-Adjusted Life Year» (DALY) bezeichnet und steht für die verlorenen oder mit einer Behinderung verbrachten Lebensjahre.

Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zufolge war die Belastung durch toxische Chemikalien 2004 für 4,9 Millionen Todesfälle und 86 Millionen DALY-Fälle weltweit verantwortlich. Der grosse Unterschied zwischen Todesfällen und DALY-Fällen zeigt, dass eine beträchtliche Zahl von Menschen mit Behinderungen lebt, die auf die Belastung durch Chemikalien zurückzuführen sind. Der vorliegende Bericht geht noch einen Schritt weiter und führt die Ursachen und Wirkungen zusammen, indem er die DALY-Fälle für eine bestimmte Gemeinschaft ermittelt, die durch eine wirtschaftliche Aktivität und die damit verbundenen Umweltgifte belastet wird. Dies ermöglicht, die schwerwiegendsten und am weitesten verbreiteten Schadstoffprobleme präzis zu identifizieren und zu isolieren. Aufgrund dieser Erhebungen können Prioritäten für die zukünftigen Ressourcenallokationen und Sanierungen gesetzt werden. «Die internationale Weltgemeinschaft ist aufgefordert, die nötigen Ressourcen und das Engagement aufzubringen, um die Umweltgiftquellen zu beseitigen und die schwerwiegendsten Probleme sofort anzugehen», sagt Dr. Stephan Robinson, Bereichsleiter Abrüstung, Wasser von Green Cross Schweiz.

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