Lateinamerika: Celac-Gipfel stößt auf wenig mediales Interesse

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Datum: 04. Dezember 2011
Uhrzeit: 15:26 Uhr
Leserecho: 2 Kommentare
Autor: Redaktion
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► Nicht mehr als eine Randnotiz

Die Gründungskonferenz der Gemeinschaft der Lateinamerikanischen und Karibischen Staaten (CELAC) ist in den Medien der meisten lateinamerikanischen Staaten auf wenig Beachtung gestoßen. Die großen brasilianischen und argentinischen Tageszeitungen erwähnten die Konferenz in Venezuela lediglich in einer Randnotiz. Die brasilianische Präsidentin Dilma Rousseff und ihre argentinische Amtskollegin Cristina Fernández de Kirchner verließen die venezolanische Hauptstadt Caracas bereits am frühen Samstagvormittag.

Mit einem Aufruf zu Einheit und Solidarität ist beim Gipfel in Venezuela die CELAC gegründet worden. Der politische Analyst Carlos Alberto Montaner äußerte bereits im Vorfeld seine Zweifel darüber, dass die CELAC überhaupt sehr viel Gewicht haben wird: “Ich glaube, die OAS wird noch lange bestehen, die Celac kann nicht an ihre Stelle treten. Mexiko, Brasilien oder Kolumbien haben ganz andere Positionen als etwa Venezuela und Kuba. Es gibt keine gemeinsame Vision und die wenigsten Länder sind überhaupt bereit, Venezuela und Chávez eine Führungsrolle zu gewähren”.

Der kubanische Präsident Raul Castro sah dies allerdings ganz anders. Laut dem Staatschef der kommunistisch regierten Karibikinsel kann die Celac das größte Ereignis der letzten 200 Jahre werden. “Zum ersten Mal in der Geschichte haben wir eine Organisation für unser Amerika: Wenn sie erfolgreich ist, kann man dies als das größte Ereignis der letzten 200 Jahre betrachten”, so Castro.

Am Rande des Gipfels kam es zu zahlreichen Protesten. Demonstranten forderten die Rückgabe von “Milliarden-Spenden” an Kuba, Bolivien und Ecuador. Transparente und Banner an allen wichtigen Straßen und Autobahnbrücken in Caracas trugen die Aufschrift “Präsidenten und Staatschefs, Willkommen in der Hauptstadt des Verbrechens”. “Wir sind empört über die Unsicherheit, Arbeitslosigkeit und Obdachlosigkeit in unserem Land. Wir wollen die zum Gipfel angereisten ausländischen Würdenträger auf die Probleme des Landes aufmerksam machen. Präsident Hugo Chávez gaukelt der Welt in zwei Tagen ein heiles Venezuela vor. Wir sind nicht gegen die lateinamerikanische Integration, aber wir lehnen die Täuschungsversuche der Regierung vor der wahren Lage in Venezuela ab”, bekannte sich Francisco Soteldo von der Opposition.

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Kommentarbereich

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  1. 1
    hombre

    Hugo…das war hoffentlich dein letzter Stammtisch!!!

    Der is ja schlimmer als ein europäischer Vereinsmeier…

  2. 2
    escéptico

    kann hier mal jemand Licht ins Dunkel bringen?

    „Die CELAC wurde am 23. Februar 2010 gegründet, nachdem die USA im Gefolge des Putsches in Honduras 2009 versucht hatten, die Organisation Amerikanischer Staaten in ihrem Sinne zu manipulieren.“ http://goo.gl/S8I5Q

    „Die Gründungskonferenz der Gemeinschaft der Lateinamerikanischen und Karibischen Staaten (CELAC) ist in den Medien der meisten lateinamerikanischen Staaten auf wenig Beachtung gestoßen.“ siehe oben

    „El ex presidente de Venezuela, el médico Jaime Lusinchi, tiene registrado desde 2001 el nombre CELAC, „Centro de Estudios para América Latina y el Caribe“. Der Name CELAC ist demnach seit 2001 registriert http://goo.gl/uiOe5

    alles ein bisschen verwirrend, oder?

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