Kolumbien verzeichnet auch 2011 Rückgang bei Morden

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Datum: 26. Dezember 2011
Uhrzeit: 11:20 Uhr
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Autor: Dietmar Lang
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► Zahl der Tötungsdelikte sinkt auf niedrigsten Stand seit 1984

Die Mord-Zahlen in Kolumbien sind nach Angaben der Nationalpolizei im Jahr 2011 auf den niedrigsten Stand seit 26 Jahren gefallen. Nach den jüngsten Zahlen kamen in den vergangenen 12 Monaten insgesamt 13.520 Menschen gewaltsam ums Leben, 544 weniger als im Jahr zuvor. Laut der kolumbianischen Tageszeitung El Tiempo sei dies eine „historische Zahl“, zuletzt wurden 1984 mit 10.745 Opfern weniger Morde registriert.

Vor allem in den vier großen Städten sind ermutigende Zahlen zu verzeichnen: in Cali sind die täglichen Todesfälle mittlerweile von sieben auf fünf zurückgegangen. Hier wurden in diesem Jahr 1.720 Morde registriert, 42 weniger als 2010. In Medellin wurden 1.624 Menschen Opfer einer Gewalttat, ein Rückgang von 17 Prozent gegenüber dem Vorjahr, wo 1.962 Fälle verzeichnet wurden. In Bogotá sank die Mordrate um rund 10 Prozent von 1.562 in 2010 auf 1.443 in diesem Jahr. Und auch in Barranquilla wurden mit 424 Fällen insgesamt 92 Morde weniger registriert als im Vorjahr.

Erschreckend bleibt jedoch auch weiterhin das Motiv in den meisten Fällen. Bei einem Drittel aller Morde ging es um Streitigkeiten, Alkohol oder Drogen. In vielen Fällen kannte zudem das Opfer seinen Mörder. Experten betonen daher, dass vor allem durch stärkere Polizeipräsenz und Aufklärungskampagnen viele dieser Tötungsdelikte verhindert hätten werden können.

Überrascht zeigen sich die Verantwortlichen auch von den Zahlen in Cali und Medellin, wo in der diesjährigen Weihnachtszeit kein einziger Mord registriert wurde. Dabei standen gerade die beiden Städte in den vergangenen Jahren in Hinblick auf gewaltsame Todesfälle während der Feiertage ganz oben auf der Liste. Für General Rodolfo Palomino, Direktor für öffentliche Sicherheit, zeugt der Rückgang von den verstärkten Sicherheitsmaßnahmen in den Problemzonen. Der sogenannte „Plan de Seguridad por Cuadrantes“ wurde in den vergangenen Monaten nochmals ausgeweitet und bezieht die dort lebende Bevölkerung mit in die Sicherheitspolitik mit ein.

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