Das Baugewerbe in Uruguay kann sich vor Aufträgen nicht retten. Wirtschaftsexperten des kleinen südamerikanischen Landes (3,5 Millionen Einwohner) gehen davon aus, dass im Jahr 2012 bis zu 10.000 neue Arbeitskräfte benötigt werden. Die uruguayische Industrie- und Handelskammer hat Präsident José Alberto „Pepe“ Mujica nun darum gebeten, im Ruhestand befindliche Rentner zu reaktivieren.
„Ich habe einen Antrag der Industrie- und Handelskammer erhalten. Sie bitten um Prüfung einer Möglichkeit, im Ruhestand befindliche Arbeiter in das Berufsleben zurückzuführen. Der geschätzte Bedarf an Arbeitskräften in der Branche übertrifft bei weitem unsere Möglichkeiten, bereits im vergangenen Jahr hatten wir Schwierigkeiten, alle Arbeitsplätze zu besetzen“, so Mujica.
Er wies auf den Bau einer Papierfabrik im Westen des Landes hin, bei der es sich mit 1,9 Milliarden US-Dollar um die größte Investition in der Geschichte Uruguays handelt. „Wir benötigen im Zuge der Bauarbeiten dort pro Monat 500 neue Arbeitskräfte, landesweit liegt die Beschäftigtenzahl im Bausektor bei rund 70.000. Die Bauwirtschaft ist
das Thermometer der Wirtschaft, die in diesem Jahr um 4% wachsen wird. Wir hatten in unserer Geschichte noch nie so ein tiefes Niveau der Arbeitslosigkeit“ (5,5% im November), teilte das Staatsoberhaupt mit.
Trotz dieses viel versprechenden Ergebnisses betonte Mujica die Notwendigkeit, gegen den „berüchtigten Mangel an qualifizierten Arbeitskräften“ vorzugehen. Die Regierung wird ein Projekt starten, damit Rentner wieder aktiv in der Baubranche arbeiten können. Im Gegenzug sollen sich die Unternehmen verpflichten, jungen Menschen eine Praktika zum Einstieg in den Arbeitsmarkt anzubieten.
Leider kein Kommentar vorhanden!