Brasilien: Straußenzucht befindet sich auf dem Vormarsch

Datum: 23. Februar 2012
Uhrzeit: 16:08 Uhr
Ressorts: Brasilien, Panorama
Leserecho: 3 Kommentare
Autor: Redaktion
Sprachkurs Portugiesisch (Brasilianisch)
► Produktion liegt bei 30 Tonnen pro Jahr

Die Straußenzucht im größten Land Südamerikas ist auf dem Vormarsch. Waren afrikanische Strauße vor ein paar Jahren noch exotische Tiere in Brasilien, wird die Zucht des größten lebenden Vogels der Erde immer mehr zu einem lukrativen Geschäft für brasilianische Geschäftsleute. Laut Celso da Costa Carrer, Präsident der Vereinigung der brasilianischen Straußenzüchter (ACAB), gibt es landesweit rund 50.000 Laufvögel und 1.500 Produzenten.

Nach seinen Worten ist die Zucht ein lukratives Geschäft, die Betriebe erwirtschaften Renditen zwischen 30% und 50% pro Jahr. Neben dem Fleisch, Leder, Küken und Eiern sind besonders die Federn der Tiere hoch begehrt. Brasilien ist weltweit der größte Importeur von Straußenfedern und kauft jährlich rund 15 Tonnen. Das Gefieder wird vor allem für die bunten Karneval Kostüme und bei anderen traditionellen Festen des Landes benötigt.

Man züchtet die Strauße allerdings auch wegen ihres Fleisches und der graublauen Haut, aus der man Leder herstellt. Das Fleisch des Straußes hat einen ganz eigenen Geschmack, der am ehesten mit Rindfleisch oder dem des Bison zu vergleichen ist. Wissenschaftler an der Universität von São Paulo (USP) loben die ernährungsphysiologische Qualität des Fleisches, welches weniger Fett, Cholesterin und Kalorien als andere Fleischsorten, einschließlich Hühner-und Putenfleisch, ausweist. „Es ähnelt einem Filet Mignon“, schwärmt Giovanni Costa, Mitinhaber von zwei Zuchtfarmen.

Costa bezeichnet den Preis des Straußenfleisches allerdings als großen Nachteil. „Ein Kilo des Fleisches kostet etwa 24 Euro und damit mehr als das doppelte eines Filet Mignon oder einer Lende“. Für die Zukunft erwartet er allerdings eine steigende Nachfrage um etwa 20% pro Jahr, wodurch die Produktion steigen und der Preis fallen wird. Der brasilianische Markt befindet sich erst im Aufbau, aktuell werden rund 30 Tonnen pro Jahr produziert. Haupterzeuger ist nach wie vor Südafrika, wo fast 30 Tonnen pro Tag produziert werden.

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  1. 1
    Martin Bauer

    Ich hoffe, die Brasilianer schicken ein paar Tonnen dieser megaleckeren Vögel zu uns rüber! Die Federn können sie behalten.

    Das Rindfleisch in Venezuela ist zwar das beste, das ich kenne, besser als argentinisches oder brasilianisches, aber immer nur Rind und Huhn hängt mir langsam zum Halse raus. Keine Weihnachtsgans, kein Hase, Reh, Hirsch, Wildschwein oder mal ne Antilope! Die niedlichen Picure im Wald vor der Haustür mag ich nicht schlachten. Und die Ente beim Chinesen ist einfach nur fett und eklig. Da lob ich mir doch die Frankfurter Grossmarkthalle! Dort kriegst du alles in feinster Qualität – und schon tot.

  2. 2
    Der Bettler

    Ja Martin, wir sind mal eben hier. In Deutschland ist es kein Problem in jedem gut sortierten Supermarkt Hirschgulasch, Spanverkel, Rehrücken, Kalbfleisch, Straußensteaks, Antilopenfleisch, Enten und Gänse,(hier ungenießbar) Fischarten in jeglicher Art,S almsteaks, Forellenfilets, Thunfisch(nicht als Brei verpflügt in Dosen) Austern, wo das innenleben nicht so groß wie Schusser sind, Camerones, kosten in Deutschland einen Bruchteil wie hier.

    Was hier billig zu haben ist ind noch Lomitos das Kilo um die 90.- kostet in Deutschland wesentlich mehr. Martin habe ich Dir den Mund etwas wässrig gemacht? Aber ich nehme schwer an, daß Du auch im Jahr einige Zeit in Deutschland verbringst und alles genießen kannst. Ich tue es 3 Monate im Jahr, um wieder mal zu sehen, daß es einfach alles gibt was das Herz begehrt, daß man ja von hier nicht behaupten kann.

    Nur noch eine kurze Anmerkung, vor 14 Jahren habe ich für eine 2 Kilo Languste 30 alte Bolis bezahlt, jetzt ist die nicht mehr unter 300.- neue zu bekommen. Ah ja einen schönen Hasen in Rahmsoße mit Semmelknödeln wäre ja auch nicht zu verachten. Guten Appetit.

  3. 3
    Martin Bauer

    Sadist! Ich war zuletzt in 2010 in Deutschland. So langsam hab ich Entzugserscheinungen bezüglich des Essens. Mal wieder Schwarzbrot mit Hausmacher Leberwurst… (Stöhn).

    Thunfisch krieg ich hier übrigens ohne Probleme, ganze Viecher von anderthalb Meter, wenn es sein muss. Und sehr preiswert. Und Camarones sind im Fischgeschäft zwar viel zu teuer, wenn man bedenkt, wie nah das Meer ist, aber immer noch deutlich billiger als in Deutschland, wenn man nicht gerade mit deutscher Kreditkarte zahlt.

    In Coro soll es mal eine grosse Straussenfarm gegeben haben, sagte mir meine Frau. Aber den Venezolanern soll das Fleisch suspekt gewesen sein. Was der Bauer net kennt… Aruba und Curaçao als fast alleinige Abnehmer haben nicht ausgereicht. So haben sie wieder zu gemacht.

    So, jetzt wärm ich mir den Rest meines gestern selbstgemachten grünen Thai-Curries auf. Hab ein Loch im Magen von dem Thema.

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