ROG besorgt über Gewalt in Venezuela

rog

Datum: 21. März 2012
Uhrzeit: 15:12 Uhr
Leserecho: 4 Kommentare
Autor: Redaktion
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► Verbale Eskalationen müssen vermieden werden

Die international tätige Nichtregierungsorganisation Reporter ohne Grenzen (ROG) hat sich anlässlich der im Oktober stattfindenden Präsidentschaftswahlen besorgt über das Ausmaß der politischen Polarisierung in Venezuela gezeigt. ROG bezeichnete die gegen die Presse geführte Gewalt als unverantwortlich.

„Anlässlich der Angriffe im Vorfeld der Wahlen wird es immer schwieriger, den Journalismus in Venezuela zu praktizieren“, lautete das Statement der Organisation. „Regierung und politische Kräfte müssen ihre Mitglieder dringend an die grundlegenden Prinzipien einer Debatte erinnern und eine wirksame Balance zwischen den Kandidaten finden. Verbale Eskalationen müssen vermieden werden“.

ROG appellierte auch für Ruhe in der Blogosphäre und verurteilte die erniedrigenden Spekulationen über die angeschlagene Gesundheit des venezolanischen Präsidenten Hugo Chávez. Gleichzeitig kritisierte sie die homophoben und antisemitischen Äußerungen gegen seinen Rivalen bei den Wahlen, Henrique Capriles.

1985 im südfranzösischen Montpellier von einer Hand voll Journalisten gegründet, ist Reporter ohne Grenzen heute eine weltweit agierende Menschenrechtsorganisation. Ein Netzwerk aus über 150 Korrespondenten, neun Sektionen und drei Büros setzt sich rund um den Globus für Meinungs- und Pressefreiheit ein, recherchiert und dokumentiert Verstöße gegen dieses Menschenrecht und unterstützt verfolgte Journalisten und Medien. Reporter ohne Grenzen ist als Nichtregierungsorganisation international anerkannt.

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Kommentarbereich

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  1. 1
    Martin Bauer

    Verbale Eskalationen kann man sich mit Chavista tatsächlich schenken. Die werden ja bei jeder Gelegenheit gewalttätig. Und eh dass ich die andere Wange hinhalte, mach ich einen Totschläger vorher unschädlich.

    Versteht mich nicht falsch! Ich suche die Konfrontation nicht und provoziere sie auch nicht. Aber lieber verstosse ich in Selbstverteidigung gegen ein Gesetz, als vorzeitig ins Grab zu wandern. Dass überlass ich der Gegenseite, wenn sie es so haben will.

  2. 2
    PATRIOT

    die Herren u. Damen scheinen zu vergessen, das sich die überwältigende Mehrheit der Chavista-Anhänger aus der armen Unterschicht kommt, dort ist anders als in zivilisierten Ländern, Gewalt an der Tagesordnung und einfach ganz normal um jegwegliche Interessen durchzusetzen. Die 5% gebildeten Chavistas sind Söhne und Töchter gutsituierter Haushalte die völlig fanatisch sind, von Werten, Ehre etc. sprechen, selbst aber durch und durch korrupt sind und den Rest des Mobs als Werkzeug betrachten.

    Friedlich wird es in diesem Land keine Änderung geben, wer ist denn wirklich so naiv zu glauben, das die Chavistas Ihre Pfründe einfach so nach einer Wahlniederlage aufgeben werden…? Welcome in the real world!

    • 2.1
      Martin Bauer

      Das halte ich grundsätzlich eine treffende Beschreibung der Situation. Allerdings hat das Ausmass der Gewalt, die von den Armen in Venezuela ausgeht, Formen angenommen, die ich so woanders, auch in anderen latein amerikanischen Ländern, so noch nicht beobachten konnte. Inzwischen überfallen schwer bewaffnete Banden Wohnhochhäuser (Edificios), Restaurants, Hotels, Country Clubs, Autobusse und erschiessen jeden, der nicht schnell genug seine Habe rausrückt oder nur mit der Wimper zuckt. Und das praktisch täglich. Und es wird jeden Monat schlimmer. Dies ist nicht politisch motiviert, ist aber eine direkte Auswirkung der Politik der Regierung.

      Die reichen Fanatiker dürften zahlenmässig unbedeutend sein. Für gefährlicher halte ich die Generäle, die unter Chávez zu Multimillionären geworden sind, da sie alternativlos mit dem Rücken zur Wand stehen und das Militär als Waffe einsetzen können.

      Ein Grossteil der Chavista, die weder arm noch fanatisch sind, also eher Opportunisten, hat sich bereits von der Regierung abgesetzt oder ist bereit dies zu tun, sobald sich die Zukunft etwas klarer heraus kristallisiert. Viele davon suchen sich bereits neue Pjründe auf Seite der Opposition. Denjenigen, die frühzeitig von Chávez abspringen, muss man am Ende sogar noch dankbar sein. Denn ohne diese Überläufer würde eine Wende unmöglich. Sie werden sehr wahrscheinlich das Zünglein an der Waage sein. Allerdings wäre auch Chávez niemals so mächtig geworden, wenn sie ihn nicht jahrelang gestützt hätten. Mit diesen Wendehälsen wird die Gesellschaft weiterhin leben müssen, und sie werden weiterhin zur „Elite“ der Nation gehören, egal wer an der Regierung ist.

  3. 3
    hugo

    ja, ja, die armut und die armen. hat es vor der „machtübernahme“ von chavez keine armut in diesem lande gegeben? dass die armut die wurzel von gewalt ist, bezweifelt niemand. die frage sei erlaubt – warum gab und gibt es derart viel armut. der fisch stinkt bekanntlich vom kopfe her. dies war vor chavez so und hat sich unter chavez offensichtlich nicht geändert. offensichtlich stimmt die umverteilung von einkommen und vermögen (in vielen ländern übrigens) nicht. dies ist allerdings keine neue erkenntnis mehr.

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