Aufgrund der anhaltenden Dürre erhalten 45.000 Einwohner der kubanischen Hauptstadt Havanna (2,3 Mill. Einwohner) ihr Trinkwasser aus Tanklastwagen. Die Behörden gaben am Montag (23.) bekannt, dass die fünf wichtigsten Stauseen in der Provinz nur noch 21 Prozent ihrer ursprünglichen Kapazität aufweisen.
„Die Stauseen sind praktisch leer. Die letzte Regenperiode brachte fast kein Wasser, die Situation in Havanna könnte kritisch werden. Die Provinz leidet landesweit am meisten unter der Dürre“, teilte das Nationale Institut für Wasserreserven (INRH) mit. Demnach beträgt das tägliche Wasserdefizit etwa 200.000 Kubikmeter. Obwohl das vergangene Wochenende für den Westen der Insel heftige Regenfälle brachte (Überschwemmungen in den Provinzen Artemisa und Mayabeque), wurde von Januar bis März dieses Jahres ein Niederschlagsdefizit von 70 Prozent verzeichnet.
Die Dürre hat bereits vor zwei Jahren begonnen, die Stauseeen besitzen nur noch ein Fünftel ihres normalen Niveaus. Die Karibikinsel verbraucht aufgrund von Rohrbrüchen zweimal mehr Wasser als benötigt, die Hälfte der geförderten Flüssigkeit versickert ungenutzt. Die Lage in Havanna wird durch ein marodes Rohrleitungsnetz noch zusätzlich verschlimmert. Die meisten Brüche entstehen in den bis zu 100 Jahren alten Aquädukten. Bereits vor zwei Jahren hatte die Regierung bekannt gegeben, in den nächsten 5 Jahren rund 2.500 Kilometer Rohrleitungen sanieren zu wollen.
Kuba hat den höchsten Pro Kopf Wasserverbrauch Lateinamerikas. Es wurden zahlreiche Staudämme seit der Revolution gebaut, als auch einiges an Infrastruktur zuvor. Die reichen Länder könnten Kubas Anstrengungen sich an den Klimawandel anzupassen gerne unterstützen, aber die Kubaner selbst sollten auch mal nachdenken wieviel wert ihre Versorgung eigentlich darstellt.