In einem kolumbianischen Reservat für Indigene ist ein 15 Tage altes Neugeborenes an den Folgen einer Genitalverstümmelung gestorben. Das Baby wurde nach Entfernen der Klitoris mit anhaltenden Blutungen in ein Krankenhaus eingeliefert und verstarb kurz darauf.
Der Vorfall ereignete sich in der Gemeinde Dachi Drua Monde, in der etwa 120 Angehörige des indigenen Volkes der Embera leben. Die 16-jährige Mutter des Kindes hatte ihre Tochter zur Beschneidung in die Obhut einer benachbarten Familie gegeben. Bereits 2007 war in der Gegend ein anderes Kind Opfer der Klitoridektomie geworden.
Nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation sind weltweit zwischen 100 und 140 Millionen Frauen und Mädchen an den Genitalien beschnitten (Stand 2008). In Amerika ist das Phänomen vereinzelt belegt, etwa für die Embera-Chamí-Indianer in Kolumbien. Tradition ist die stärkste Rechtfertigung der Praxis. Weil die Beschneidung seit langer Zeit und an praktisch allen Frauen der praktizierenden Gruppe durchgeführt wird, nehmen die Menschen an, dass es sich dabei um etwas absolut Notwendiges handle.
Vielleicht sollten die Dorfältesten dieser Gemeinden mal nach Deutschland
reisen, genitalverstümmelung ist da mittlerweile vom Gericht verboten.