52 Morde pro Tag in Venezuela

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Datum: 12. Juli 2012
Uhrzeit: 16:02 Uhr
Leserecho: 3 Kommentare
Autor: Redaktion
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► Anstieg um acht Prozent gegenüber dem Vorjahr

In den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres sind in Venezuela 9.510 Personen ermordet worden. Dies bedeutet nach Angaben der größten Nationalen Polizeiagentur Venezuelas (Cuerpo de Investigaciones Científicas, Penales y Criminalísticas CICPC) einen Anstieg um acht Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres (8.830). Der Bundesdistrikt Caracas wird als der gewalttätigste Bezirk des Landes bezeichnet.

Während Präsident Chávez und seine Vasallen von angeblichen Erfolgen im “Sozialismus des 21. Jahrhunderts sprechen”, belegen nicht manipulierte Statistiken die nüchterne Wahrheit und die Unfähigkeit der linksgerichteten Regierung des südamerikanischen Landes. Laut der in der Zeitung El Universal publizierten Analayse liegt die Mordrate aktuell bei 34 pro 100.000 Einwohner. Sollte sich dieser Trend fortsetzen, könnte bis zum Ende des Jahres 2012 eine Quote von 68/100.000 erreicht werden. Damit liegt Venezuela vor Mexiko, wo die Quote trotz Konflikten mit dem Drogenhandel mit 18 Morden pro 100.000 Einwohnern stabil bleibt.

Im Bundesdistrikt Caracas wurden 1.934 Tötungsdelikte registriert, 72,2% mehr als im Jahr 2011. Dahinter folgt der Bundesstaat Miranda mit 1.127 Morden, gefolgt von Carobobo mit 909 Tötungsdelikten und Zulia (626 Morde). Die Regierung von Präsident Hugo Chávez hat in den letzten 13 Jahren 20 Sicherheits-Pläne lanciert, die stets medienwirksam angekündigt wurden und keinen Erfolg brachten. Die Situation ist fatal, da 90% der Morde zu keiner Verhaftung führen.

Die Betroffenen glauben den Versprechungen aus dem Miraflores Palast schon lange nicht mehr. Repräsentative Umfragen belegen, dass die Unsicherheit im Land das größte Problem der Bevölkerung ist. 91% der Venezolaner/innen haben kein Vertrauen in die Polizei des Landes. Die Polizeikräfte des Landes sind korrupt und meist selbst an Entführungen, Raub und anderen Verbrechen beteiligt. Studien von Menschenrechtsorganisationen belegen, dass die von der Regierung präsentierten Zahlen über Kriminalitätsraten nicht der Wahrheit entsprechen und offensichtlich gefälscht werden.

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Kommentarbereich

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  1. 1
    Martin Bauer

    Nicht zu vergessen, dass ein beträchtlicher Teil der Morde von Personen begangen werden, die für die Regierung arbeiten, und mit Waffen, welche die Regierung gekauft hat. Was soll da ein Programm bewirken?

  2. 2
    Helma

    JA DARUM, IST UNSER VERGNUEGUNGSANTEIL SEHR GEKUERZT WORDEN, MOEGLICHST NICHT NACH CARACAS RUNTER, KEIN KINO, KEIN THEATER, NUR NOCH LOCATEL UND GAMMA, HAHAHA
    UND DAS NUR AM TAG.

    • 2.1
      Annaconda

      Die meisten Bewohner des Landes stehen unter Hausarrest.Mit Reisen ist auch nichts mehr drin, wegen Preisen wie in der Schweiz aber leider ohne deren Sicherheit.So kann man auch eine Bevölkerung in Schach halten .Der braucht weder eine Mauer wie in der Ex-DDR und kein Ausreiseverbot,denn welch ein venezolanischer Normalbürger kann bei diesen Löhnen noch ins Ausland fahren, geschweige denn im eignen Land Urlaub machen,mal ganz abgesehen von der hohen Wahrscheinlichkeit einem Verbrechen zum Opfer zu fallen.Hoffentlich ändert sich das bald.Grüsse

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