Die USA haben Botschaftsflüchtling Julian Assange am Montag vorgeworfen, von den wahren Problemen abzulenken und mit abenteuerlichen Verschwörungstheorien einer Verhaftung entgehen zu wollen. Der Australier hält sich derzeit in der Botschaft Ecuadors in London auf. Die Briten wollen ihn an Schweden ausliefern. Dort soll er verhört werden, weil er zwei Frauen sexuell belästigt oder vergewaltigt haben soll.
„Assange stellt alle möglichen sensationellen Behauptungen über uns auf und ist sichtlich bemüht, die Aufmerksamkeit vom eigentlichen Thema abzulenken. Das ganze hat mit den USA nichts zu tun. Herr Assange wird in Schweden gesucht, weil er zwei Frauen sexuell belästigt oder vergewaltigt haben soll. Dies ist Fakt und damit handelt es sich um eine Angelegenheit zwischen Großbritannien und Schweden“, erklärte die Sprecherin des US-Außenministeriums Victoria Nuland.
Mittlerweile geht das Theater um den australischen Asylanten in die nächste Runde. Am Montagabend (Ortszeit) hat die stellvertretende Direktorin für Strafsachen und internationale Zusammenarbeit im schwedischen Justizministerium, Cecilia Riddselius, versichert, dass Stockholm Assange unter keinen Umständen der Todesstrafe überantworten wird. „Wir werden niemals eine Person ausliefern, der die Todesstrafe droht“, so die Vize-Direktorin. In einem Interview mit der Frankfurter Rundschau stellte das schwedische Justizministerium klar, dass die USA bisher keinen Schritt unternommen hätten, um Assange aus Schweden ausgeliefert zu bekommen. Auch Großbritannien habe noch keinen Antrag aus den USA erhalten.
Assange hat zu der neuen Situation bisher keine Stellung genommen. Von den linken Staatschefs aus Lateinamerika gibt es ebenfalls keine Reaktion. Diese ergötzen sich seit Tagen über angebliche Pläne zur Erstürmung der ecuadorianische Botschaft, was zu einer „Bedrohung für ganz Lateinamerika“ werden könnte.
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