Ein Team von kubanischen Experten für Seismologie und Geophysik hat am Montag (24.) mit der Beurteilung der jüngsten seismischen und vulkanischen Ereignisse in Nicaragua begonnen. Die kubanische Delegation, angeführt von Armando Rodríguez Batista, wird die nächsten zehn Tage die vulkanischen Aktivitäten an der Pazifikküste des zentralamerikanischen Landes aufzeichnen und auswerten.
Nicaragua wird parallel zur Pazifikküste von einer Kette aktiver Vulkane durchzogen, weshalb es auch das Land der tausend Vulkane genannt wird. Der Kratersee Apoyo hatte Berühmtheit erlangt. Hier konnte anhand von Buntbarschen nachgewiesen werden, dass sich verschiedene Arten auch ohne räumliche Isolierung entwickeln können.
„Wir wollen zusammen mit unseren nicaraguanischen Kollegen in den nächsten zehn Tagen eine explorative Studie anfertigen, welche zu einer Erklärung dieser Phänomene beitragen kann. Die Vulkane in Nicaragua gehören zu einem Vulkangürtel, der den Pazifischen Ozean umringt“, erklärte Vladimir Moreno, Direktor des Nationalen Erdbebendienstes von Kuba.
Der Pazifische Feuerring besteht größtenteils aus einer Reihe von Inselbögen, wie zum Beispiel den Aleuten, den Kurilen oder den japanischen Ryūkyū-Inseln. Der Vulkangürtel setzt sich an den Westrändern Nord- und Südamerikas fort und bezieht auch die Antarktis ein. Diese Linie reger Vulkantätigkeit konzentriert sich an den Subduktionszonen, die den Pazifik umlaufen. Hier tauchen ozeanische Krusten unter andere ozeanische oder kontinentale Krusten ab. In größerer Tiefe wird durch Erwärmung das im Gestein gebundene Wasser freigesetzt und sorgt durch Herabsetzung des Schmelzpunktes zur teilweisen Aufschmelzung des Gesteins. Das entstandene Magma steigt auf und erzeugt den typischen meist explosiven Vulkanismus.
Am 8. September erschütterten drei Explosionen den 1.745 Meter hohen Schichtvulkan San Cristóbal. Nach dem Austritt von Gas und Asche wurden mehr als 1.500 Personen in der näheren Umgebung des Berges evakuiert, hunderte Mikrobeben werden weiterhin registriert.
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