Venezuela: „Das Ende von 14 Jahren der Versprechungen ist nahe“

(8)VENEZUELA-PORTUGUESA-POLITICA-ELECCIONES

Datum: 29. September 2012
Uhrzeit: 09:30 Uhr
Leserecho: 18 Kommentare
Autor: Redaktion
Sprachkurs Spanisch (Südamerika)
► Bolivarische Revolution kommt nicht vom Fleck

Auf einer Wahlkampfveranstaltung im Bundesstaat Guárico hat der venezolanische Präsidentschaftskandidat Henrique Capriles sein Engagement für die Lösung der Probleme des Landes bekräftigt und Zehntausenden Anhängern versprochen, dass das Ende von 14 Jahren Versprechungen nahe sei. Präsident Hugo Chávez nutzte zur gleichen Zeit den routinemäßigen Start des zweiten venezolanischen Satelliten „Miranda“, um auf die Errungenschaften seiner Regierung hinzuweisen. Der künstliche Satellit zur Beobachtung der Erdoberfläche war genauso wie sein Vorgänger „Simon Bolivar“ in China hergestellt, von Venezuela bezahlt und durch die Chinesische Volksrepublik am frühen Samstagmorgen (29.) Ortszeit in den Orbit geschossen worden.

„Hier in Guárico wurde den Menschen eine Eisenbahn versprochen. Wo ist diese Eisenbahn? Reines Geschwätz. Der Bau der dritten Brücke über den Orinoco wurde mehrfach versprochen und natürlich nie eingehalten. Wer glaubt dem Geschwätz und den Lügen überhaupt noch? Wie viele Arbeitsplätze wurden in Guárico durch den Sozialismus des 21. Jahrhunderts geschaffen? Wie viele Schulen? Wie viele Flüge kommen am Flughafen in San Juan an? Weshalb sitzen die Menschen im Sozialismus des 21. Jahrhunderts mehrfach in der Woche stundenlang im Dunklen?“, fragte der Kandidat der Opposition.

Wie bereits 2006 hat Präsident Chávez am Freitag (28.) Versäumnisse seiner Regierung eingeräumt, mehr Effizienz versprochen und darauf hingewiesen, dass er für seine bolivarische Revolution mehr Zeit brauche. Der gescheiterte Putschist von 1992 verwendete die gleichen Parolen wie in der Vergangenheit, wirkte müde und verausgabt. Dies hinderte ihn allerdings nicht daran, vor vermeintlichen Gefahren zu warnen. „Bei einem Sieg von Capriles wird die Bourgeoisie und der Kapitalismus Venezuela zerstören“.

Fast 19 Millionen Venezolaner/innen sind am 7. Oktober dazu aufgerufen, einen Präsidenten für den Zeitraum 2013 bis 2019 zu wählen. Das amtierende Staatsoberhaupt Hugo Chávez möchte für weitere sechs Jahre seine bolivarische Revolution verbreiten, Herausforderer Capriles will dies verhindern.

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Kommentarbereich

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  1. 1
    escéptico

    Capriles le saca casi 6 puntos a Chávez en última encuesta
    http://es.scribd.com/doc/107776436/Predigmatica

  2. 2
    Karolina

    Ich halte zwar nicht viel von Prognosen,aber wenn es stimmt, wäre es nicht schlecht.

  3. 3
    Olivia Krotrot

    Wir werden gewinnen-Es lebe die Revolution

    • 3.1
      Peter Schmidt

      das schoene an latinA-press ist doch die tatsache, dass auch traeumer und ewiggestrige sozis ihrer intelligenz freien lauf geben koennen. alleine schon die tatsache, dass man solche leute hier schreiben laesst, ist gelebter sozialismus des 21. jahrhunderts.

      „im gegensatz zum venezolanischen sozialismus“

  4. 4
    Steffen

    „Der Bau der dritten Brücke über den Orinoco wurde mehrfach versprochen…“

    Hä, wurde nicht vor Kurzem eine sehr lange Brücke über dem Orinoco eingeweiht?

    „Wie viele Schulen?“

    Prozentual am BIP auf jeden Fall weniger als die Vorgängerregierung.
    Selbst wenn Venezuela eine Schuldenlast von 100 Milliarden Dollar hätte (was wahrlich nicht der Fall ist), dann läge die prozentuale Staatsverschuldung bei 25% vom BIP (PPP).
    Zum Vergleich: Deutschlands Schulden betragen 95% nach dem nominalen (!) BIP.

    „Hier in Guárico wurde den Menschen eine Eisenbahn versprochen.“

    Ja, aber dafür wurde den Bürgern ein menschenwürdiges Zuhause gebaut.
    Am Ende des Jahres werden in Venezuela bin in 22 Monaten 350.000 Wohnungen gebaut worden sein. Und da im Schnitt ein venezolanischer Haushalt 5 Personen zählt, haben 1.750.000 Menschen ein neues Zuhause gefunden.

    „Wie viele Flüge kommen am Flughafen in San Juan an?“

    Kann der nicht mal Flugzeuge zählen? Wenn 200 Flugzeuge starten und 200 landen, dann sollte doch selbst seinem Propagandahirn einleuchten, dass alles in Ordnung ist. Außerdem wird die Flotte mit brasilianischen Flugzeugen erneuert. Des Weiteren sollte man nie vergessen, dass es vor Chavez keine staatliche Fluggesellschaft gab.

    • 4.1
      Martin Bauer

      Sie können ja mit H.C. in eine Wohngemeinschaft ziehen und weinend Händchen halten, wenn der Spuk vorbei ist. Er wird Ihnen für Ihren Einsatz hier sicher dankbar sein.

      • 4.1.1
        Helge

        Hahaha, sehr schön, Herr Bauer!;-))

        Ich denke mal, Steffen würde auf die Frage: „Warum habt ihr immer noch nicht das Fundament repariert, ihr habt’s doch schon ein paar mal versprochen“ antworten würde: „Wir haben aber nicht eine, sondern schon DREI Glühlampen in der Küche eingeschraubt!“

        Steffens Erörtungen gehen keuz und quer, Hauptsache weit den Mund auf, oder…?;-) Und das Problem ist eben: So wird das im Land nie was. Es ist nicht besonders clever, mit dem blödsinnigen, ja man muß sagen, sinnfreien Keifen anzufangen, wenn der politische Gegner denen den Finger in die Wunde legt. Sagen wir so: Wäre Chavez‘ Truppe zu sinnvoller Selbstkritik fähig, wäre es gar nicht möglich gewesen gewisse Dinge so weit verkommen bzw. danebengehen zu lassen. Dann könnte jetzt auch niemand darauf hinweisen. Selbstkritik ist hier bei so vielen grundsätzlichen Dingen dringend angebracht.

        Das ganze Gekeife über den politischen Gegner geht den Leuten irgendwann nur noch auf die Nerven – selbst dort, wo es zum Teil vielleicht berechtigt sein mag: Es zählt einfach nicht viel aus dem Mund von Leuten, die ihre eigenen GRUNDSÄTZLICHEN Fehler systematisch, plump und häufig auf außerordentlich dummdreiste Weise unter den Tisch zu kehren versuchen.

        Man muß sich dann überhaupt nicht wundern, wenn Dein politischer Gegner am Ende an Glaubwürdigkeit gewinnt, Steffen.
        Dass das so ist, kannst Du daran sehen, dass Capriles mindestens eine Chance hat dieses mal, im Gegensatz zum Kandidaten der Opposition 2006. Und das liegt eben nicht einfach an Unterstützung für die Opposition aus dem Ausland etc. blablabla. Die würde gar nichts nützen, gäbe es da nicht ernsthafte Probleme, die man nur „wegdiskutieren“ kann, wenn sie einem am nächsten Morgen nicht wieder vor die Füße laufen – z.B. weil man ohnehin nicht im Land wohnt, gell Steffen…?;-)

        Und über die Argumentation der Opposition dann WIEDER herumzukeifen anstatt mal eine grundsätzliche kritische eigene Analyse zu starten ist dann eben wieder nichts weiter als eine weitere Runde in dem hirnlosen Zirkel, an dessen Ende dann die Leute mit der Zeit mehr und mehr davonzulaufen beginnen. Man hat das schon mal im Fall DDR im Detail verfolgen können. Wer nun unbedingt an die Systemalternative glauben möchte – muß sich einfach schlauer anstellen, anstatt den gleichen Kokolores zu wiederholen.

        Das ist aber anscheinend eine große Leidenschaft der Chavisten: Recht weitgehende Unbelehrbarkeit. Erst die Parteibuchtrottel an die Schaltstellen setzen, und dann die Mißwirtschaft irgendwelchen Saboteuren aus dem „Imperium“ oder sonstwem zuschreiben. Das ist lediglich ein Zeichen dafür, dass die weit davon entfernt sind zu kapieren, wie wenig diese Form von Wirtschaft laufen kann, wie sie sie versuchen – bloß nicht sich selbst mit Hilfe eigener Analyse und-daraus-klüger-werden verbessern. Stattdessen einfach wieder größere Plakate kleben.

        Steffen, selbst bei gutmütigster, wohlwollendster Bewertung und vorsichtiger Betrachtung vieler Quellen: Es gibt da unzählige Dinge in den letzten Monaten, die sind SO absurd, da muß man furchtbar, und ich sage wirklich: furchtbar naiv sein, um nicht nachdenklich zu werden, auch – und eigentlich doch gerade wenn – man Chavezanhänger ist. Letztendlich ist es doch so: Alle die DAS tun auf Seiten Chavez‘ könnten doch eigentlich nur nützlich sein. Stattdessen werden sie „untergebuttert“, und die Propagandaschreihälse setzen wieder eins drauf.
        Auf eines kannst Du Dich verlassen: Die Opposition analysiert ihre Fehler besser.
        Und was soll das nun für eine Systemalternative sein, bei der es schon an der eigenen Analyse derart scheitert.

  5. 5
    alexandro

    Hallo Steffen jetzt halt doch endlich mal deine linke Goschn wenn du nichts weist. Ab 1979 bin ich mindestens ein mal im Jahr mit der Viasa nach Venezuela oder von hier nach Deutschland geflogen, bist Du schon mal über eine Orinoko-Brücke gefahren, hast Du schon einige Wohnungen von den 350000 gesehen.Aber schreib ruhig weiter, dann gibt es wenigstens täglich was zum schmunzeln. Die Wirklichkeit der bolivarianischen Revolution ist bitter genug

    • 5.1
      Steffen

      Du muss doch die ganzen Baustellen in Venezuela sehen, an denen die Venezolaner täglich vorbeifahren, sie sind doch an jeder Ecke zu finden. Sie fahren vorbei an neuen Wohnhäusern, neuen Wohnvierteln; den dazugehörigen Schulen, Spielplätzen, Kirchen, Läden usw.
      Entweder bist du stockblind oder du wohnst gar nicht in Venezuela.

      • 5.1.1
        Martin Bauer

        Kirchen????? Ihre Phantasie galoppiert aber gewaltig durch’s Ungewisse!
        Und alles andere baut nicht die Regierung. Sollte auch nicht ihre Aufgabe sein. Dazu gibt es Unternehmer.

  6. 6
    Steffen

    Mein Irrtum, laut Planung soll die 11 Kilometer lange Brücke 2015 fertig sein:

    „Laut dem venezolanischen Minister für Verkehr und Kommunikation, Francisco Garcés, wird im Jahr 2015 der Bau einer dritten Brücke über den Orinoco fertiggestellt sein. Das Projekt ist mit einem Investitionsvolumen von 2.5 Milliarden US-Dollar veranschlagt, bisher wurden 2.500 direkte und 10.140 indirekte Arbeitsplätze generiert.
    ‚Zum gegenwärtigen Zeitpunkt sind die Arbeiten zu 44,92% abgeschlossen, fast tausend Pfähle sind auf einer Strecke von 11 Kilometern verankert. Dieses große Werk dient dem Wohle unseres Landes…'“

    Quelle: https://latina-press.com/news/93355-venezuela-dritte-bruecke-ueber-den-orinoco-2015-fertiggestellt/

  7. 7
    patriot

    richtig Steffen, an jeder Ecke ne Baustelle, die übrigens schon 10 Jahre am gleichen Fleck sind und nie zuende gebaut wurden (werden)…., dich sollte man nach Nordkoreo zwangsumsiedeln…

  8. 8
    Karolina

    Es ist schon so, alles was geplant wurde in den letzten 14 Jahren wurde
    nie fertiggestellt.Agrarmäßig ist nach den Enteignungen und Verstaatlichungen alles zusammengebrochen.Die großen Rinderfarmen
    liegen brach,Häuschen werden zwar gebaut,aber nie fertig.Die paar die
    bezugsbereit sind,sind so klein,daß nie und nimmer 5 Personen darin wohnen können.Das zusammen schrauben von Autos ging voll in die Hose.Die verrosten in Halden vor sich hin,weil kein Material und Teile da
    sind.Sämtliche Medien und Chavez haben Reklame für das neue Wunderhandy gemacht,hab bis heute noch keines zum Verkauf gesehen,die wollen ja alle BlackBerry. Sog eht es weiter durch ganz
    Venezuela.Wo man hinschaut Ruinen oder halb fertiges.

  9. 9
    Linus Bracher

    Was natürlich in den Regierungsmedien und der daraus blind kopierenden linken Schmuddelpresse aus Deutschland ganz anders dargestellt wird. Die Vollpfosten hocken in Deutschland und haben keine Ahnung, was hier tatsächlich abgeht. Abschaum, eben.

  10. 10
    jose

    @Linus Bracher:

    ich schätze diesen gepflegten Diskussionstil ungemein!
    HC ist noch lernfähig………..

  11. 11
    Werner

    Natürlich klar, dass einigen der Linken Socken hier in Venezuela die Rosette auf Grundeis geht. Haben sie doch mit dem roten Chavez-Pack fette Kohle verdient. Schiffe vermietet, Hotelzimmer, etc.

    • 11.1
      Martin Bauer

      Ja, die müssen dann als Piratentaxista arbeiten…

  12. 12
    Ossito

    Steffen kann eigentlich nur ein Sozialschmarotzer sein, der jede Arbeit ablehnt weil er weniger Gehalt bekommen würde als der Generaldirektor. Ich kenne einen ähnlichen Fall der hat auch ab und zu Ausgang, aber wehe er vergißt einmal seine Tabletten zu nehmen…

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