Wahlen in Venezuela: Regierung bestätigt Pläne für Störaktionen

rangel

Datum: 02. Oktober 2012
Uhrzeit: 12:23 Uhr
Leserecho: 30 Kommentare
Autor: Redaktion
Sprachkurs Spanisch (Südamerika)
► Volle Kontrolle über die Situation

Der venezolanische Verteidigungsminister General Henry de Jesús Rangel Silva hat am Dienstag (2.)in einer Sendung mit dem staatlichen Fernsehkanal VTV bekannt gegeben, dass einige gewalttätige Gruppen den kommenden Wahlsonntag (7.) für Störaktionen nutzen wollen.

„Berichte des Geheimdienstes weisen darauf hin, dass einige kleine Gruppen zum Wahltag Aktionen planen, die nicht der verfassungsmäßigen Legalität entsprechen. Wir haben diese Störenfriede identifiziert und fordern sie auf, diese Aktionen zu unterlassen. Wir haben die volle Kontrolle über die Situation. Der Versuch die Ordnung zu untergraben wird scheitern“, so Rangel.

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Kommentarbereich

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  1. 1
    rene

    aus der geschichte sollte man seine lehren ziehen und es wird so kommen. nichtregierungsorganisationen der usa (und auch deutschlands) finanzieren die opposition und ihre extremen flügel um die chávezregierung zu diffamieren und die situation nach den wahlen zu destabilisieren … dazu findet man im netz zahlreiche anhaltspunkte aus zuverlässigen quellen …

    http://www.welt-im-blick.de/038289a0190b2ff01/038289a0bc0d17601/index.html
    Venezuela verhaftet US-Söldner
    25.8.2012. Einen interessanten Fang hatte dieser Tage die venezuelanische Polizei gemacht: sie verhaftete einen US-Amerikaner, aus dessen Paß hervorging, daß er regelmäßig in Afghanistan, Libyen und Irak zugegen ist (alles Staaten, gegen welche die USA Krieg führ(t)en) und außerdem hatte er noch ein Notizbuch mit zahlreichen Koordinaten bei sich. Die demokratische Linksregierung des erdölreichen Venezuelas befürchtet, daß der US-Geheimdienst gemeinsam mit der rechten Opposition nach den Wahlen Unruhen anzettelt, um eine Militärintervention zu rechtfertigen.

    und mehr noch:

    …Aus einem im Mai 2010 von der National Endowment for Democracy / NED (der Nationalstiftung zur Förderung der Demokratie, s. ) veröffentlichten Bericht über die Auslandshilfe für politische Gruppen in Venezuela geht hervor, dass den Anti-Chavez-Gruppen jährlich mehr als 40 Millionen US-Dollar zufließen, wobei das meiste Geld aus US-Quellen sprudelt. …

    Ein großer Teil der NED-Gelder für Venezuela floss in den ‘Aufbau von Studentenorganisationen’ und ‘die Bildung einer demokratischen Führungsschicht unter der Jugend’, die sich an den USA und ihren Werten orientiert. ….
    Deshalb ist in den letzten drei Jahren eine Oppositionsbewegung unter den Studenten und der Jugend entstanden, die von verschiedenen Institutionen in den USA und in Europa finanziert wird….

    und der neue us botschafter in moskau bringt die us aussenpolitik auf den punkt :

    Michael McFaul, ebenfalls Mitglied in Obamas engerem Beraterstab. In einem Artikel mit dem Titel “Die Freiheitsdoktrin” plädierte dieser für folgendes außenpolitisches Leitbild: “Eine neue große Vision für die Anwendung amerikanischer Macht ist nötig. […] Die Verfolgung der Freiheitsdoktrin als eine Anleitung der amerikanischen Außenpolitik bedeutet, die Förderung individueller Freiheit im Ausland an die Spitze der Agenda zu setzten. Eine Förderung der Freiheit erfordert zunächst die Eindämmung und danach die Eliminierung der gegen die Freiheit gerichteten Kräfte, seien es Individuen, Bewegungen oder Regime. Danach kommt die Konstruktion pro-freiheitlicher Kräfte. […] Schließlich kommt die Etablierung von Regierungen, die die Freiheit ihrer eigenen Bevölkerung ebenso schätzen und schützten, wie dies die Vereinigten Staaten tun.”

    wer nun noch am wolf im schafspelz zweifelt hat seine zukunft schon verloren !!!

    • 1.1
      Martin Bauer

      Zunächst müssen die Heerscharen von linksradikalen „Entwicklungshelfern“ aus Kuba und Deutschland aus dem Land gejagt werden, dann sieht alles schon ein wenig besser aus.

    • 1.2
      escéptico

      aus welchem Lager die „Störenfriede“ kommen, wird hier mit keinem Wort erwähnt oder Hat Herr Rene andere Quellen?

      • 1.2.1
        rene

        erst lesen, dann denken, dann posten escéptico !!! die links anklicken natürlich auch ! und an herrn bauer abermals: beschimpfungen ihrer art helfen niemandem !

      • 1.2.2
        escéptico

        ich kann in dem Artikel keinen Link finden

  2. 2
    Annaconda

    20000 haben schon die glorreiche Zukunft mit Chavez im letzten Jahr mit einer Kugel im Kopf verpasst……lalülalalülalü.Wie gut dass du so ausgezeichnet informiert bist und die Invasion hat mit dem Söldner angefangen,danach kamen Heerscharen von genmanipulierten Rabipelados und Geiern um die hochmodernen Elektrizitätswerke zu sabotieren.Des Nachts überflogen Spionageflugzeuge der CIA grosse Landstriche Venezuelas und warfen Tonnen von schwarzen Bohnen ab(die wurden mal im Land angebaut und sind jetzt knapp)die gewaltigen,massiven Blähungen führten zu einer Kettenreaktion und kurz nacheinander flogen die Tanks zweier Erdölraffinerien durch die Gaswolke in die Luft.Es ist zum Weinen und der gute Volksretter und seine Helfer,schaffen Tag und Nacht um das Vermögen des venezolanischen Volkes vor den Übergriffen der Oligarchie zu retten,in dem sie alles auf sichere ausländische Konten unter Decknamen schaffen.Bueno…me quedo ni-ni.Ni los gringos,ni chavez.Denn die einen Wolf im Schafspelz und der hier Teufel als Kröte getarnt.

  3. 3
    Annaconda

    Apropo Wolf im Schafspelz: lest mal die Geschichte von Herrn Rangel Silva,in der Seite Wikipedia noch dezent ausgedruckt.Damit ihr wisst in welch guten Händen sich das Verteidigungsministerium befindet. http://es.wikipedia.org/wiki/Henry_Rangel_Silva

  4. 4
    Werner

    Martin, da soll es welche geben, die ihren Kutter schon hergerichtet haben.

  5. 5
    rene

    ja ja, ihr die ihr keine wahrheiten und kritik ertragt, alles in den schmutz zieht was die jetzige regierung geleistet hat und noch zu leisten vermag und andersdenkende beschimpft … euch wird es noch kalt erwischen !!!

    • 5.1
      Lobito gris

      ausser Raub und Mord und Enteignungen hat diese Regierung noch nichts geleistet. Aber Sie könnten doch bei der Stasi in Ven. arbeiten und Ihre Erfahrungen mit einbringen.Ewig Gestriger.

      • 5.1.1
        Helge

        „ausser Raub und Mord und Enteignungen hat diese Regierung noch nichts geleistet“

        Naja, Lobito, mit Verlaub aber das ist doch so formuliert wirklich Unsinn. Würden Sie schon immer in den Barrios wohnen, und nicht schon immer außerhalb der Barrios, GANZ woanders eben, würden sie es differenzierter bewerten. Es ist eine typische Haltung der etwa 20 Prozent, die vor Chavez eigentlich noch ganz gut gelebt haben. Das Problem ist, dass Sie die Lebenswirklichkeit des „Rests“ nicht wirklich zu kennen scheinen, sonst würden Sie es dfifferenzierter bewerten, abhängig davon, um wen es sich handelt.

        Ich mag mal ein bisschen ausholen, weil mir scheint, hier drückt sich eben ein grundsätzliches Problem aus.

        Chavez hat ein paar wichtige Dinge geschafft für diese 80 Prozent, wenn es da auch sehr viele ABERs gibt, und das Hauptproblem ist natürlich: Wohl sehr selten auf nachhaltige, meistens sehr untaugliche und auf Dauer nicht funktionierende Weise, und dazu auch noch außerordentlich ineffektiv, d.h. immer ein Haufen Geld reingesteckt, und im Vergleich wenig Effekt dabei. Und alles was in Wahrheit nicht funktioniert, und das ist unendlich vieles, wird eben mit blödsinniger Propaganda zugekleistert, d.h. man versucht es (immer noch).
        Analyse und realistische Bewertung werden häufig durch Ideologie ersetzt.
        Außerdem hat er es zugelassen, dass sich seit seinem Amtsantritt die gleiche oder schlimmere Korruption entwickeln konnte – bloß in einer anderen Farbe.
        Fundamentale wirtschaftliche Erkenntnisse werden anscheinend immer wieder ignoriert, und es gibt eben anscheinend kein nachhaltiges Entwicklungskonzept, das auch den Namen verdient hätte, und wenn doch, so ist es eben bloß bei Ideen geblieben, wie sehr häufig. Und anscheinend wenig Bereitschaft realistisch zu analysieren, wie gesagt.

        Und da ist die Liste ja noch lange nicht zu Ende… Zusammen mit der Großkotzigkeit, mit der alles ständig abläuft, ist es ganz klar, dass man wütend wird. Und nicht umsonst hat Capriles dieses mal ja eine reale Chance, im Gegensatz zu 2006 der damalige Kandidat.

        Bloß, Lobito, überlegen Sie doch mal woran es liegt, dass Menschen in der Größenordnung von etwa der Hälfte des Wahlvolks (genauer weiß es ja wirklich keiner) nach wie vor zu Chavez halten?

        Ich sage Ihnen: Sie kennen das Leben dieser Menschen nicht wiklich, nur sehr indirekt, zu wenig, und das reicht nicht um das voll zu erfassen, denn die Diskrepanz zwischen ihrem Leben und dem der mehr oder weniger armen Mehrheit ist ziemlich sicher ziemlich groß. Gottseidank für Sie, und traurigerweise für die.
        Und ich sage das, weil ich das für das wichtigste Problem halte in der ganzen Sache. Es ist soviel Unverständnis da bei der Opposition für die Perspektive dieser Menschen, und bei dem (Un)verständnis ändert sich nur sehr langsam was – (ein paar Fortschritte sind da allerdings erkennbar. )

        Deshalb ist die Opposition eben nach wie vor nicht für alle glaubwürdig, und das kann sich nur ändern,wenn sie erst mal verstehen, warum für so viele Chavez selbst jetzt wie ein Segen und Garant für ihre Sicherheit und Existenz erscheint.
        Das sind doch nicht alles „Klassenkämpfer“, die ein Brett vorm Kopf haben. Die meisten haben bloß Angst um ihre Existenz, und um das bisschen (manchmal auch nur trügerische) Verbesserung, die sie vielleicht jetzt genießen. Und viele haben nach wie vor einen schmalen Horizont, weil die Bildung eben nicht so weit her ist für sie. Da könnte man ein weiteres Fragezeichen setzen zur Politik von Chavez (was die jüngeren betrifft), aber auch zur Politik der vielen Jahre vor Chavez (was die älteren betrifft).

        Bloß wie auch immer, muß man dieses Leben erst mal kapieren, und was sich damit alles an Problemen und daraus folgenden ganz anderen Sichtweisen verbindet. Da geht es um viele einfache Sachen, an die sie wahscheinlich gar nicht denken, weil sie nichts damit zu tun haben. Das ist Chavez‘ „Geheimnis“, auch wenn er abgehoben erscheint, und dann eine großsprecherische Politik folgen lässt mit wenig Augenmaß und großem Hang zur Gigantomanie.

        Aber die Opposition muß diese Menschen genauso gut verstehen und begreifen, wenn sie ein Venezuela für alle bauen will, nur dann kann das funktionieren. Es kann ja nicht einfach darum gehen, nach einem möglichen Wahlsieg die Probleme der Ober- und Mittelschicht zu beseitigen, das ist dann für die Dauer genauso wenig eine Lösung wie das offensichtlich Punto Fijo war.
        Der Hauptgrund für die etwa 50 Prozent Chavez-Anhänger jetzt ist, das die aber genau das befürchten – viele erinnern sich nämlich noch mit Grausen an die 80er und 90er Jahre, im Gegensatz zu Ihnen natürlich, vermute ich mal, und das spielt aber eine große Rolle.

        Gucken Sie sich doch mal die Steigerung der Armutsraten durch die 80er und speziell dann 90er Jahre an…und als es dann ein bisschen mit dem Abwärts stoppte, leichtes Wachstum zu verzeichnen war 97, unter Caldera, da fiel der Ölpreis und die ganze Karre kam wieder in díe Schräglage, was den Wahlkampf um so mehr bestimmen konnte, und Chavez damals natürlich um so überzeugendere Argumente lieferte.

        Summa summarum, eneut: Sehr viele Leute haben keine gute Erinnerung an diese Zeit vorher, und deshalb ist ihnen jede winzigste Aufmerksamkeit seit Chavez viel wert.

        Wenn zum Beispiel ein Großteil der Leute aufgrund der jahrzehntelangen Struktur des Arbeitsmarktes (wie auch jetzt) im informellen Bereich tätig war und keine Rentenansprüche hat – würden sie sagen die haben es auch nicht verdient ne Rente zu bekommen…? Es ist ja der Fehler im System früherer Jahrzehnte, dass das so aussieht, und da war es vernünftig, da Abhilfe zu schaffen. WIE das nun genau geschieht, geschehen soll, ob es so überhaupt vernünftig ist, wie es besser wäree, auch besser zu finanzieren wäre etc. kann man, sollte man diskutieren, aber da hat sich auch in Jahrzehnten vorher – ganz selbstverständlich – keine Sau drum gekümmert, haben Sie’s eigentlich bemerkt…?
        Das Chavez das nun erst vor kurzem, bloß eine Anzahl Monate vor der Wahl gemacht hat, nun ja…die Absicht ist klar, nur wie und wann hätte es ne andere Regierung gemacht…wohl auch vor ner Wahl.

        So gibt es viele Beispiele, bei denen man vestehen muß, dass sehr viele Leute dankbar dafür sind, auch wenn das Gesamtkonzept, mit dem da regiert wird, noch so sehr in die Sackgasse führte…

        Man muß das immer bedenken, wenn Sie diese Dinge nicht aus der Perspektive dieser armen Mehrheit sehen können, die so lebt wie sie wahrscheinlich keinesfalls leben möchten, können sie die auch nicht wirklich verstehen – und dann kann die Opposition auch nicht dauerhaft Erfolg haben, denn so simpel und zu einseitig wie Ihre Zusammenfassung und Sichtweise ist ja da die Sichtweise auch vieler anderer.
        Den Willen gleiche Chancen für alle mal zu ereichen sollte man schon haben, finde ich, oder nicht? Ansonsten wird’s immer wieder Probleme geben.

        Ich will hier keine Moralpredigt halten, sondern dass mal zur Debatte stellen.
        Ich stelle hier mal noch nen Link rein dazu vom Oppositionsblog Caracaschronicles, der das ganze noch ein bisschen exemplarischer beleuchtet, aus Anlass eines Artikels im Miami Herald vom 9.9.12:
        http://caracaschronicles.com/2012/09/18/the-challenge-is-the-challenged/

        Das Entscheidende ist die Schlußfolgerung: „The challenge is to take their cause up and make it our own.“

      • 5.1.2
        Helge

        P.S.: Ich freue mich da über Reaktionen, es ist doch ein grundsätzliches Problem, diese Gesellschaft ist sehr gespalten in ihren Lebensweisen, Perspektiven, Möglichkeiten und Chancen. Und das ist doch nicht erst seit Chavez so. Vorher ist es vielleicht manchen bloß nicht so aufgefallen, und deshalb war es eben irgendwie gemütlicher. Und dass es jetzt nicht wirklich anders ist, ist doch Teil der Probleme die gelöst werden müssen nach der Wahl.

      • 5.1.3
        Martin Bauer

        In einigen Aspekten stimme ich mit Ihnen überein. Jedoch schreiben Sie Chávez und seinem Kabinett erheblich mehr Humanität zu, als dort zu finden ist. Wenn ein Regierungschef über eine Billion Dollar (Tausend Milliarden) an Volksvermögen raubt und das meiste davon ausser Landes schafft, wenn er seine Macht durch Putschversuch und Auftragsmorde erringen und erhalten will, wenn er den Grossteil des Volkes auf das Dreckigste beschimpft und beleidigt, wenn man die Opposition bevorzugt, dann ist es müssig mit der Lupe danach zu suchen, was und wieviel er womöglich für einige Bewohner der Armenviertel Gutes bewirkt haben könnte.
        Sie stellen ausserdem in den Raum, dass rund die Hälfte der Bevölkerung noch immer Chávez bevorzuge. Ich weiss nicht von welchem Land Sie reden. Hier in Venezuela ganz sicher nicht. Gerade in den Barrios von Caracas wurde Chávez schon mit Schimpf und Schande davon gejagt. Mehrfach musste er Veranstaltungen nach wenigen Minuten abbrechen und flüchten. Und auch wenn ich selber nicht in einem Armenviertel lebe, so tut es doch ein Teil der Familie meiner Frau und eine Reihe meiner Freunde. Ich kenne die Verhältnisse dort, die Wünsche und Bedürfnisse der Menschen recht gut. Chávez möchten die meisten von denen am liebsten tot sehen.

      • 5.1.4
        Annaconda

        Herr Bauer,sie haben mir die Antwort zu Helges ausführlichem Kommentar vorweggenommen,aber ich möchte hinzufügen,dass es mich doch sehr stört,dass man als Chavezkritiker ständig in einen Topf geschmissen wird.Alle sind wir Grossgrundbesitzer,Reiche etc.woher wissen sie denn Herr Helge,dass man nicht auch in Barrios lebt und Familie dort hat und zu den einfachen Leuten dieses Landes zählt?.Gerade diese einfachen Leute sind die Opfer der Misswirtschaft unter Chavez,sie sind diejenigen welche den grössten Teil der Opfer von Gewaltaten stellen,sie sind diejenigen welche am stärksten die Inflation spüren,sie sind diejenigen die sich als Strassenverkäufer durchschlagen müssen,sie sind diejenigen welche unseriösen Praktiken von Seiten kubanischer „Ärzte“ zum Opfer fallen,sie sind diejenigen welche mit ihrem Mindestlohn und der ständig abnehmenden Kaufkraft nicht mal davon träumen können,ein Auto zu kaufen,geschweige denn sich aus eigner Kraft ein Häuschen bauen zu können.Und warum,weil sie die Opfer einer ständigen Manipulation und Illusion sind und ihrer Rechte als Staatsbürger beraubt werden.Viele werden sich jeden Tag klarer ,dass diese Regierung nicht wirklich daran interessiert ist, ihnen in ihrem Kampf gegen die Armut zu helfen,sondern sie im Gegenteil bewusst darin gehalten werden.Und noch schlimmer, sie bewusst in die Abhängigkeit getrieben werden,alleinig um die totale Kontrolle über diese Bevölkerungsschichten auszuüben.Sie sind nur mehr Mittel zum Zweck(Stimmvieh) für die neue Oligarchie von Venezuela,welche natürlich nur in ihrem eignen Interesse agiert.Insofern und angesichts der ungeheuren Erdöleinnahmen der letzten Jahre,hat diese Regierung fast nichts geleistet,im Gegenteil, viele Misstände wie z.b Korruption und Kriminalität verstärkt.Die paar Almosen an die ärmere Bevölkerungsschicht stehen in absolut keinem Verhältniss zu dem, um was diese Menschen beraubt wurden.Und dass noch 50% Chavez unterstützen kann ich so nicht sehen,die meisten einfachen Menschen mit denen ich zu tun habe,denken schon anders.Klar es gibt noch einige,welche sich noch immer gewisse Hoffnungen machen.Zumal sie mit ihrer Arbeit abhängig von der Regierung sind und auch in irgenwelchen Listen für ein Haus,Auto etc eingeschrieben sind,sehen sie einen gewissen Zwang ihn zu wählen.Welche „sein“ Betonung auf „sein“ Projekt noch idealitischerweise unterstützen sind in der Minderheit…der Rest wegen Zwang,Komplizität,Angst,Abhängigkeit.Raub,Mord und Enteignungen sind in der Tat das hervorstechendste Merkmal dieser Regierung.Leider haben sie das Volk betrogen und genutzt für das persönliche Projekt einer korrupten Politikerkaste,welche das Land schamlos ausrauben.Die Vorrausetzungen für den Bau einer besseren,sozialeren Gesellschaft waren gegeben.Es fehlte vor allem am Willen.

      • 5.1.5
        Helge

        Hallo Herr Bauer, ich stimme Ihnen wiederum auch in so manchen Punkten zu! Aber mein Punkt ist ja einfach: Offensichtlich sind ja doch viele auf Chavez‘ Seite (wie gesagt, die 50%, das sollten Sie nicht wörtlich nehmen, wir wissen es halt bloß nicht genau, wie es nun im Moment wirklich ist, weil Umfragen volatil und anfällig für alles mögliche sind). Also wieviele nun genau ist zwar also die Frage, aber dennoch ist es ja so, dass die Oposition viel besser punkten würde, wenn mehr von denen das besser erfassen würden, wie die Leute da leben, und was ihre Perspektive ist, und zum zweiten, die Opposition und ihre Anhänger es ja auch erfassen müssen, wenn sie ein besseres Venezuela bauen wollen sollten (bei manchen Bemerkungen von denen beim MUD kann man da nämlich auch manchmal (ver)zweifeln).
        Wenn ein Teil der Leute, die sie gut kennen, in den Barrios lebt, dann kennen Sie sich ganz sicher auch gut aus. Und klar, auch dort ist es ja ganz offensichtlich ein geteiltes Bild was die Anhängerschaften zu den politischen Richtungen betrifft. Das die Leute dort auch nicht bis zum St. Nimmerleinstag auf Dinge warten wollen, und Versprechungen nicht essen können, zeigen ja die Beispiele, die sie genannt haben. Der Capriles-Marsch durch Petare war ja auch sehr eindrucksvoll.
        Aber Chavez‘ Anhängerschaft ist letzlich gerade dort in den Barios (und natürlich in vielen ländlichen Gegenden). Also muß man gerade deren Leben verstehen, um im Wahlkampf das richtige zu sagen (was noch einfacher ist), und später das Richtige zu tun, damit es dauerhaft was wird – und da scheint mir, dass die OppositionsANHÄNGER häufig viele ärmere Leute, die sehr im Zweifel sind, verprellen, wenn die nämlich deren Perspektive und Kommentare hören. Die denken dann: „Ok, es ist Mist mit Chavez, viele Enttäuschungen, aber was kriegten wir wenn der weg wäre.“ Das kann eigentlich nur anders werden, wenn die Opposition und ihre Anhänger das ganze Bild der Gesellschaft besser erfassten, und viele tun es, viele andere aber nicht, denn ich glaube da geht häufig vieles schief, und das ist dann immer sehr schade.
        Deshalb meine vielen Zeilen oben.

        Ich bin zum Beispiel ziemlich sicher, dass sie das ganze Bild auch recht gut sehen, aber sie sind wütend und aufgeladen durch den ganzen Wahsinn der sich jeden Tag abspielt, wie so viele viele – man kann ja nicht anders – und dafür habe ich TOTALES VERSTÄNDNIS. Das will ich mal echt sagen, damit es nicht so scheint, als wollte ich irgendwen zurechtweisen, weil das steht eigentlich keinem zu. Ich will nur all das zu bedenken geben, weil bei den ganzen Aufregungen und Zuspitzungen geht leicht die Fähigkeit zum Blick jenseits der Lagerkämpfe und zu Kompromissen verloren, und die werden wohl nötig sein, wenn mal was besser werden soll…
        Das war und ist ja auch immer wieder einer der Vorwürfe die Chavez gemacht werden müssen: Diese „lagermäßigen“ Zuspitzungen und die Kompromisslosigkeit. Aber die anderen müssen da schlauer sein, was das betrifft.

        Dieses Land ist doch so genial, und hat alles was es braucht, und da muß es doch Möglichkeiten geben auf einen (ungefähren) Nenner zu kommen.

        Mal so kurz zurückgelehnt und alles angeschaut, ist es doch echt eigentlich unglaublich, wie kompliziert alles ist. Und dabei könnte es nahezu ein Paradies für alle sein, dieses Land.
        Wollen wir mal hoffen, das es damit noch klappt;-)

      • 5.1.6
        Martin Bauer

        Ganz sicher wird kaum jemand von der Opposition erwarten, dass sie Venezuela in wenigen Jahren in ein Paradies verwandeln wird, obwohl dies möglich wäre, wenn man es richtig anginge. Und natürlich wird Capriles auch von Kräften unterstützt, die mehr den eigenen Vorteil als den des Volkes sehen. Aber an einen Rückfall in die Ära vor Chávez glaube ich nicht. Inzwischen ist eine neue Generation erwachsen geworden, die mehr vom Leben erwartet. Auch Capriles und der Grossteil seiner Mannschaft gehören dazu.
        Aber man muss doch klar sehen, dass die Chávez Regierung, von ökonomischem und sozialem Desaster mal abgesehen, an der Abschaffung von Demokratie, Menschenwürde und Grundrechten arbeitet. Es sind Militärfaschisten, die sich auch noch Kommunisten nennen. Hierin unterscheiden sie sich grundlegend von allen venezolanischen Regierungen, seit Romulo Betancourt seinem Land zur Demokratie verhalf. Das, da gebe ich Ihnen Recht, macht mich wütend, habe ich doch eine ähnliche Schweinebande von Moskau’s Gnaden auch in Deutschland 42 Jahre an der Macht erleben müssen. Die demokratische Alternative der BRD findet zwar auch nicht meine volle Begeisterung, aber da ist doch ein fundamentaler Unterschied. Diktaturen sind inakzeptabel, egal welche Fahne sie schwingen. Deshalb muss Chávez weg. Danach kommt wieder die Demokratie zum Zug, mit all ihren Schwächen und Fehlern.

      • 5.1.7
        Helge

        Hallo Annaconda, gerade erst Ihren Kommentar gesehen!
        Ich finde, Sie haben eine gute Zusammenfassung all der Frustration gegeben, von der man reden muß!
        Es tut mir leid, falls meine Zeilen bei Ihnen so angekommen sind, als ob ich alle in einen Topf werfen wollte – so war das nicht gedacht!
        Ich denke, dass zum Beispiel die meisten hier besser das ganze Bild sehen – das ist aber bei venezolanischen Oppositionsanhängern nicht überall so, und leider gerade bei den einflußreichen, die sehen oft vor allem sich selbst.

        Als Deutsche haben wir, glaube ich, ohnehin eine ein bisschen andere Sicht, weil wir von zu Hause wissen, das ein Land in wesentlichen Punkten zum Vorteil aller funktionieren kann, inklusive sinnvollem Sozialstaat – sogar ohne Erdöl, (na sowas;-) ), auch wenn’s da im Detail immer viel Reibereien gibt, aber das Modell kennen wir eben aus Erfahrung.
        Die Venezolaner kennen es nicht, und es scheint mir eben immer wieder, dass gerade die mit dem größten Einfluss es nicht so im Blick haben (obwohl sie die sind, die es wahrscheinlich in Europa schon gesehen haben könnten).

        Das wiederum spüren aber glaube ich all jene, die im Zweifel über ihre Wahlentscheidung sind. Ich denke die Unzufriedenheit mit den jetzigen Zuständen, die sie beschreiben, ist keine Frage, nur damit die Opposition den Zweiflern eine Alternative sein kann, müßten gerade die einflußreichsten im MUD und unter den Anhängern eben das Leben dieser Mehrheit und ihre Perspektive viel besser verstehen, als es scheint, dass sie es je konnten – nicht nur für den Wahlsieg, sondern damit es danach eben auch besser würde. Sie haben dazugelernt, aber ich habe da Zweifel. Das macht Chavez‘ Regierung um keinen Deut besser, abe man muß es im Blick haben, denke ich.
        Typisch für viele Menschen, die nie was hatten, ist doch die Haltung und die Gedanken dieses „Senior Zapata“, der in dem Artikel in besagtem Oppositionsblog (Caracaschronicles, s.Beitrag oben) geschildert wird. Der kann zur Opposition bis heute kein Vertrauen fassen, obwohl er sehr genervt ist von den Zuständen. Die gefühlte Kluft ist aber einfach zu groß für ihn. Und das ist es, worum es mir ging zu versuchen es ein bisschen zu erfassen hier.

        Denn gäbe es diese Verhältnisse und diese Klüfte in den Lebenswirklichkeiten nicht, wäre Capriles‘ Wahlsieg aufgrund dann allergrößter Akzeptanz ja eigentlich fraglos – weil das Chavez mit 14 Jahren doch eigentlich genug Zeit hatte etwas zu versuchen, meinen ja gleichwohl viele. Daher, und aus anderen Gründen, erscheinen mir diese – alten, lange bestehenden – Klüfte als das zentrale Schlüsselproblem in dieser Gesellschaft, aus dem sich viele andere ableiten.

        (Das stellt jetzt Kriminalität, Korruption und Klientilismus und den ganzen restlichen Wahnsinn nicht in den Schatten, und sie haben ja alles aufgezählt.)

      • 5.1.8
        Helge

        Hallo Herr Bauer, die demokratischen Defizite, die haben Sie in DIESEM Disput ja gerade das erste mal direkt angespochen, das ist natürlich ein wichtiger Aspekt…und wenn Sie die DDR kennen, dann sehen Sie ja all die absurden Parallelen, bis in die Diktion von Formulierungen hinein. Und ich kann mich da nur wiederholen (anderer Beitrag), auch die Parteibuchnasen, die dort immer absolute Vorfahrt vor Kompetenz hatten, gehören da hinein. Nun ja, etc.

        Aber auch da ist wieder ein bisschen das Problem, dass viele Leute an diese letzten Jahre bis zum Ende von Caldera keine allzu tolle Erinnerung haben – die verbinden die „alte Demokratie“ daher mit der Gesamtsituation
        damals – oder sagen wir mal so: Es ist leicht, es ihnen so zu verkaufen.

        (Es gibt – oder gab? – da so eine Parallele mit Russland in den 90er Jahren, unter Yeltsin – als die Russen erlebt haben wie alles zusammenbrach, und sich keine Sau mehr darum kümmerte ob der einfache Russe überhaupt noch klarkommt oder quasi im nächsten Straßengraben verenden würde.
        Die Leute dort haben Demokratie mit Chaos in Verbindung gebracht, und waren ganz froh, als dann der Herr Putin kam.)

        Wer erklärt dem einfachen Venezolaner, dass es so einfach nicht ist? Dass aber Demokratie auch bedeutet, dass eventuell der andere Recht mal hat/Recht bekommt, auch wenn es einem selber gerade gar nicht in den Kram passt? (z.B. weil das GEDRUCKTE Gesetz es so sagt.) Es können ja nur Leute sein, die auch glaubwürdig genug sind, die das überzeugend erklären können, und mein Punkt ist eben auch hier: Meinem Eindruck nach müßte die Opposition eben die ganze Gesellschaft mehr im Blick haben – nicht nur so oberflächlich verbal, eher für den Wahlkampf – um noch glaubwürdiger zu sein. Ich bin mir nicht sicher, inwieweit die wirklich verstanden haben,.dass sie alle Menschen „mitnehmen“ müßten, jenseits von nur kleinen Trostpflästerchen.

        Das wäre ja dann auch ein Anreiz, denn die Methode Trostpflästerchen kennen sie ja schon.

        Aber vielleicht haben Sie ja recht: „Inzwischen ist eine neue Generation erwachsen geworden, die mehr vom Leben erwartet.“ Und die sieht manchens vielleicht ohnehin ein bisschen schlauer!

        Eines ist ja auf jeden Fall klar: Am Ende siegt immer die Realität – völlig egal, was mancher Palastbewohner für Pläne hatte;-)

      • 5.1.9
        Martin Bauer

        Offensichtlich kennen Sie die Mentalität der Menschen hier sehr gut. Den meisten Venezolanern, egal wo sie politisch stehen, geht es hauptsächlich um das möglichst bequeme Füllen der eigenen Tasche. Das Problem ist alt und wird nicht so schnell verschwinden. Regierungen und ihre Drahtzieher werden dann etwas für die Masse der Bevölkerung tun, wenn sie begreifen, dass es ihnen selber nützt. Wenn sie endlich ticken, dass ein gut ausgebildetes Volk auf hohem Lohnniveau eine doppelte Quelle für den eigenen Wohlstand ist. Erstens findet der Unternehmer so qualifizierte Arbeitskräfte, mit denen sein Laden produktiver sein kann. Zweitens haben gut bezahlte Menschen mehr Geld, als sie zum Leben brauchen, Geld, das sie wieder in die Geschäfte tragen. Diejenigen der einflussreichen Venezolaner, die das begreifen und beherzigen, werden das Land weiter bringen. Sonst niemand. Leider ist das schwer in die Schädel hier reinzukriegen.

      • 5.1.10
        Helge

        Her Bauer, unbedingte Zustimmung!!!
        Tja, wie sie sagen, leider ist das schwer in die Schädel reinzukriegen…
        Die Geschichte, auch Mentalitätsgeschichte, läuft ja leider immer sehr langsam, und meist in eigenwilligen, teils völlig abstrusen Serpentinen und Mäandern. Aber Überzeugungen stehen im Wettbewerb, und nach einer Weile sieht man ja dann auch immer, was sie bewirken. Und nach noch ’ner Weile sehen’s dann auch alle. Und dann gibt’s immer wieder diese Kristallisationspunkte, wo sich vieles entscheidet -sowas findet dann kommenden Sonntag wieder statt!;-)

        Oh man, nur noch VIER TAGE!!!

      • 5.1.11
        Annaconda

        Herr Helge es ist mir schon klar was sie sagen wollen,es stört mich eben nur ,das weiterhin das Vorurteil besteht und verbreitet wird CHAVEZ=VOLK=ARME LEUTE und OPPSITION=OLIGARCHIE=REICHE LEUTE…….diese Gleichung ist zum Glück nicht mehr so,aber wird immer noch gebetmühlenartig von der erdrückenden Propagandmaschine der Regierung verbreitet.Und wie gesagt viele Menschen merken nun endlich ,dass dies nichts weiter als Manipulation von Seiten Chavez ist,denn längst sind er und seine Günstlinge ,die Oligarchie(sprich wenige Reiche,welche das Land nur aus Sicht ihrer Eigeninteressen dominieren)von Venezuela.Wenn sie die Märsche von Capriles gesehen haben,wissen sie ,dass da nicht nur Reiche marschieren ganz im Gegenteil.Chavez Versuche aufzuhetzen ,das seien alle nur Oligarchen ist ja angesichts dieser Massen wiederlegt,oder gibt es jetzt mehr Reiche wie Arme auf den Strassenmärschen?Und wenn man bedenkt dass vor 2 Jahren ,die Opposition schon 52% der Stimmen verzeichnen konnte und diese Zahl die letzten Jahre logischerweise durch die schlechte Landesverwaltung(Stromausfälle,Infrastruktur,Kriminalitöt etc.) angestiegen sein muss,wiederlegt dies ja wohl die oben genannte Formel.

      • 5.1.12
        Helge

        Nun ja, aber genau das ist so simpel eigentlich gar nicht meine Formel…ich sehe es schon differenzierter, hab mich bemüht das zu beschreiben, und all das was Sie sagen, wie es sich entwickelt hat, ist richtig, natürlich wäre diese Formel in dieser Form holzschnittartig, aber wie gesagt, wenn nun ALLE es so sehen würden wie Sie sagen, dann wäre Capriles‘ Wahlsieg ja eine ausgemachte Sache. So ist es ja nun aber auch nicht, es ist eben die große Frage. Und genau um die anderen, die aber auch nicht zufrieden sind, obwohl sie Chavez anhängen, ging es mir.

      • 5.1.13
        Martin Bauer

        Genau an diesem Punkt gehen unsere Meinungen auseinander. Ich kenne hier persönlich nur 2-3 eingefleischte Chávista, die einen Sieg von Chávez noch für möglich halte. Für mich ist die Entscheidung für Capriles beim Völk schon längst gefallen. Ohne Betrug wird das nix mehr für Chávez.

      • 5.1.14
        Annaconda

        Herr Helge,ich meinte nicht das sie die Formel so simpel sehen.Sondern dass Personen,welche im Ausland leben noch immer dieses Vorurteil verbreiten/teilen ,wahrscheinlich weil sie einfach die Regierungspropaganda übernehmen.Und Chavez Propagandamaschinerie versucht ja dahingehend zu manipulieren : er sei das Volk und die anderen eben die Oligarchen und Reichen.Aber wie gesagt nach der massiven Unterstützung von Capriles müsste ja Venezuela ca.60% reiche Oligarchen haben?!?!Herr Bauer hat recht, Chavez steht auf verlorenem Posten,eben weil er das Volk verloren hat.Ohne massive Betrügerei hat er keine Chance mehr.

      • 5.1.15
        Martin Bauer

        In der Tat zeichnen Literatur, Film und Fernsehen in Deutschland ein soziales Bild von Latein Amerika, wie vor mehr als einem halben Jahrhundert die Bücher von B. Traven (die ich übrigens sehr schätze). Da gibt es auf der einen Seite nur Megareiche, die allesamt böse sind, auf der anderen die unterdrückten und ausgebeuteten Massen der Armen. In Realität gibt es natürlich beide Kategorien, und es wäre schön, wenn diese Gegensätze sich endlich etwas egalisieren würden. Es gibt aber daneben, speziell in Venezuela, einen sehr breiten Mittelstand, Leute vom einfachen Angestellten bis zum mittleren Unternehmer. Dies sind viele Millionen, die nach europäischen Masstäben ein ganz normales Leben führen, bzw. führen wollen. Sie unterdrücken nicht, sie beuten niemanden aus, sie arbeiten und kämpfen mit den Problemen des Alltags, wie die meisten Menschen in Deutschland. Die Wenigsten von ihnen sind Freunde sozialer Ungerechtigkeit. Es sind Demokraten, die meisten davon eher Sozialdemokraten als rechte. Und je breiter dieser Mittelstand wird, um so gerechter wird die Sozialstruktur.
        In das Bild eines Chávez passt dies nicht, in das der deutschen Medien auch nicht. Deshalb ist es dennoch Realität.

      • 5.1.16
        Annaconda

        Chavez und der intelektuelle Autor Fidel Castro sind so in den 60ziger Jahren hängengeblieben und haben eine Entwicklung weg vom Kalten Krieg zu realistischeren sozialen Entwicklungsprojekten verpasst.Die, wie auch einige Schreiber sind die ewig Gestrigen.In Brasilien ,Uruguay,Peru und vielen anderen südamerikanischen Ländern gehen die Sozialisten oder/und Sozialdemokraten andere Wege, mit vielleicht der gleichen Zielsetzung eine gerechteren Gesellschaft mit weniger Unterschieden zu schaffen.Die Zeiten haben sich geändert und das alte Schema von GUT und BÖSE ist nicht immer gleich zusetzen mit ARM und REICH.Das müssen die Leute hier verstehen ,denn dass ein Präsident vom sogenannten „Volk“ kommt ist eben kein Garant,dass er zum Wohle des Volkes regiert.Chavez ist ja das Beispiel dafür: ARM und BÖSE (klar vereinfacht ausgedrückt und zudem ist er jetzt ja nicht mehr als arm zu bezeichnen).Sein Denkschema war immer dem vertikalen Denken eines Militärs untergeordnet und gepaart mit einer krankhaften Machtgier und Narzismus,konnte das ja nicht gutgehen,das Projekt seines „Sozialismus“ ist kläglich gescheitert.Viele moderne Politiker verstehen dass Ökonomie,Soziale Gleichheit und Umweltschutz in der Zukunft Hand in Hand gehen müssen,Regierungen die das nicht beherzigen sind zum Scheitern verurteilt.

    • 5.2
      Annaconda

      Jetzt haben wir aber alle richtig Angst!Und ehrlich gesagt,die haben wirklich Ungeheuerliches geleistet: mit soviel so wenig zustande gebracht,alle Achtung dass ist schon toll,das schafft wirklich nicht jeder!

  6. 6
    escéptico

    „und andersdenkende beschimpft“
    Sie machen wieder genau dass, was sie anderen vorwerfen

    • 6.1
      escéptico

      sorry Doppelpost; bitte löschen

  7. 7
    Karolina

    4 Tage noch,nicht mehr aufregen. Die H.C.Freunde sind verwundete Pferde
    die sich ein letztes mal noch aufbäumen,bevor sie umfallen.Was mich wundert ist,daß die in Deutschland lebenden Kommentatoren sich so auf-
    regen.Denen muß es doch egal sein,was hier passiert.Die sind ja nicht
    mittendrinn in dem ganzen Schlamassel hier,und müßte ihnen doch am Allerwertesten vorbeigehen.Manchmal denke ich mir,das sind gar keine
    linken Chavezfreunde,und wollen nur Latina-Press mit ihren Kommentaren
    interessant machen,und zu Gegenargumenten aufstacheln.

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