„Rallye Dakar 2013“ bedroht das historische Erbe in der Region

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Datum: 26. Dezember 2012
Uhrzeit: 18:33 Uhr
Ressorts: Chile, Sport
Leserecho: 0 Kommentare
Autor: Redaktion
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► Eine Herausforderung für das politische System

Die Rallye Dakar Argentinien-Chile-Peru bedroht nach Worten chilenischer Archäologen das historische Erbe in der Region. Die angeblich größte Herausforderung, die der Motorsport zu bieten hat, findet 2013 zum 34. Mal statt und führt vom 5. bis 19. Januar einige der besten Motorsportler der Welt durch Südamerika. Startort des Extrem-Rennens ist die peruanische Hauptstadt Lima, Zielort die chilenische Hauptstadt Santiago de Chile.

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Die Rallyeveranstalter werben damit, dass ihnen der Respekt des Umfelds sehr wichtig ist. Nach eigenen Worten suchen sie ständig nach Wegen, die Umweltfolgen zu minimieren und das Erbe der Länder, in denen die Rallye zu Gast ist, zu erhalten. Demnach gleicht die Dakar ihre direkten Emissionen über die Förderung des Umwelt- und Sozialprojekts „Madre de Dios“ mit einem Betrag in Höhe von 200.000 US$ aus. Madre de Dios bekämpft mit verschiedenen Maßnahmen die Abholzung im peruanischen Amazonasgebiet und rettet so fast 120.000 ha Wald, die ansonsten in den nächsten zehn Jahren zerstört würden.

Der Verband der Archäologen von Chile hat in einer Erklärung die „Straflosigkeit“ für die begangenen Zerstörungen der archäologischen Stätten im südlichen Teil des Landes zwischen den Veranstaltungen von 2009 und 2011 beklagt. „Die Rallye Dakar ist mehr als nur die Zerstörung der Umwelt-oder des archäologischen Erbes. Sie ist eine Herausforderung für das politische System. Es ist vollkommen unverständlich, warum die chilenische Regierung bei der Zerstörung ihres Erbes nicht einschreitet. Warum erlauben wir einem ausländischen Unternehmen, gegen unsere institutionellen Umweltstrafrechte zu verstoßen“, beklagt sich Paola González, Vizepräsidentin des Verbandes der Archäologen.

Der Verband wies darauf hin, dass trotz der Existenz von offiziellen Dokumenten, „welche die Zerstörung und schwere Schäden an archäologischen Stätten beweisen“, Klagen systematisch abgewiesen werden. Demnach gab es nach Beendigung der „Rallye 2009“ schwere Schäden an sechs Standorten in den Regionen Atacama und Coquimbo, während der Ausgabe 2010 wurden 52 archäologische Fundorte beschädigt. „Die Rallye Dakar ist sehr schädlich für das archäologische und historische Erbe des Landes“, schloss die Erklärung der Archäologen.

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