Petrocaribe: Der größte Gläubiger der Dominikanischen Republik heißt Venezuela

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Datum: 05. Januar 2013
Uhrzeit: 16:31 Uhr
Leserecho: 7 Kommentare
Autor: Redaktion
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► Forderungen belaufen sich auf über 3 Milliarden US-Dollar

Die Schulden der Dominikanischen Republik durch das Petrocaribe-Abkommen haben sich im vergangenen Jahr weiter erhöht. Inzwischen ist das südamerikanische Land Venezuela zum größten Gläubiger der Karibiknation geworden. Nach offiziellen Angaben erreichte der Schuldenstand Ende November des vergangenen Jahres 3.0297 Milliarden US-Dollar (23,5% der Gesamtschulden).

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Petrocaribe ist ein Abkommen von Juni 2005 für Erdöllieferungen zum Vorzugspreis von Venezuela an einige Karibikstaaten. Das Abkommen erlaubt Käufe zum Marktpreis, aber nur 40 % müssen bei einem Ölpreis von über 100 $ innerhalb einer Frist von 90 Tagen gezahlt werden. Der Rest kann über 25 Jahre zum Zinssatz von 1 % geschuldet werden. Bei einem Ölpreis unter 100 $ müssen 60 % innerhalb der 90 Tagefrist gezahlt werden und bei einem Ölpreis über 200 $ nur 30 %.

Die Karibikstaaten können zu diesen Konditionen bis zu 185.000 Barrel am Tag erwerben. Auch Bezahlungen mit Waren oder Dienstleistungen (Tauschhandel) sind möglich. Zu den mittelfristigen Zielen gehört die gemeinsame Erschließung, Förderung und Verarbeitung von Erdöl und Erdgas durch die Mitgliedsstaaten. Es soll ein Netz erdölindustrieller Anlagen geschaffen werden, durch das die Versorgung der Staaten der Region nachhaltig gewährleistet werden soll.

Von der Initiative profitieren Antigua und Barbuda, Bahamas, Belize, Kuba, Dominica, El Salvador, Grenada, Guatemala, Guyana, Haiti, Honduras, Jamaika, Nicaragua, Dominikanische Republik, St. Kitts und Nevis, St. Vincent und die Grenadinen, St. Lucia und Suriname.

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Kommentarbereich

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  1. 1
    hugito

    das Geld sehen die nie wieder, da werden mal ein paar Sack schwarzer Bohnen und etwas Reis als Gegenleistung geliefert, damit hat sichs dann auch… – ich frag mich wirklich wer solche kranken Ideen in die Tat umsetzen kann… hier funktioniert mittlerweile fast gar nix mehr und im Ausland reiben sich alle die Hände… schöne Nationalisten äh Sozialisten haben wir hier

    • 1.1
      Martin Bauer

      Von der Dom Rep weiss ich es nicht genau. Aber ein Grossteil der Öllieferungen nach Kuba werden sofort auf dem internationalen Spotmarkt verhökert. Das Volk sieht von dem wertvollen Gut nur wenig. Kubanische wie venezolanische Bonzen teilen sich den Gewinn, der 100% beträgt, da zunächst einmal das venezolanische Volk alle Kosten für Produktion und Transport des Produktes trägt. Die endgültige Bezahlung bürden deshalb alle Beteiligten gerne zukünftigen Generationen auf. Also wieder mal die Devise aller Kommunisten: „Aus dem Volk herausquetschen was nur geht. nach mir die Sintflut!“ – Es würde mich sehr wundern, wenn das mit den Lieferungen an die Dom Rep anders laufen würde.

      • 1.1.1
        Steffen

        Woher hast du denn dein Wissen?
        Ich weiß, dass Kuba 100.000 Barrel Öl pro Tag für sich braucht und die bekommt es auch von Venezuela geliefert und keinen Tropfen mehr.
        Wer sollte deiner Meinung nach denn das Öl abkaufen? Was sagt dir das Wort Handelsembargo?

      • 1.1.2
        Martin Bauer

        Mein Lieber, ich bin aus dem Geschäft und habe selber fast 30 Millionen Tonnen aus Venezuela verkauft. Venezolanisches Öl ist von keinem Embargo betroffen und ohne Probleme am Spotmarkt verkaufbar.

      • 1.1.3
        hombre

        die DomRep ein führendes Paradies der Korruption… Bei einem Staatshaushalt von gut 8 Milliarden USD mit 6.5 Milliarden Einnahmen, davon mehr als 2 Milliarden an Tourismus-Einnahmen stehen die nicht so schlecht da.
        Ich kann mich an ein Energieprojekt erinnern woraus man aus deren Müll genug Treibstoff und Gas hätte gewinnen können um die Insel damit zu versorgen…Dankend abgelehnt!
        Ein offener Posten über 3 Milliarden US an Oelzahlung, das stink ja förmlich in Richtung das da Teile davon in die Kassen der Eliten wandert…

    • 1.2
      Steffen

      „…hier funktioniert mittlerweile fast gar nix mehr..“

      Das ist ja auch der Grund für diese nachbarschaftlichen Volks-Hilfen – selbst für das kapitalistische „Paradies“ Dominikanische Republik!
      Schließlich hat Venezuela Geldreserven in Form von Erdöl (ausgehend vom heutigen Öl-Preis) von rund 30 Billionen Dollar!

      • 1.2.1
        Martin Bauer

        Quatsch! Es sind nicht Nachbarvölker, die sich gegenseitig helfen, sondern Verbrecherbanden.

        Venezuelas Ölreserven erfordern erstmal Milliarden an Investitionen. Ohne die sind sie kaum was wert. Und eine rote Diktatur an der Regierung kann mit den Ressourcen selber wenig anfangen, ausser sie zu verpfänden und zu verjubeln.

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