Massaker bei Gefängnisrevolte in Venezuela: Capriles wirft Regierung Unfähigkeit vor

em

Datum: 26. Januar 2013
Uhrzeit: 12:17 Uhr
Leserecho: 3 Kommentare
Autor: Redaktion
Sprachkurs Spanisch (Südamerika)
► Mindestens 54 Menschen getötet und 88 zum Teil lebensgefährlich verletzt

Bei einer erneuten Gefängnisrevolte in Venezuela sind nach Berichten staatlich nicht kontrollierter Medien mindestens 54 Menschen getötet und 88 zum Teil lebensgefährlich verletzt worden. Ex-Präsidentschaftskandidat und Oppositionsführer Henrique Capriles Radonski bezeichnete die Regierung als unfähig und unverantwortlich. Gleichzeitig bot er dem Gouverneur des Bundesstaates Lara seine Unterstützung an.

em

„Wir dürfen gespannt sein, wem sie diesmal die Schuld für das neue Massaker in unserem Land in die Schuhe schieben werden. Diese Regierung ist unfähig und handelt unverantwortlich“, twitterte der Gouverneur des Bundesstaates Miranda. Nach seinen Worten habe er den Gouverneur von Lara, Henri Falcón, kontaktiert und seine Hilfe angeboten.

Venezuelas Justizministerin Iris Varela hat inzwischen bereits einen Schuldigen entdeckt und die Berichterstattung des oppositionellen Senders Globovision für den Gewaltausbruch verantwortlich gemacht. Dieser hatte darüber berichtet, dass Militäreinheiten am Freitag um 7 Uhr (Ortszeit) die Vollzugsanstalt inspizieren und die Insassen entwaffnen sollen. Bei dem Einsatz kam es dann zu einem Gewaltausbruch, Augenzeugen berichteten von Granatexplosionen.

Das aktuelle Gefängnis-Management wird als das schlimmste des Kontinents bezeichnet. Die Haftanstalten des Landes wurden für etwa 12.000 Gefangene entwickelt, die Zahl der Inhaftierten hat inzwischen mehr als das Dreifache der Kapazität der Einrichtungen erreicht. In den vergangenen zehn Jahren hat die Regierung nur zwei der dreizehn versprochenen Gefängnisse für etwa 1.200 Insassen gebaut, allerdings für mehr als fünf Milliarden US-Dollar Waffenkäufe getätigt. Dies ist die ernüchternde Bilanz eines vollmundig angekündigten Projekts, welches die Erwartungen bei weitem nicht erfüllte und in der staatlich kontrollierten Presse naturgemäß keine Beachtung findet.

P.S.: Sind Sie bei Facebook? Dann werden Sie jetzt Fan von agência latinapress! Oder abonnieren Sie unseren kostenlosen Newsletter und lassen sich täglich aktuell per Email informieren!

© 2009 - 2024 agência latinapress News & Media. Alle Rechte vorbehalten. Sämtliche Inhalte dieser Webseite sind urheberrechtlich geschützt. Vervielfältigung und Verbreitung nur mit vorheriger schriftlicher Genehmigung von IAP gestattet. Namentlich gekennzeichnete Artikel und Leser- berichte geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Für Einsendungen und Rückmeldungen bitte das Kontaktformular verwenden. Bildnachweis: Screenshot TV

Dies könnte Sie auch interessieren

Kommentarbereich

Hinweis: Dieser Kommentarbereich ist moderiert. Leser haben hier die Möglichkeit, Ihre Meinung zum entsprechenden Artikel abzugeben. Dieser Bereich ist nicht dafür gedacht, andere Personen zu beschimpfen oder zu beleidigen, seiner Wut Ausdruck zu verleihen oder ausschliesslich Links zu Videos, Sozialen Netzwerken und anderen Nachrichtenquellen zu posten. In solchen Fällen behalten wir uns das Recht vor, den Kommentar zu moderieren, zu löschen oder ggf. erst gar nicht zu veröffentlichen.
  1. 1
    Martin Bauer

    Diese Gefängnisse sind genau das Richtige für die PSUV Bande. Dann könnte man sich mit einer Modernisierung Zeit lassen.

  2. 2
    patriot

    das ist doch genau was die Regierung gezielt ansteuert – Angst und Schrecken verbreiten und dafür die Opposition verantwortlich machen – nix neues also.

  3. 3
    Annaconda

    Schockierend so geht,s in den Strafanstalten zu……übertrifft jeden Horrorfilm….https://twitter.com/i/#!/trafficMERIDA/media/slideshow?url=pic.twitter.com%2FcWg5MPmu

Diese News ist älter als 14 Tage und kann nicht mehr kommentiert werden!