Der Regenwald in Brasilien schrumpft weiter

regenwald

Datum: 06. Oktober 2009
Uhrzeit: 14:13 Uhr
Leserecho: 1 Kommentar
Autor: Redaktion
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Das brasilianische Nationale Institut für Weltraumforschung (INPE) teilte am Dienstag, den 04. August 2009 mit, dass 578,6 Quadratkilometer Amazonas-Wald im Juni durch Abholzung vernichtet wurden. Das entspricht einem Gebiet in etwa der Hälfte der Stadt Rio de Janeiro.

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Im Vergleich zum Juni des vergangenen Jahres, wo die Zerstörung noch etwa 870 Quadratkilometer betrug, ist dies ein Rückgang von 33 Prozent. Im Mai dieses Jahres betrug die Verwüstung 123,73 km Quadratkilometer, dieses ist eine Steigerung der Vernichtung von 370 Prozent.

Wie das INPE mitteilte, ist dieser Vergleich zwischen den einzelnen Monaten jedoch nicht genau, denn das System arbeitet nur korrekt bei wolkenlosem Himmel. Während der Aufnahme von den Satellitenbildern seien weite Teile der Beobachtungsfläche von Wolken verdeckt gewesen.

So konnten im Monat Juni lediglich 57 Prozent des Amazonasgebietes ordentlich analysiert werden. Staaten wie Amapá, Amazonas und Roraima konnten nicht ordnungsgemäß überwacht werden, da es eine hohe Bewölkungsrate von 96, 70 und 94 Prozent hatte. Im Bundesstaat Mato Grosso war die beste Überwachung möglich (100 Prozent). Auch registriert das System nur Veränderungen mit mehr als einer Fläche von 2.500 Metern.

In den einzelnen Bundestaaten betrug die Vernichtung des Waldes in Quadratkilometern : Pará 330,36, Mato Grosso 180,96, Rondônia 40,87, Amazonas 15,99, Maranhão 5,27, Tocantins 3,06, Acre 1,13 und Amapá 0,84.

Das System ist konzipiert um auf Umweltstraftaten aufmerksam zu machen, sowie zu erkennen, wo der Waldbestand noch nicht vollständig zerstört ist. So können rechtzeitig Schritte eingeleitet werden, bevor das Ausmaß der Vernichtung den ganzen Waldbestand erreicht hat. Die Daten des Systems werden durch das Amt einmal jährlich umfassend ausgewertet.

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  1. 1
    Antonietta

    Regenwälder sind, obwohl sie nur 7 Prozent der Landoberfläche der Erde ausmachen, entscheidend für unser Weltklima. Durch ihre Zerstörung drohen Klimakollaps und Erderwärmung. Dennoch schreitet die Vernichtung unvermindert voran: Jahr für Jahr gehen offiziell weit über 15 Mill. Hektar Regenwald verloren, die reale Zahl ist wesentlich größer. Nicht nur in Costa Rica, Brasilien, im Kongo, in Indonesien, sondern überall am Äquator wird der grüne Gürtel systematisch zerschlagen. Die Philippinen, einst mit Regenwäldern gesegnet, müssen mittlerweile Tropenholz einführen. Besonders alarmierend ist die Situation in Indonesien:
    Experten gehen davon aus, dass die Wälder der Inseln Sumatra und Kalimantan in wenigen Jahren dem Kahlschlag zum Opfer gefallen sein werden. Mit ihnen verlieren Sumatra-Tiger, Waldnashörner, Orang-Utans und andere extrem seltene Tiere ihre Heimat. Durch die Regenwald-Rodung lassen jährlich 23 Mill. Tiere (Affenarten, Vögel und Waldantilopen) ihr Leben. Das ergibt 90.000 Tonnen sogenanntes Buschfleisch – vom Aussterben bedrohte Tiere werden wie Masthühner und Schweine einfach aufgegessen.

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