Venezuela: Regierung kündigt Abwertung des Bolivar an

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Datum: 08. Februar 2013
Uhrzeit: 19:09 Uhr
Leserecho: 10 Kommentare
Autor: Redaktion
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► Von Experten seit Monaten prognostiziert

Die venezolanische Regierung wird die Landeswährung gegenüber dem US-Dollar um 46,5% abwerten. Dies gaben am Freitag (8.) der Präsident der Zentralbank von Venezuela, Nelson Merentes und der Minister für Planung und Finanzen, Jorge Giordani, während einer Pressekonferenz bekannt. Die Änderung des Wechselkurses von 4,30 auf 6,30 Bs.F./Dollar wird zum 13. Februar wirksam, bis zum 15. Januar abgewickelte Aufträge werden zum alten Wechselkurs abgerechnet.

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Die entsprechende Entscheidung soll von Präsident Hugo Chávez entschieden worden sein. Dieser befindet sich seit 60 Tagen auf Kuba, erholt sich von seiner vierten Krebsoperation und ist seit dem 10. Dezember 2012 aus der Öffentlichkeit verschwunden. Die beschlossene Abwertung ist die fünfte Anpassung des Wechselkurses seit Einführung der Devisenkontrollen vor 10 Jahren und die erste seit 2010.

Eine Abwertung war von internationalen Wirtschaftsexperten schon vor Monaten als längst überfällig bezeichnet und von der Regierung stets bestritten worden. Laut Giordani bleibt die Abwicklung von Devisen für Lebensmittel, sowie für die Bereiche Medien, Telekommunikation, Wissenschaft und Mineralien, noch für mehrere Monate bei 4,30 US-Dollar. Ebenfalls werde das Wechselkurssystem „Sistema de Transacciones con Títulos en Moneda Extranjera“ SITME wegen Ineffizienz eingestellt. Der inoffizielle Wechselkurs beträgt aktuell bis zu 20,30 Bolivar für einen US-Dollar.

Nach Angaben von Giordani wird ebenfalls eine Behörde zur Optimierung des Währungssystems installiert, an der sich die Zentralbank sowie die Ministerien für Finanzen, Bergbau und Öl beteiligen werden. Die neue geschaffene Behörde soll zur Verringerung der Inflation und zu einem ausgeglichenen Devisenfluss beitragen.

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Kommentarbereich

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  1. 1
    herbert merkelbach

    Das ist das Ergebnis eines „Sozialismus des 21. Jahrhunderts“. Logische Konsequenz: die Importe werden noch teurer. Die Preise steigen. Konsequenz: die Armen werden noch ärmer. Die Inflation wird nach oben getrieben. Alle eingeführten Nahrungsmittel müssen im Preis angehoben werden.
    Da der BF jetzt billiger im Vergleich zum US$ ist, erhält die Regierung (sprechen wir mal nur von der PDVSA) mehr BF. D. h., sie hat etwas mehr Geld in ihrer Kasse. Chávez hatte sich lange gegen eine Abwertung seiner Währung gesträubt. Seinen Knechten blieb keine andere Wahl übrig. Nur ein Exportgut Venezuelas: Erdöl. UND die Produktion geht zurück. Keine Produktionszahlen mehr veröffentlicht von PDVSA seit 2011 (Quelle: BP.com). Abenddämmerung über der Wirtschaft VZ.

  2. 2
    VE-GE

    Genau so ist es….traurig aber wahr !

  3. 3
    opal

    mal was zum schmunzeln…..
    DIE RATTEN VERLASSEN DAS SINKENDE SCHIFF !!!!!!
    que bello es el socialismo!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

    Ultimo Minuto: La Esposa del Politico Caroreño Exrector del CNE,y actual alcalde del Municipio libertador Jorge Rodríguez Gomez fue detenida con 36 millones de dólares en Panamá.

    Decomisan 36 millones de dólares a esposa de Jorge Rodríguez en Panamá. Son 36 millones de dólares que fueron decomisados en una cuenta bancaria en el BANCO INDOSUEZ de Panamá. Esta cuenta está a nombre de INDIRA PEROZO VIVAS DE RODRIGUEZ, esposa del actual alcalde oficialista de Caracas, JORGE RODRIGUEZ; debido a esta denuncia publicada por el periodista NELSON BOCARANDA SARDI y a que el periodista critico al alcalde por tener inscritos a sus hijos en uno de los mejores colegios de Caracas y no en un colegio Bolivariano, JORGE RODRIGUEZ arremete en contra del comunicador social.

    La Sra. INDIRA PEROZO VIVAS DE RODRIGUEZ y JORGE RODRIGUEZ al no poder justificar los 36 millones contactaron a través del empresario Ricardo Fernández Barrueco del grupo Fextun en Panamá y Proarepa en Venezuela, al presidente saliente de Panamá, MARTIN TORRIJOS para que intercediera en el problema.

    • 3.1
      Annaconda

      Die Mehrheit von den bescheidenen „Revolutionären“ haben schon ihre Schäfchen ins Trockene gebracht….und alles in verhassten Dollars,von denen will keiner Bolivares..Vor ein paar Tagen hatten sie angekündigt sie würden vorerst (vorraussichtlich bis März) nicht abwerten,aber so geht es ja schon Jahre mit den Märchenonkels,wenn sie nein sagen meinen sie ja und umgekehrt.Wer will denen noch glauben?@ Opal,das ist nur die Spitze des Eisbergs.

  4. 4
    patriot

    und trotzdem würden bei Neuwahlen die Chavistas wieder gewählt werden…

    • 4.1
      Martin Bauer

      Die sind nach 1998 nie mehr wieder gewählt worden. Seitdem sind alle Wahlen massiv gefälscht worden. Inzwischen gibt es auch kein Wahlgeheimnis mehr.

      Wie auch immer: Die Abwertung ist juristisch gegenstandslos, d.h. ungültig, da von einer Bande Putschisten ohne politisches Mandat verordnet. Sämtliche darauf beruhenden Verträge und Geschäfte sind daher anfechtbar. Somit gibt es keinerlei sichere Grundlage für jedwedes Geschäft.Besser, man geht zum Tauschhandel über!

      • 4.1.1
        HCF

        Richtig, Tauschhandel ist die Alternative. Man kann hier beispielsweise US-Präsidentenportraits auf grünem Papier gegen Nationalhelden und Naturbilder auf allerlei bunten Papieren tauschen, zur Zeit bekommt man für einen Benjamin fast 20 braune Simon B. mit Vögelchen auf der Rückseite, oder 40 grüne Rodriguez mit dem Bären auf der Rückseite. Ist das symbolisch für den Bären, welcher der Bevölkerung seit Jahren aufgebunden wird?

  5. 5
    HCF

    Haben die Chavistas etwa im Internet gesucht und die Prognose aus dem November von Barclays beinahe centgenau übernommen?

    http://globovision.com/articulo/barclays-capital-estima-que-el-bolivar-podria-pasar-de-430-a-650-por-dolar

  6. 6
    escéptico

    tolles Ergebnis
    Februar 1999 1$ = 576,25 Bs (0,57625 BsF)
    Februar 2013 1$ = 6.300 Bs (6,3 BsF)

    und herhalten muss jemand, der sich wahrscheinlich nicht mehr wehren kann (todo firmado)

  7. 7
    herbert merkelbach

    Im US Census Bureau ergeben sich folgende Daten für die Importe der USA aus VZ: Jahr 2012 = 38,7 Milliarden Dollar. Für das Jahr 2011 = 43,3 Milliarden Dollar. Heißt, Rückgang von ca. 11 %. Der Hauptteil natürlich Erdöllieferungen.
    Dagegen exportierten die USA im Jahre 2012 ca. 43% mehr als 2011 (US$ in Milliarden 17,6 – 12,3). Auch hauptsächlich Erdölderivate.

    Sollte sich der Trend der Ölimporte der USA aus VZ auch 2013 fortsetzen, dann hätte der Mitarbeiter der Bank of America Recht, dass Ende 2013 eine erneute Abwertung der venezolanischen Währung bevorsteht.

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