Abwertung in Venezuela: Millionenverluste bei ausländischen Unternehmen

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Datum: 23. Februar 2013
Uhrzeit: 10:24 Uhr
Leserecho: 17 Kommentare
Autor: Redaktion
Sprachkurs Spanisch (Südamerika)
► Ergebnisse der Wirtschaftspolitik als katastrophal bezeichnet

Im südamerikanischen Land Venezuela muss man seit dem 13. Februar 2013 für einen Dollar 6,3 statt wie bisher 4,3 Bolívares bezahlen. Die Abwertung geht zu Lasten von Einkommen bei der Bevölkerung und führt zu einem deutlichen Verlust an Kaufkraft. Aufgrund steigender Preise für importierte Produkte (Venezuela verfügt fast über keine eigene Produktion) rechnen internationale Unternehmen mit Verlusten in dreistelliger Millionenhöhe.

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Telefónica, eines der größten global agierenden Telekommunikationsunternehmen, kündigte Verluste von 584 Millionen US-Dollar an. Colgate-Palmolive, multinationaler Konzern mit Stammsitz in New York, schätzt seine Verluste im ersten Quartal auf 120 Millionen US-Dollar. Andere Unternehmen mit starker Präsenz in Venezuela, unter anderem die mexikanische Coca-Cola Femsa, Bimbo, Brasiliens AmBev oder BBVA in Spanien, nahmen zu die Auswirkungen der Abwertung noch nicht öffentlich Stellung.

Da Venezuela inzwischen ein vollwertiges Mitglied des Mercosur ist, sehen auch brasilianische Unternehmen ihre Gewinnmarche in Gefahr. „Die brasilianische Industrie beobachtet nicht nur die Abwertung in Venezuela mit Sorge. Die Aussichten auf ein Wachstum der venezolanischen Wirtschaft sind durch einen sturzartigen Rückgang der industriellen Produktion und geringen Investitionen im Land praktisch bei Null“, erklärt Fabrizio Sardelli Panzini, Analyst der brasilianischen Industriekonfederation „Confederación Nacional de la. Industria (CNI). Die Ergebnisse der Wirtschaftspolitik im Nachbarland bezeichnete er als katastrophal:

  • Jährliche Inflationsrate trotz Preiskontrollen von bis zu 25%.
  • Illegaler Wechselkurs zum Dollar bei 220%.
  • Einstige produktive Industriezweige sind inzwischen unproduktiv.
  • Staatliche Ölgesellschaft PDVSA reduziert ihre Produktionskapazitäten aufgrund fehlender Investitionen.
  • Öffentliche Unternehmen sind ineffizient, leiden an einem Technologiemangel und stehen am Rande des Zusammenbruchs.
  • Die Zahl der öffentlichen Beschäftigten stieg von 1,9 Mill. auf 4,8 Mill.
  • Die Wachstumsaussichten für 2013 werden von der Regierung mit 6% angegeben. Private Analysten sind sich einig, dass ein Erreichen dieses Ziels fast unmöglich ist.

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    1. 1
      VE-GE

      Genau so sieht es aus unter HC.

    2. 2
      Lobito gris

      Hallo Mercosur auch schon aufgewacht? Es gibt doch noch Schnellmerker aber die Intelligenz fehlt halt.

      • 2.1
        gerda müller

        dass bei ihnen der merkzerfall schon lange begonnen hat, liegt wohl in ihren kommentaren auf der hand. also merken sie sich wenigstens diese kleinigkeit: „wirf nicht mit steinen, wenn du im glashaus sitzt!“

    3. 3
      alexandro

      Sorget euch nicht,bald kommt der linke Besserwisser „Steffen“ und rechnet uns dies alles wieder gerade. Alle selbst die Nachbarn, Brasilien etc. sind ja nur böse Kapitalisten oder gar Demokraten die zum Schaden der glorreichen bolivarianischen Revolution Lügen und falsche Statistigen verbreiten.

    4. 4
      Martin Bauer

      Auch Steffen wertet sich ab, mit jedem neuen Kommentar ein wenig mehr…

      • 4.1
        Martin Bauer

        Mist, jetzt ist sein Kommentar doch schon wieder weg. Bei Sozis hat eben nichts Bestand…

    5. 5
      hombre

      Steffen läuft permanent mit einer blutigen Nase herum und merkts nicht mal…
      Mir fällt grad kein geringschätzende Name ein was man einen Sozialisten noch nennen kann…
      Du hast dein Recht auf den Euro längst verloren, mach dich vom Acker du Tagedieb!

      • 5.1
        Martin Bauer

        „Sozialist“ ist als Schimpfwort doch kaum zu überbieten. Wer sich selber als solcher bezeichnet, ist entweder ein verlogener, fauler Ausbeuter und Menschenfeind der übelsten Sorte, oder, falls er ehrlich an den Sozialismus glaubt, ist er so dumm, dass sich jedes weitere Wort erübrigt.

    6. 6
      hombre

      weg is er…:))

    7. 7
      Pati

      so so, jetzt haben es auch die Brasis so langsam spitz bekommen, das im Nachbarland doch nicht alles so reibungslos läuft, wie es die Vollpfostengruppe in der AN so vorgegaukelt hat…, tja und den heulenden Großunternehmen werden ein paar % Gewinnausfall in Venezuela auch nicht unbedingt weh tun, bei der Gewinnmarge – die hat keines dieser Firmen in keinem anderen Land der Welt – und wir Volldeppen hier bezahlen denen das auch noch…!
      Man mag mich für verrückt halten, aber ich persönlich glaube immer noch, das dieses Regime nicht ohne Bürgerkrieg wegzubekommen ist, der kommt, auch wenns noch Jahre dauern wird – denn eines ist klar, bei etwaigen Neuwahlen werden die Chavistas wieder gewinnen, für sechs lange Jahre…

      • 7.1
        alexandro

        Niemand hält Dich für verrückt, Du hast mit Deiner Einschätzung leider allzurecht

    8. 8
      VE-GE

      Also ich weiss nicht Pati@ gleich einen Buergerkrieg ? Sicherlich ist die HC Bande nicht so einfach wegzubekommen. Ich will es mal nicht hoffen das es so weit kommt. Ich glaube wenn alles auffliegt das HC schon lange tod ist oder er garnicht in Veneuela ist, dann wird auch das Militaer was dagegen unternehmen und dann geht es schnell, ohne grossen Buergerkrieg!

      • 8.1
        Martin Bauer

        GLEICH einen Bürgerkrieg…? Der ist schon zehn Jahre überfällig. Nicht dass ich unbedingt Blut sehen will. Aber es fliesst ja längst viel zu viel, weil nichts gegen die Halunken getan wird. Das muss aufhören! Ich glaube, die Chavistas, zumal in ihrer jetzigen Lage, illegal an der Macht und ohne den Maximo Lider, würden ganz schnell klein beigeben, wenn eine Masse von Bürgern ihnen entschlossen entgegenträte. Die sind sich intern ja uneinig. JETZT ist die Stunde, wo sie verwundbarer sind als jemals vorher. Jeder, der ein rotes Hemd oder eine rote Mütze trägt, sollte auf der Strasse angespuckt und beschimpft werden. Damit er merkt, was man von ihm hält. Und wenn es denn zur Sache gehen soll, dann sei’s drum! Ich habe selber schon 3 rote Banditen zusammengeschlagen, die glaubten, ihre grosser Freund Chávez würde sie mit ihren Unverschämtheiten und Aggressionen schützen. Nix da. Die waren erst mal platt und auch noch kleinlaut, als sie wieder aufwachten. Fazit: Die Typen sind alles andere als unverwundbar.

    9. 9
      Martin Bauer

      Na Gott sei Dank! Dann lagen wir also alle falsch, und der venezolanische wie internationale Sozialismus wird die Welt endlich in glückliche Bahnen lenken! Viva el arroz rojo-rojito!

    10. 10
      VE-GE

      Sicherlich hast du Recht das es ueberfaellig ist das die HC Bande wegkommt. Deshalb muss es ja nicht gleiche einen Buergerkrieg geben. Ja der Zeitpunkt waere jetzt auch gut aber wie gesagt OHNE B-Krieg.

      • 10.1
        Martin Bauer

        Ich möchte nicht den Eindruck erwecken, dass ich wild auf einen Bürgerkrieg wäre. Am liebsten möchte ich gar kein Blutvergiessen. Ich habe allerdings kaum Hoffnung, um nicht zu sagen, gar keine, dass es ohne geht. Wie gerne würde ich mich in diesem Punkt irren!

    11. 11
      herbert merkelbach

      In Bezug auf die Wirtschaft VZ möchte ich nur eine Leserzuschrift an die Tageszeitung EL TIEMPO aus Kolumbien zitieren:
      „14 años de robolución bobo livariana, y venezuela cada dia que pasa se convierta mas en un verdadero país progresista, en el que predominan las igualdades, es decir, todos comiendo mierda por igual, con excepción del dictador y sus compinches. El único inconveniente es que la mierda también la tienen que racionar porque no alcanca para todos.“ Zitatende.

      Die jetzige Situation übertrifft das vorgeannte Zitat in negativen Sinne bei weitem und wird in naher Zukunft noch negativer mit der zur Zeit agierenden Regierungsmannschaft. Armes Venezuela.

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