Um die Embera-Katío-Indianer im Nordwesten Kolumbiens zu schützen hat ein kolumbianischer Richter überraschend eine Bergbau-Genehmigung ausgesetzt. Nach Angaben der internationalen Nichtregierungsorganisation „Survival International“ fiel die Entscheidung nach Wellen der Gewalt in Alto Andágueda im Chocó-Verwaltungsgebiet, wo Hunderte indigene Familien aus ihren Häusern vertrieben wurden.
Parallel zur Ausweitung der Gewalt zwischen Aufständischen und der Armee haben sich in der Region meist illegale Bergbau-Aktivitäten verbreitet. Mit seiner aktuellen Entscheidung hat das Gericht nun angeordnet, dass alle Bergbau-Arbeiter und -Maschinen das Gebiet verlassen sollen, bis die Rechtmäßigkeit ihrer Genehmigungen bewiesen ist.
Laut „Survival“ belegt ein Bericht der kolumbianischen Regierung aus dem Jahr 2011, dass 63 Prozent der Bergbau-Genehmigungen im Land illegal sind (Verwaltungsgebiet Chocó 99,2 Prozent). Kolumbiens Präsident Santos hat den Bergbau allerdings wiederholt zu einer Priorität seiner Amtszeit gemacht.
Dabei hat der Anstieg in der Nachfrage und im Wert von Metallen wie Gold, Eisen und Coltan – die hauptsächlich in elektronischen Geräten verwendet werden – starke Auswirkungen auf das Leben der Indigenen in Kolumbien. Tausende von ihnen wurden durch Söldner getötet oder vertrieben, die oft vor Bergbau-Unternehmen in indigene Gebiete eindringen.
„Survival International“ zitiert die Entscheidung des Richters mit den Worten: “Diese Entscheidung soll dazu dienen, die andauernde Bedrohung indigener Landrechte durch die übertriebene Nutzung ihrer Ressourcen durch Außenstehende, sowie die offensichtliche Gewalt in der Region, zu verhindern.”
Leider kein Kommentar vorhanden!