Henrique Capriles kandidiert erneut für Oppositionsbündnis

HCR-Caracas-10

Datum: 10. März 2013
Uhrzeit: 21:46 Uhr
Leserecho: 3 Kommentare
Autor: Dietmar Lang
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► Verfassungsbruch angeprangert

Henrique Capriles Rodonski wird bei den kommenden Präsidentschaftswahlen in Venezuela erneut für das Oppositionsbündnis Tisch der Demokratischen Einheit (MUD) ins Rennen gehen. Dies erklärte der 40-jährige am Sonntagabend (10.) auf einer Pressekonferenz. Das Bündnis vornehmlich liberaler und konservativer Parteien hatte am Samstagabend erklärt, sich an den Präsidentschaftswahlen zu beteiligen und Capriles in gleichem Moment die Kandidatur angeboten. Dieser hatte sich umgehend für das Vertrauen bedankt, allerdings auch ein wenig Bedenkzeit erbeten.

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„Ich werde kämpfen! Ich werde für euch alle kämpfen! Für jede Stimme, für ganz Venezuela!“ erklärte Capriles unter dem Beifall seiner Anhänger. Maduro sei nicht Chávez und es sei einfach nicht wahr, dass die Regierung „die Guten“ und die Opposition „die Bösen“ seien. „Wir werden kämpfen, aber dies müssen wir gemeinsam tun. Wir müssen uns vereinigen. Mit Kraft und Liebe für unser Venezuela!“

Vor der Bekanntgabe seiner Entscheidung hatte Capriles die Präsenz der nationalen und internationalen Pressevertreter für scharfe Kritik an der Regierung genutzt. „Ihr benutzt den Körper von Hugo Chávez für den Wahlkampf. Ihr habt das alles eiskalt geplant!“ so der Nachfahre sephardischen Juden aus Polen und Russland. Seiner Aussage nach habe Maduro das venezolanische Volk seit der Abreise von Hugo Chávez am 8. Dezember 2012 nach Kuba kontinuierlich über den Gesundheitszustand des Präsidenten belogen. „Wer weiss, wann unser Staatspräsident wirklich gestorben ist?“ fragte er rethorisch in die Runde.

Anschliessend wiederholte er seine Auffassung, dass die Vereidigung des bisherigen Vizepräsidenten Nicolás Maduro einen Verfassungsbruch darstelle. Der 50-jährige ehemalige Busfahrer war nach der offiziellen Trauerfeier am Freitagabend (8.) in der Nationalversammlung zum Interimspräsidenten vereidigt worden. Er wird als Wunschnachfolger des am vergangenen Dienstag (5.) verstorbenen Hugo Chávez kandidieren, darf jedoch bis zu den Wahlen im Amt bleiben.

Am Samstag (9.) hatte die Nationale Wahlkommission CNE den Zeitplan für die von der Verfassung verlangten Neuwahlen bekannt gegeben. Demnach läuft die Einschreibefrist für Kandidaten am morgigen Montag (11.) um 14 Uhr Ortszeit aus, der Wahlkampf findet vom 02. bis 11. April statt. Am Sonntag, den 14. April entscheiden dann knapp 20 Millionen Wahlberechtigte in einer geheimen Wahl über ihr Staatsoberhaupt für die kommenden sechs Jahre.

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Kommentarbereich

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  1. 1
    pandora

    „eiskalt geplant“ …. ja , genau das wurde es !!

  2. 3
    Annaconda

    Eiskalt geplant dürfte wohl auch schon das Wahlergebniss sein:Die Wahlbehörde sind die gleichen korrupten Damen(?) und der Oberste Gerichtshof Vollzugsorgan der Regierung.Ich bewundere den Mut von Capriles, sich erneut der erschlagenden Übermacht (Propaganda,Tricks,Stimmenkauf etc.) des Apparates der Regierung gegenüber zu stellen.Anerkennung seiner Stärke,angesichts jahrelanger Diffamationen,Beleidigungen,persönliche Angriffe und der ständigen Versuche jedwede Opposition zu kriminalisieren.Wären hier freie und saubere Wahlen möglich, gäbe es keine Zweifel an einem Sieg gegenüber dem lächerlichen,farblosen,verlogenen Maduro.

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