Venezuela: Tod von Hugo Chávez sorgt für Hype bei Andenkenverkäufern

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Datum: 13. März 2013
Uhrzeit: 11:59 Uhr
Ressorts: Panorama, Venezuela
Leserecho: 6 Kommentare
Autor: Redaktion
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► Merchandising bricht zusammen

Der Tod des venezolanischen Präsidenten Hugo Chávez lässt die Kassen der Andenkenverkäufer klingeln. Figuren, Ringe, Tassen und rote Barette gehen weg wie warme Semmeln, am begehrtesten sind jedoch Kopien der Unterschrift des Präsidenten. Für eines dieser in rot signierten Dokumente muss der Käufer stolze 100 US-Dollar berappen. Die Originale hatten in den letzten Wochen für Aufsehen gesorgt. Der verstorbene „Vater der Nation“ soll nach Angaben der Regierung bis kurz vor seinen Tod noch persönlich Dekrete unterzeichnet und damit offiziell abgesegnet haben.

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„Wir sind praktisch ausverkauft. Bis zum Tod von Presidente Comandante lief das Geschäft eher schlecht als recht, nun verzeichnen wir den sechsfachen Umsatz“, so Andenkenverkäufer Eudis Carrillo. Nach seinen Worten war er vom den Tod des bolivarischen Führers erschüttert. „Aber Geschäft ist Geschäft“, gibt er zu bedenken und weist darauf hin, dass der Personenkult schließlich die Kassen füllt.

Analysten sprechen bereits von einem „neuen Industriezweig“ und der Schaffung eines Mythos. „Das ganze erinnert an die verstorbenen Ikonen James Dean oder Marilyn Monroe. Dem Wachstum einer Branche rund um die Figur von Chávez sind keine Grenzen gesetzt“, erklärt Luis Vicente León, Präsident des Meinungsforschungsinstituts Datanálisis. Er weist darauf hin, dass Chávez schon zu Lebzeiten den Kult um seine Person kräftig gefördert habe. „Er war jung, wurde kürzlich wiedergewählt und starb in Ausübung seines Amtes. Er hat seinen Persönlichkeitskult, im Gegensatz zu anderen historischen Persönlich wie „Che“ Guevara oder Mao, schon zu Lebzeiten gefördert“.

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„Unser Merchandising bricht langsam zusammen. Dies hauptsächlich deshalb, weil wir eine sprechende Chávez-Puppe anbieten. Auf der Rückseite unserer Puppe befindet sich eine Taste, bei der nach Betätigung die langen Reden des Präsidenten abgespielt werden. Wir verkaufen 60 Stück am Tag, unsere Produktion schafft die Nachfrage nicht mehr“, freut sich Juan Villegas auf der Plaza Bolívar in Caracas.

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Kommentarbereich

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  1. 1
    el escéptico

    irgendwie haben die jetzt nichts mehr unter Kontrolle
    nun sieht man, was der Erlass des Großen Führer wirklich wert ist

    „Für eines dieser in rot signierten Dokumente muss der Käufer stolze 100 US-Dollar berappen.“

  2. 2
    pandora

    Die ticken doch nicht mehr richtig …. aber für was sollen sie sonst ihr Geld ausgeben , gibt ja kaum noch was

  3. 3
    Der Bettler

    Nichts zu fressen haben,aber Geld für diesen Schrott hinlegen.Da sieht man mal wieder, wie hoch intelligent diese Menschen sind.Das wird nichts mehr,auch ohne Chavez nicht.

  4. 4
    Fideldödeldumm

    Ich hätte gerne einen Hugo-Gartenzwerg mit Schubkarre und ein Hugo-Männeken-Pis für meinen Garten. Ist so was schon auf dem Markt?

    • 4.1
      HCF

      Für mich eine Figur für die Hutablage im Auto nach dem Prinzip Wackeldackel, das fände ich angemessen als Andenken ;-)

      • 4.1.1
        Fideldödeldumm

        @HCF: Wenn VEN eine vernünftige kapitalistische Wirtschaft hätte, wäre es besser gewesen, unsere Ideen patentieren zu lassen. Aber so bleibt unser Portemonnai leider leer.

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