Wahlen in Venezuela: Konrad-Adenauer-Stiftung bringt es auf den Punkt

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Datum: 16. April 2013
Uhrzeit: 11:54 Uhr
Ressorts: Leserberichte
Leserecho: 6 Kommentare
Autor: (Leser)
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Die Konrad-Adenauer-Stiftung (parteinahe Stiftung der Christlich Demokratischen Union) hat die Wahlen in Venezuela und den Rückzieher von Nicolas Maduro analysiert. Die Gesellschaft mit eigenem Auslandsbüro in Venezuela bringt es auf den Punkt. „Unmittelbar nachdem die Präsidentin der venezolanischen Wahlbehörde Tibisay Lucena am späten Abend des 14. April den amtierenden Präsidenten Nicolás Maduro mit weniger als 235.000 Stimmen Vorsprung (50,66 Prozent) zum Wahlsieger erklärt hatte, schlug einer der Direktoren der Wahlbehörde am selben Mikrofon eine bisher unübliche manuelle Überprüfung des Wahlergebnisses vor. In seiner Siegesrede im Garten des Regierungspalastes schloss sich Maduro diesem Vorschlag unumwunden an“, stellt die Stiftung fest.

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Dr. Georg Eickhoff, Leiter des Auslandsbüros der KAS in Venezuela, belegt in seiner Publikation ebenfalls die Tatsache: „Erst danach sprach der Herausforderer Henrique Capriles Radonski und erklärte, dass er das Ergebnis nicht anerkenne und eine manuelle Auszählung der automatisch übermittelten Wählerstimmen verlange“. Eickhoff bezeichnet Maduro als „vorläufigen Wahlsieger, der in einem Telefongespräch mit dem Herausforderer Capriles vereinbart habe, dass die manuelle Auszählung aller Stimmen vorgenommen werden solle“.

Er weist ebenfalls auf die Tatsache hin, dass sich Opposition über die Jahre dazu gezwungen sah, eine wahre Meisterschaft in der Kontrolle des Wahlprozesses zu entwickeln. Von Wahlgang zu Wahlgang waren mehr als 120.000 demokratische Aktivisten beteiligt, die als Wahlzeugen fungieren und ein eigenes System der Dokumentation der Ergebnisse und der Verstöße gegen das Wahlgesetz aufgebaut haben. In einer gigantischen gemeinsamen Anstrengung der in der „Mesa de Unidad“ (Tisch der Einheit) zusammengeschlossenen Oppositionsparteien werden die im Wahlgesetz vorgesehenen Kopien der Wahlakten landesweit von den Wahlzeugen eingesammelt, dezentral in der Wahlnacht gescannt und für eine parallele Auszählung auf einer Datenbank zusammengeführt. Deshalb besteht für eine Manipulation der Stimmenauszählung wenig Raum.

Nach seinen Worten zielt die Opposition mit ihrem Bestehen auf einer manuellen Auszählung nicht primär auf die Verkündung eines anderen Wahlergebnisses, welches ihr den Sieg zuspreche. Es gehe ihr vielmehr darum, die fehlende Legitimität der Regierung bloß zu stellen.

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Kommentarbereich

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  1. 1
    gerda müller

    danke für diesen gut fundierten artikel. denn genau so wird es gewesen sein….. und nun wollen sich die roten teufel widersetzen und streiten alles ab. wenn doch alles so klar ist wie von den roten behaptet

  2. 2
    pandora

    Da wird doch nichts auf den Punkt gebracht –
    Das klingt „wie gewollt und nicht gekonnt“ .
    Sorry , aber ich hab Berichte der KAS anders in Erinnerung ….

    • 2.1
      pandora

      Vielleicht hätte man den ganzen Bericht kopieren oder verlinken sollen , denn Auszüge daraus lesen sich immer bissel schwerer … ansonsten stimmt es schon , was die KAS schreibt

  3. 3
    el escéptico

    genau
    alles oder nicht
    http://www.kas.de/venezuela/de/publications/34075/
    oder als pdf http://www.kas.de/wf/doc/kas_34075-1522-1-30.pdf?130416143329

  4. 4
    alexandro

    Maduro hat zunächst einer manuellen Nachzählung zugestimmt,aber ein roter Vogel der 3x um seinen Kopf geschwirrt ist,hat im zugezwitschert“ sei doch nicht blöder als`d es eh schon bist. dann kommt doch der ganze Wahlbeschiss raus und mein Wahlsieg vom Oktober wird dann auch noch angezweifelt“

  5. 5
    helma

    alexandro, du hast den nagel auf den kopf getroffen. GENAU SO WARS.HEHE

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