Venezuela: Bischofskonferenz spricht sich für Neuauszählung aus

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Datum: 18. April 2013
Uhrzeit: 11:58 Uhr
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Autor: Redaktion
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► Designierter Präsident hatte bereits öffentlich zugestimmt

Laut der venezolanische Bischofskonferenz (CEV) würde eine 100%-ige Neuauszählung der Stimmen die moralische Autorität des Wahlvorstandes stärken und für Ruhe im südamerikanischen Land sorgen. In einer Botschaft an die Bevölkerung des Landes wies die CEV darauf hin, dass dies den Dialog zwischen beiden Parteien erleichtern würde.

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„Die Opposition hat die Nationale Wahlkommission (CNE) um eine Prüfung von 100 Prozent der Stimmen gebeten. Diese Bitte wurde bereits vom designierten Präsidenten öffentlich und kurz nach Ende der Wahlen akzeptiert und sollte nun nicht ignoriert werden“, analysierte die CEV. Die Bischöfe betonten den „starken“ demokratischen Auftritt der Menschen am Wahlsonntag. Dies wurde als Ausdruck des Wunsches auf friedliche Beilegung der politischen Differenzen bezeichnet.

Demnach zeigen die von der CNE veröffentlichten Ergebnisse „einen sehr schmalen Rand“ zwischen den beiden großen politischen Neigungen. Sie manifestieren eine „akute politische Polarisierung der venezolanischen Gesellschaft“. Die Konferenz startete erneut einen Aufruf zur friedlichen Koexistenz und Versöhnung.

„In diesem Sinne ist der Dialog zwischen den Führern der Konfliktparteien eine wesentliche und dringende Verpflichtung. Die CEV macht das Angebot, diesen Dialog zu erleichtern. Friedliche Proteste sind ein Bürgerrecht, das nicht verletzt oder unterdrückt werden kann. Wir lehnen absolut jede Art von Gewalt ab und bedauern die kriminellen Handlungen, die am 15. April stattgefunden haben. Gleichzeitig fordern wir eine unparteiische Untersuchung, um die Schuldigen zu bestrafen“, lautete die Erklärung der Bischöfe.

Oppositionskandidat Capriles bemängelt indessen unbeirrt die irregulären Wahlabläufe und verlangt, dass die Stimmen neu ausgezählt werden. „Dies ist eine vorläufige Regierung!“, so der 40-jährige. Der völlig überforderte Chávez-Imitator Maduro verweigert dies jedoch aus Gründen, die nur ihm bekannt sind. Vorerst dürften die Militärs den Ex-Busfahrer noch halten und gegen Neuwahlen abschirmen. Gewählt ist Maduro bis 2019; dass er sich so lange im Amt halten kann, erscheint unwahrscheinlich.

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