Chile – Katar: Bericht über Lieferung von Süßwasser sorgt für Aufregung

Datum: 13. Mai 2013
Uhrzeit: 14:59 Uhr
Leserecho: 0 Kommentare
Autor: Redaktion
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► Abhängig von energieintensiver Meerwasserentsalzung

Ein Bericht in der englischsprachigen Tageszeitung „Gulf Times“ hat in Chile für Aufregung gesorgt. Die Zeitung berichtete, dass das Emirat Katar an der Ostküste der arabischen Halbinsel (Persischer Golf) frisches Wasser aus dem südlichen patagonischen Eisfeld Chiles importieren könnte. Ob sich Juan Paul Tarud, chilenische Botschafter in Doha, unglücklich ausdrückte oder missverstanden wurde, ist nicht restlos geklärt.

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„Die Eisfelder des südlichen Chile bergen eine der größten Reserve an reinstem Süßwasser in der Welt. Durch die derzeitige verstärkte Eisschmelze gehen jede Sekunde Unmengen davon im Meer verloren. Bisher gibt es keine praktikable Lösung, um die Wassermengen in den Norden des Landes – geschweige denn in die Welt – zu transportieren. Ein Pilotprojekt von einem privaten Unternehmen zur Lieferung von frischem Wasser in die Vereinigten Arabischen Emirate ist im Gange und die erste Lieferung wird voraussichtlich in den nächsten zwei oder drei Monate stattfinden“, zitierte „Gulf Times“ den Botschafter.

Katar liegt auf einer Halbinsel, grenzt im Süden an Saudi-Arabien und hat den weltweit höchsten Pro-Kopf-Wasserverbrauch. Durch die extrem niedrigen Niederschläge ist der Staat stark abhängig von energieintensiver Meerwasserentsalzung und wäre dankbar für die Lieferung von frischem Wasser aus dem südamerikanischen Land.

Chiles Regierung stritt am Montag (13.) die Berichte aus Katar ab. „Es gibt keine Initiative der Regierung oder unserer Botschaft in den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE). Anscheinend wurden die Absichten eines privaten Unternehmens in Katar fälschlicherweise einem Unternehmen in Chile zugeordnet“, gab das Außenministerium in Santiago bekannt.

Die Information kommt zu einem Zeitpunkt, da die chilenische Bevölkerung bereits das vierte Jahr in Folge unter einer Dürre leidet. Wenige Minuten nach Veröffentlichung des Artikels hagelte es in sozialen Netzwerken von empörten Kommentaren. Von der chilenischen Regierung wurde eine offizielle Erklärung verlangt.

Das südliche Eisfeld in den Anden zwischen Chile und Argentinien erstreckt sich auf einer Fläche von 13.000 Quadratkilometern über eine Länge von etwa 360 Kilometern. Die Dicke des Eises beträgt bis zu 40 Meter. Wissenschaftliche Studien belegen, dass die Gletscher beschleunigt abtauen und sich das Schmelzwasser ins Meer ergießt.

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