Kuba: Pastoren auf offener Straße misshandelt und verhaftet

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Datum: 03. Juni 2013
Uhrzeit: 07:17 Uhr
Leserecho: 1 Kommentar
Autor: Redaktion
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► Massiver Angriff auf die Religionsfreiheit

Acht Mitglieder der nichtstaatlichen, caritativen „Pastoren für den Wandel“ wurden am vergangenen Samstag in Bayamo, der Hauptstadt der ostkubanischen Provinz Granma, Opfer gezielter Übergriffe, berichtet die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM). Die Pastoren wurden bei einer öffentlichen Predigt auf einem Marktplatz misshandelt, bedroht und verhaftet. Zu Beginn der Übergriffe wurden die Pastoren von Schlägern in Zivil angriffen, so der Sprecher der Gruppe Pastor César Serrano. Kurz darauf griffen auch Polizisten in Uniform ein und attackierten die Pastoren mit Fäusten, einer Machete und einem Messer, so die IGFM.

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„Sie schlugen die Pastoren und sagten, sie würden sie erstechen“, so Daniela Serrano Acosta, die 12-jährige Tochter von Pastor César Serrano, die den Zwischenfall beobachtet hat. Fünf Polizeiautos brachten acht Mitglieder der „Pastoren für den Wandel“ an einen bisher unbekannten Ort, vier weiteren „Pastoren für den Wandel“ gelang nach Angabe von César Serrano die Flucht. „Die Polizei wollte es so aussehen lassen, als hätte ‚das Volk‘ etwas dagegen, dass wir öffentlich predigen“, berichtete Pastor Serrano der IGFM.

Castro-Regime unterdrückt kirchliche Organisationen systematisch
Wie die IGFM erläutert, handelt es sich bei den „Pastoren für den Wandel“ um eine wohltätige christliche Vereinigung, der die Regierung – wie allen Nichtregierungsorganisationen – die Registrierung verweigert. IGFM-Vorstandssprecher Martin Lessenthin kritisiert die systematische Repression so genannter „illegaler“ kirchlicher Organisationen als „massiven Angriff auf die Religionsfreiheit der kubanischen Bürger“. „Raúl Castro verweigert zahlreichen christlichen Organisationen die offizielle Genehmigung, sie dürfen weder Räumlichkeiten für ihre Gemeinden mieten, noch offiziell predigen“, so die IGFM weiter.

Obwohl Pastor Serrano versichert, dass die Gruppe nie die direkte Konfrontation mit dem Castro-Regime sucht, sind die „Pastoren für den Wandel“ seit ihrer Gründung im April 2012 Ziel zahlreicher Angriffe. „Die Polizei will Vorfälle provozieren, um uns einsperren zu können“, so Pastor Serrano. Im November 2012 beschlagnahmte die kubanische Polizei von den „Pastoren für den Wandel“ gesammelte Hilfsgüter, die für die Opfer der Hurrikans „Sandy“ bestimmt waren.

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  1. 1
    Der Bettler

    Hoffentlich lesen unsere linken Säger hier auch,wie die Wirklichkeit aussieht.
    Oder sind sie schon so mit Brettern vernagelt,daß sie die Tatsachen nicht mehr registrieren.

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