Lebensmittelkrise in Venezuela: Mit „Android App“ gegen den Hunger

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Datum: 06. Juni 2013
Uhrzeit: 15:22 Uhr
Leserecho: 2 Kommentare
Autor: Redaktion
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► Hunger macht erfinderisch

Hunger macht erfinderisch. Dies veranlasste einen 21-jährigen Studenten in Venezuela eine Anwendung zu entwickeln, mit der sich Nutzer mit Hilfe einer „Android App“ auf mobilen Geräten darüber austauschen, in welchen Supermärkten gerade einmal wieder Öl, Toilettenpapier, Maismehl oder Zucker in den Verkaufsregalen zu finden ist.

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„Haben Sie ein BlackBerry oder ein Telefon mit dem Betriebssystem Android? Dann warten Sie nicht eine Sekunde länger, um die kostenlose Anwendung „Abastéceme“ herunterzuladen. Sie müssen nicht mehr in einen Supermarkt fahren, stundenlang anstehen und dann ein leeres Regal vorfinden. „Abastéceme“ sagt Ihnen, wo Sie Ihre begehrten Lebensmittel finden. Eine stundenlange Tour durch ganz Caracas entfällt“, wirbt Erfinder Jose Augusto Montiel, Student für Chemietechnik.

Jose war es nach eigenen Worten leid, dass seine Eltern stundenlang für Milch unterwegs waren. Innerhalb eines Monats entwickelte er eine Anwendungssoftware für Mobilgeräte, die kostenlos über den „Google Play Store“ herunter geladen werden kann. Seit dieser Zeit hat Jose nach eigenen Worten wieder jeden Morgen Milch für seinen geliebten Kaffee zur Verfügung.

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„Diese App ist fantastisch. Ich bin nicht politisch, aber die Situation in unserem Land ist kritisch. Der Mann, der uns regiert, brachte uns das Chaos“, klagt Osmán Díaz. „Sobald eine größere Charge von dringend benötigten Lebensmitteln in irgendeinem Supermarkt zur Verfügung steht, schwinge ich mich auf mein Motorrad“, fügt er hinzu.

Montiel ist er derzeit der einzige Entwickler in seinem neu gegründeten kleinen Unternehmen EngTools-DEV. „Programmieren war in der Vergangenheit ein Hobby von mir. Die Not in unserem Land machte mich erfinderisch und ich will in Zukunft auch eine Applikation für „iPhones“ entwickeln. Das Problem dabei ist, dass ich im Moment keine finanziellen Ressourcen für die Anschaffung eines Mac besitze“.

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Kommentarbereich

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  1. 1
    der Sachse

    Ich lebe seit ueber 6 Jahren in Venezuela, Caracas. Bin auch zum „Jaeger und Sammler“ mutiert. Kenne diese Wandlung noch aus der Zeit der DDR. Das Programm finde ich klasse, nur traurig, das man heutzutage so etwas braucht. Vielleicht ist dieses Programm noch fuer andere Produkte erweiterbar?! Koennte mir vorstellen u.a. fuer Zahnpasta, Platano, Eier, Rasierklingen (Gillett Mach 3) und auch Bier von Polar.

  2. 2
    Leo Rosenthal

    Verständlich, Rene Niebergall, dass Sie bei Ihrer Flucht aus Frankfurt nicht auch noch einen Mac mitnehmen konnten.

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