Brasilien: Proteste könnten den Confed-Cup gefährden

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Datum: 21. Juni 2013
Uhrzeit: 09:22 Uhr
Ressorts: Brasilien, Sport
Leserecho: 1 Kommentar
Autor: Redaktion
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► Hohe finanzielle Forderungen

Das südamerikanische Land Brasilien schlittert Richtung Chaos. 357 Tage vor der Fußball-WM fegt der Proteststurm von Tag zu Tag heftiger durch das Land. Rund eine Million Menschen gingen in der Nacht zum Freitag (21.) in etwa 100 Städten gegen Korruption, hohe Steuern und hohe Lebenshaltungskosten auf die Straßen, Szenen in der Hauptstadt Brasilia erinnerten an einen Bürgerkrieg. Während einer Demonstration in Salvador de Bahia (Nordosten), einer der Austragungsorte für den FIFA Confederations Cup, waren mehrere Fahrzeuge der FIFA Ziele von Gewalt und wurden teilweise abgefackelt und schwer beschädigt.

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Mehrere lokale Medien, darunter die angesehene Zeitung „Estado de São Paulo“, berichten am Freitag (21.) darüber, dass die FIFA bereits über einen Abbruch des Turniers diskutieren würde. Laut „CBN“ sind die FIFA und die teilnehmenden Teams über die aktuelle Situation „entsetzt“. Eine der acht teilnehmenden Mannschaften hätte bereits bei dem Verband interveniert, da Verwandte eines Spielers von den Ausschreitungen direkt betroffen waren.

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„CBN“ erinnert daran, dass bei einem Abbruch des Cups hohe finanzielle Kosten auf die brasilianische Regierung zukommen. „Aus rechtlicher Sicht gibt es ein gewisses Maß an Vertrauen von der FIFA an den Ausrichter. Wenn keine ausreichenden Sicherheitsgarantien gewährleistet werden, könnte das Turnier abgebrochen werden“, gibt José Carlos „Juca“ Amaral Kfouri, Kolumnist und Veteran des brasilianischen Sportjournalismus, zu bedenken. „Es gibt eine starke Spekulation über einen Abbruch, die nicht verschwinden wird“, fügte er hinzu. Präsidentin Dilma Rousseff hat bereits eine geplante Reise nach Japan abgesagt und eine Dringlichkeitssitzung des Kabinetts einberufen.

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Am heutigen Freitag finden keine Spiele statt. Am Samstag stehen die Partien zwischen Italien und Brasilien in Salvador und Japan-Mexiko in Belo Horizonte auf dem Spielplan.

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  1. 1
    Martin Bauer

    Die Proteste und deren Begründung kann ich sehr gut verstehen. Es fragt sich nur, ob dies tatsächlich ein Aufschrei der gequälten Volksseele ist, oder ob da rote Saboteure dahinter stecken. Beim „Arabischen Frühling“ mussten wir ja auch feststellen, dass die Initiatoren radikale, muslimische Despoten mittelalterlicher Gesinnung waren und sich Millionen von Menschen ahnungslose vor deren Karren spannen liessen.

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