China: Der Bau des Nicaragua-Kanal ist kein Witz

wan

Datum: 26. Juni 2013
Uhrzeit: 10:04 Uhr
Leserecho: 0 Kommentare
Autor: Redaktion
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► Bauarbeiten sollen im Jahr 2014 beginnen

wanMit Hilfe Chinas will das zentralamerikanische Land Nicaragua einen Kanal zwischen Atlantik und Pazifik bauen und damit dem Panama-Kanal Konkurrenz machen. Die Nationalversammlung billigte vor wenigen Tagen mit großer Mehrheit die Erteilung einer Konzession zum Bau und Betrieb des Kanals. Das Projekt soll von dem bislang wenig bekannten und in Hongkong ansässigen Unternehmen HKND Group realisiert werden. Wang Jing, Besitzer von HKND, bekräftigte in einer Pressekonferenz, dass das Projekt kein Witz sei.

Neben der Wasserstraße sind eine Eisenbahnlinie, eine Ölpipeline, zwei Häfen und ein Flughafen geplant. Für den Bau werden rund 40 Milliarden US-Dollar veranschlagt. Die HKND Group soll 49 Prozent der Aktien halten, der Staat Nicaragua 51 Prozent. Kritiker sprechen von einem blanken Hirngespinst und kritisierten das Gesetz als verfassungswidrig, betrügerisch und schädlich für die Interessen Nicaraguas.

Der 1972 in Peking geborene Wang Jing erklärte, dass er globale Investoren hinter sich habe und die Arbeiten für den Nicaragua-Kanal im Jahr 2014 beginnen sollen. Er hofft nach eigenen Worten, dass die rund 286 Kilometer lange Wasserstraße in weniger als sechs Jahren fertiggestellt sein wird.

Nicaraguasee

Auf einer Pressekonferenz am Dienstag (25.) wies Jing in Peking darauf hin, dass der Panama-Kanal nur ein Drittel der Länge des neuen Kanals aufweist und die Bauzeit ein Jahrzehnt in Anspruch nahm. „Wir wollen nicht, dass unser Projekt international als Witz bezeichnet wird. Ebenfalls wissen wir, dass der Bau keine Fehlinvestition ist. Die projizierten Renditen sind sicher und erzeugen bei den Anlegern ein breites Lächeln. Der Welthandel hat sich so entwickelt, dass der Bau eines neuen Kanals ein Muss ist“.

Der 40-jährige – das einzige öffentliche Gesicht des Projekts – bot wenig neue Informationen über sich selbst und gab nur bekannt, dass er aus einer normalen Familie in Peking stammt und dass er in der Vergangenheit traditionelle chinesische Medizin studiert habe. Er bestritt jede Verbindung zur chinesischen Regierung, Militär oder der Kommunistischen Partei.

„Ich bin ein ganz normaler chinesischer Staatsbürger und mein Reichtum kam aus einer Investition in eine kambodschanische Goldmine zustande“, so Wang Jing.

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