Venezuela: Regime soll Verfassung und das internationale Abkommen für indigene Völker missachtet haben

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Datum: 26. Juli 2013
Uhrzeit: 10:26 Uhr
Leserecho: 4 Kommentare
Autor: Redaktion
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► Verheerende Auswirkungen des Bergbaus

Eine Delegation von Indigenen der Ye’kuana und Sanema ist vor wenigen Tagen in die venezolanische Hauptstadt Caracas gereist und hat ihre Ängste bezüglich der verheerenden Auswirkungen von Bergbau auf ihrem Land zum Ausdruck gebracht. Dies berichtet die Nichtregierungsorganisation „Survival International“ und weist darauf hin, dass Goldgräber seit Jahren in die indigenen Gebiete im Regenwald Südvenezuelas eindringen, Wasserwege verschmutzen und den Wald zerstören.

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Demnach hat die Ye’kuana-Organisation Kuyjani bekannt gegeben: „Land ist fundamental für die Ye’kuana und Sanema. Auf unserem Land wurde unsere Kultur geboren, [hier praktizieren wir] unsere eigene Bildung … Unser Land garantiert uns Ernährungssicherheit und auch jene unserer Kinder und die zukünftiger Generationen“.

Die Indigenen verlangen von der linksgerichteten Regierung ein „vollständiges und sofortiges Verbot von Gold- und Diamantenabbau und dem Abbau jedes anderen Minerals im Caura-Flussbecken, welches ein Schutzgebiet für die Biodiversität für die indigenen Völker der Ye’kuana und Sanema sowie für die Nation Venezuela als Ganzes ist“. Gleichzeitig fordern sie, dass die Regierung ihre kollektiven Landrechte anerkennt, wie es die Verfassung vorsieht.

Bereits im März hat COIAM, ein Netzwerk von indigenen Organisationen, massive Bedenken gegenüber dem Plan der Regierung geäußert, den “Orinoco Bergbau-Bogen” im Amazonasgebiet und Bolivien zur Rohstoffsuche durch das chinesische Bergbauunternehmen CITIC freizugeben. Laut „Survival“ plant CITIC die Errichtung von fünf Abbau-Lager in Gebieten, die von indigenen Völkern bewohnt werden, einschließlich in Ocamo, welches im Herzen des indigenen Gebietes der Yanomami liegt.

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COIAMs Stellungnahme erläutert die „tiefgehenden Bedenken“ und die „Ablehnung“ der Indigenen gegenüber dem Bergbauprojekt, welches zerstörerische ökologische und soziale Auswirkungen bringen würde. Es „widerspricht ihrem Konzept des Lebens und der Mutter Natur, welche grundlegend für das kollektive Zusammenleben sind“. Sie rufen die Regierung dazu auf, unverzüglich das Bergbauprojekt und die Politiken gegenüber indigenen Völkern zu überarbeiten.

COIAM soll erklärt haben, dass es keine vorherige und informierte Beratung mit indigenen Völkern gegeben hat. Dies bedeutet laut „Survival“, dass die Verfassung Venezuelas und das internationale Abkommen für indigene Völker missachtet wurden.

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Kommentarbereich

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  1. 1
    Der Bettler

    Ob Gesetze,Verfassung,ob Indigene,oder Urteile.Diese Regierung mißachtet ALLES !! Aber erst wählen,und hinterher jammern geht gar nicht.

  2. 2
    gerda müller

    die frage sollte erlaubt sein:

    hat sich denn schon irgend einmal in der geschichte der bolivarischen revolution oder auch in der geschichte davor, jemals eine venezolansiche regierung, ernsthaft die interessen der indigenen bevölkerung geschützt?

    ausser viel bla bla bla vor den kameras und mikrophonen wurde noch nie viel sinnvolles bewirkt. der rest ist kosmetik pur!

  3. 3
    Der Bettler

    Vor Chavez lebten sie noch in ihrem zugesprochenen Land in Frieden,und
    wurden nicht von der Regierung mißbraucht für Wahlstimmen,und nicht erpresst.Das ist der kleine Unterschied zu Heute. Wenn sie in Ruhe gelassen werden brauchen sie auch keinen Schutz.Nur diese Regierung
    enteignet ihr von der Verfassung zugesprochenes Land.

  4. 4
    Reisender

    Ich kann dem Bettler nur zustimmen!! er hat 100% recht.

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