Sozialistische Planwirtschaft in Venezuela: Preise für landwirtschaftliche Güter um 80,2% gestiegen

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Datum: 08. August 2013
Uhrzeit: 20:04 Uhr
Ressorts: Leserberichte
Leserecho: 4 Kommentare
Autor: Vinicius Love, Caracas (Leser)
Sprachkurs Spanisch (Südamerika)

Im südamerikanischen Land Venezuela wird die Misswirtschaft und das Scheitern des „Sozialismus des 21. Jahrhunderts“ immer offensichtlicher. Einzig linke Traumtänzer, vornehmlich im Ausland lebend und ihre Informationen aus staatlich kontrollierten Medien beziehend, schweben noch auf einer Wolke. Die traurige Realität im erdölreichsten Land der Welt sieht gänzlich anders aus.

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Eine kumulative Inflation der letzten zwölf Monate von 42,6% und fehlende Lebensmittel in den Regalen: Die Sozialisten haben kläglich versagt. Nach Angaben der Zentralbank (BCV) stiegen die Preise für landwirtschaftliche Güter in den letzten 12 Monaten um unglaubliche 80,2% . Dieser Anstieg ist laut Aquiles Hopkins, Vizepräsident der Nationalen Vereinigung der Verbände der landwirtschaftlichen Erzeuger (Fedeagro), auf die „enorm gestiegenen Produktionskosten“ zurückzuführen.

„Der Mangel an Ersatzteilen ist so markant, dass eine unverhältnismäßige Erhöhung der Produkte ausgelöst wurde. Die aktuelle Regierung braucht mehr als ein Jahr, bis sie den Herstellern und Vertreibern von Traktoren überhaupt die erforderlichen Devisen zum Kauf von defekten Teilen zukommen lässt. Es ist logisch, dass sich dies auf den Preis der landwirtschaftlichen
Erzeugnisse auswirkt“, so Hopkins.

Als Beispiel nennt er Kugellager und Keilriemen für landwirtschaftliche Zugmaschinen, deren Preis in einem Jahr um sagenhafte 500% gestiegen ist. Kautschuke haben sich um 300% verteuert, selbst für den Anbau von Tomaten und Zwiebeln benötigtes Substrat kann nicht fristgerecht gekauft werden.

„Dieses Substrat wird kurz nach dem Anpflanzen von Tomaten und Zwiebeln benötigt. Da eine Einfuhr erst von der Regierung genehmigt werden muss, gab es vor ein paar Monaten ein gewaltiges Problem. Die fehlende Genehmigung führte dazu, dass wir 10.000 Tonnen Gemüse verloren“, lautet die nüchterne Bilanz von Pedro Rivas, ehemaliger Präsident der Fedeagro und inzwischen Tomatenzüchter.

Unabhängig von der stets gleichlautenden und ermüdenden Regierungspropaganda bringt er das tatsächliche wirtschaftliche Szenario in Venezuela auf den Punk: „Wir sind weiter den je davon entfernt, uns selbst versorgen zu können. Es wird sehr schwierig, überhaupt ein Produktionsergebniss von ähnlichem Niveau wie 2007 zu erreichen“.

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Kommentarbereich

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  1. 1
    VE-GE

    Genau so sieht es aus in Venezuela daher kann ich nur sehr schwer glauben das es immer noch Personen gibt die diesen Maduro waehlen, wollen und akzeptieren…….Das alles ist nur Traurig !

  2. 2
    Gast

    Wirtschaftssabotage nennt man das,oder totale Unfähigkeit ausbaden
    dürfen es die Venezulaner.
    Es scheint ihnen aber immer noch gut zu gehen weil keiner auf die
    Straße geht.

    • 2.1
      der Reisende

      das die Venezulaner auf die Strasse gehen musst du denen den Alkohol wegnehmen dann wachen sie vielleicht mal auf. Und das weis Maduro er laesst ihnen der Alkohol und das billige Benzin.

  3. 3
    Herbert Merkelbach

    Es wird noch schlimmer kommen. Bereits Anfang des Jahres hatten Mitarbeiter bekannter US-amerkanischer Banken eine weitere Abwertung des „BF“ angedeutet.
    Aus den bekannten Gründen fehlen dem venzolanischen Staat die nötigen Gelder, um die notwendigen Devisen für den Kauf der Einsatzmittel in der Industrie zur Verfügung zu stellen.
    Man könnte es fast wie das Vaterunser in einer Messe sagen aber gegen Ende 2013, vielleicht auch früher oder etwas später kommt eine weitere Abwertung der venez. Währung.
    Betroffen davon werden natürlich die Ärmsten der Armen sein, wahrscheinlich die Bevölkerungsschicht, die HCF treu ergeben waren.

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