Friedensnobelpreisträger‎ Óscar Arias: Chávez und Maduro haben sehr viel Schaden an Venezuela angerichtet

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Datum: 05. September 2013
Uhrzeit: 15:15 Uhr
Leserecho: 8 Kommentare
Autor: Redaktion
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► Wirtschaftlicher Niedergang offensichtlich

Nach Meinung des costaricanischen Friedensnobelpreisträgers‎ (1987) Óscar Arias haben der verstorbene venezolanische Präsident Hugo Chávez und sein Nachfolger Nicolás Maduro sehr viel Schaden an ihrem Land angerichtet. Bei einer Pressekonferenz nach dem Treffen mit Abgeordneten der venezolanischen Opposition betonte der Ex-Präsident des zentralamerikanischen Landes (1986 bis 1990 sowie von 2006 bis 2010), dass in Venezuela keine Meinungsfreiheit existiere und zahlreiche Rechte der Menschen und individuelle Freiheiten permanent verletzt würden.

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„Es ist traurig, was in diesem Land passiert und es tut sehr weh zu sehen, was dort seit vielen Jahren unter Hugo Chávez geschah und heute durch Nicolás Maduro fortgeführt wird. Diese Menschen wurden mit großer Hoffnung gewählt und sollten das Land zu Wohlstand führen. Es ist eine Tatsache, dass eine sehr große Verschlechterung stattgefunden hat. Die Wirtschaft dieses Landes ist komplett vom Öl abhängig. Wenn der Preis fällt, gibt es eine Katastrophe und das Land wird in Gewalt versinken. Bereits heute reflektiert sich der wirtschaftliche Niedergang in einer Inflation, die weltweit zu den höchsten zählt und einem Haushaltsdefizit von 13% des Bruttoinlandsprodukts“, so Arias.

„In Venezuela verschwindet allmählich die unabhängige Presse. Diejenigen, die frei berichten, werden terrorisiert und müssen Angst vor Repressalien haben“, fügte der 83-jährige hinzu und wagte keinen Ausblick auf die Zukunft. Er kritisierte die „Gleichgültigkeit“ der internationalen Gemeinschaft angesichts der inneren Situation des südamerikanischen Landes. „Die Welt ist nicht auf Venezuela konzentriert, die Berichterstattung fixiert sich auf Syrien“.

Die aktuelle Situation in Venezuela steht nach seiner Meinung im Kontext einer Verschlechterung der Demokratie in Lateinamerika. „In einigen Länder führen sie fast freie Wahlen durch, die in Wirklichkeit allerdings gar nicht frei sind. Dort wird die ganze Macht des Staates nur für die Zwecke des Wahlkampfs verwendet“, analysierte Sánchez.

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Kommentarbereich

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  1. Danke Oscar Arias……wenn schon ein Kolumbianer mit dem Hirn eines Esels Präsident ist , um die kubanischen Interessen in Venezuela zu verteidigen……würde ich einen aus Costa Rica vorziehen.Dies ist ein Politiker mit Niveau und nicht dieser Abschaum von Gangstern , welche wir hier haben.

  2. 2
    Der Bettler

    Recht hat er,aber ändern tut sich trotzdem nichts.

  3. 3
    pandora

    „Es ist eine Tatsache, dass eine sehr große Verschlechterung stattgefunden hat.“

    Ja , das kann ich bestätigen !!!

  4. 4
    Alexander

    Und wie soll man es besser machen? xD Costa Rica besitzt ein durchschnittliches Pro Kopf Einkommen von etwas über 5000$, bei einem Gini-Koeffizienten von über 60 -> die obersten 10% besitzen 60% allen Vermögens, der Median liegt in Costa Rica bei knapp 1500-2000$ im Jahr. Eine Handvoll Dollars für die breite Bevölkerung pro Tag und das auch zu seiner Zeit. Anderen vorwerfen, sie machen alles schlechter, aber selber im höchsten Maße inkompetent.

    Venezuela bräuchte eine Währungsreform, eine Verstaatlichung von natürlichen Monopolen und eine Privatisierung des Rests, was noch in Staatshand ist.

    • 4.1
      babunda

      dort gibt es aber alles zu kaufen, die infrastruktur ist ok, in venezuela wird nur das chaos verwaltet und der mangel. die chavisten beklauen das land durch die wechselkurse mit cadivi, man muß nur den cabello und rodriguez anschauen, weltweit ist das geld schlecht verteilt, da wird sich auch leider nicht viel ändern.

    • 4.2
      Annaconda

      Eine Handvoll Dollars für die breite Bevölkerung und der Rest in den Händen der „roten“ Barone…….so sieht es hier aus in Venezuela.Hinzu kommt noch Superinflation,Kriminalität,Lebensmittelknappheit…..Leider gibt es zur Umverteilung des Vermögens hier keine verlässlichen Zahlen,da diese alle geschönt sind.Ich schätze mal die oben genannten Prozentzahlen könnten da durchaus noch übertroffen werden.Und diese beiden Länder in dieser Hinsicht vergleichen zu wollen ist wohl nicht möglich,man muss das schon in Bezug zu den enormen Erdöleinkommen der letzten 15 Jahre in Venezuela stellen.Da ist eine Spalte von der Grösse des Grand Canyon zwischen Staatseinnahmen und sichtbaren Resultaten.

      • 4.2.1
        Alexander

        Man kann die Länder immer vergleichen, da es gewisse Koeffizienten gibt, die nicht auf Grund von Teilaspekten der Wirtschaft gesehen werden, sondern mathematisch für jede Person erfasst werden. Der Gini-Koeffizient ist vollkommen unabhängig vom Erdölreichtum oder sonstiger Wirtschaftszweige.
        Wie gesagt, es gibt natürliche Monopole (Netzgebundene wie, Schienennetz, Gas Netz, etc.) bei denen kein Wettbewerb zustande kommen kann, da es einfach ineffizient wäre, Parallelnetze aufzubauen, diese gehören durch lokale Kantone/Bundesländer verwaltet und durch die Öffentlichkeit überwacht. Dazu kommt öffentliche Verwaltung, Militär/Polizei und Justiz, was unter Staatsaufgaben fällt. Den Rest schafft der Markt besser.
        Das Problem bei den Linken/Kommunisten ist, dass sie möglichst viel Staat wollen, weil sie dem Markt misstrauen und die Neoliberalen wollen möglichst Staat, weil der Markt alles besser kann, brauchen aber wiederum einen starken Staat, um ihre Interessen durch zu setzen. Wenn beide falsch liegen, wäre ein dritter Weg angemessen xD

      • 4.2.2
        marco_calde

        …., sondern mathematisch für jede Person erfasst werden.

        Genau, warum sollte man sich mit den Menschen und deren realen Problemen beschaeftigen, wie den Mangel an Lebensmitteln, wenn man dafuer auch ganz tolle Zahlen hat.

        Seit wann hat denn Costa Rica ein Gini von +60? Auch das mit dem Einkommen per Capita ist so ne Sache. Wenn ich das Einkommen mit dem offiziellen Wechselkurs in Dollar umrechne und das Gleiche mit den Preisen mache, kommen astronomische Summen raus.

        Bettler meinte letztens mal das bei ihm eine Flasche chil. Wein 180 Bolos kostet, dann waeren das ca. 30 Dollar. Die gleiche Flasche kostet hier in DE vll. 4-5€

        Aehnliche beispiel kann ich dir auch noch aus meiner Zeit in Vzla geben. Das kg Avocado 5€. Nudeln und Reis ab 1€. Und das liegt mittlerweile 2 Jahre zurueck.

        Momentan gibt kann man Vzla durch Inflation, Waehrungsumrechnung und gefaelschte Statistiken nicht einordnen, da es immer darauf ankommt mit welchen Daten du deine Statistik fuetterst.

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