Malvinas und Gibraltar: Argentinien und Spanien gemeinsam gegen Großbritannien

malvinas

Argentiniens Präsidentin Cristina Fernández an der Gedenkfeier zum 31. Jahrestag des Falkland-Krieges (Foto: Casa Rosada)
Datum: 27. September 2013
Uhrzeit: 13:01 Uhr
Leserecho: 3 Kommentare
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Das südamerikanische Land Argentinien will mit Spanien zusammenarbeiten, um Großbritannien zu Verhandlungen über die Rückgabe der Falkland-Inseln und Gibraltars zu bewegen. Dies vereinbarten die Außenminister beider Staaten, Hector Timerman und José Manuel García-Margallo am Rande der 68. Generalversammlung der UN in New York. „Wir werden gemeinsame Anstrengungen unternehmen und in Übereinstimmung mit den Resolutionen der Vereinten Nationen mit Großbritannien über eine Rückgabe diskutieren“, lautete die offizielle Erklärung des Außenministeriums in Buenos Aires.

Gibraltar ist ein britisches Überseegebiet an der Südspitze der Iberischen Halbinsel. Es steht seit 1704 unter der Souveränität des Vereinigten Königreichs Großbritannien und Nordirland und wurde 1713 von Spanien offiziell im Frieden von Utrecht abgetreten. Das Überseeterritorium umfasst eine Landfläche von knapp 6,5 Quadratkilometer, wobei die Grenze zwischen Gibraltar und Spanien nur 1,2 Kilometer lang ist. Gibraltar verfügt über einen eigenen Flughafen, den Flughafen Gibraltar. Es handelt sich dabei um den weltweit einzigen Flughafen, dessen Landebahn eine vierspurige Straße kreuzt.

Die Falklandinseln sind eine Inselgruppe im südlichen Atlantik. Sie gehören geographisch zu Südamerika und liegen 395 Kilometer östlich von Südargentinien und Feuerland. Die Falklandinseln sind ein britisches Überseegebiet mit innerer Autonomie. Das Vereinigte Königreich übernimmt Verteidigung und Außenpolitik. Seit 1833 werden sie von Argentinien beansprucht. Von April bis Juni 1982 fand der Falklandkrieg zwischen Argentinien und dem Vereinigten Königreich um die Malwinen sowie Südgeorgien und die Südlichen Sandwichinseln statt. Großbritannien war letztendlich überlegen, auf beiden Seiten starben in dem 74 Tage dauernden bewaffneten Konflikt insgesamt mehr als 900 Menschen (rund 260 Briten und 650 Argentinier).

Die Bewohner beider Inselgruppen sind bis zum heutigen Tag große Verfechter der britischen Herrschaft. Die „Kelpers“ (Die im Tang Lebenden) sprechen falkländisches Englisch und votierten im März 2013 für einen Verbleib im Vereinten Königreich. An der Umfrage nahmen 1.517 Personen (insgesamt 1.650 Wahlberechtigte) teil, etwa 92 Prozent der Gesamtbevölkerung. Nach Angaben der Inselverwaltung hatte es nur drei Nein-Stimmen gegeben und 99,8 Prozent der Inselbewohner bekannten sich damit zu Großbritannien.

Die meisten Einwohner Gibraltars sind britischer, spanischer, italienischer oder portugiesischer Herkunft. Alle Gibraltarer haben einen britischen Pass. Die Ausländerbehörde stellt Einwanderern zusätzlich zu ihrer alten Staatsbürgerschaft einen britischen Pass für Gibraltar aus. Trotz der verbesserten Zusammenarbeit zwischen Spanien und dem britischen Überseegebiet herrscht bis in die heutige Zeit Uneinigkeit über die jeweiligen Hoheitsrechte vor der Küste Gibraltars. Großbritannien betonte mehrfach, eine Rückgabe Gibraltars an Spanien nur in Erwägung zu ziehen, falls die Bevölkerung der Enklave dies wünsche. Die rund 30.000 Einwohner von Gibraltar sind jedoch größtenteils pro-britisch eingestellt. London hat immer wieder betont, dass es die Wünsche der Bürger respektiere und das Volk im Zugehörigkeitsstreit selbst entscheiden müsse.

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Kommentarbereich

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  1. 1
    Herbert Merkelbach

    Die spanische Regierung sollte lieber nicht zu laut über die Rückgabe Gibraltars tönen, es könnte sein, dass sich Marokko auch um die Aufgabe der spanischen Besitztümer Melilla und Ceúta verstärkt bemüht.
    Wie schrieb eine englische Zeitung über den Anspruch Argentiniens auf die Falkland-Inseln: HANDS OFF.

    Es ist eine Unverschämtheit, wie manche Regierungen in Bezug auf die ansässige Bevölkerung eingestellt ist. Eine politische Vergewaltigung kann und darf nicht im 21. Jahrhundert die Norm sein.

    • 1.1
      Martin Bauer

      „Es ist eine Unverschämtheit, wie manche Regierungen in Bezug auf die ansässige Bevölkerung eingestellt ist. Eine politische Vergewaltigung kann und darf nicht im 21. Jahrhundert die Norm sein.“
      Genau so ist es! Kein Mensch in den betreffenden Territorien will auch nur für 5 Minuten den hispanischen Loosern angegliedert sein. Respekt vor dem Willen freier Menschen ist wohl selbst noch der spanischen Regierung fremd. Von der argentinischen kann man nichts Anderes erwarten. Aber Spanien will ja doch wohl in der EU verbleiben…? Wer sonst sollte ihre Zig-Millionen Olivenbäume subventionieren, von denen dein Grossteil nichts produziert, ja nicht mal existiert.

  2. 2
    Herbert Merkelbach

    Machen wir uns doch nichts vor, die argentinische Präsidentin ist doch vor allem an den wahrscheinlichen Erdölvorkommen der Falklands interessiert, damit diese Gelder ihre Pleiteregierung kaschieren sollen, falls es zu einer rentablen Ölproduktion kommen sollte.
    Mit der Ablehnung des Plebiszits durch die argentinischen Regierung muss jedem Menschen mit gesundem Menschenverstand klar sein, dass Senora Kirchner nur an der Ausbeutung der Ressourcen interessiert ist. Die Menschen, die seit über 150 Jahren auf der Insel leben, sind ihr doch einen Dreck wert.

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