Kuba: Menschenrechtsanwalt Opfer eines organisierten Angriffs

cuba

Anwalt Juan Carlos González Leiva (Foto: Twitter)
Datum: 14. Oktober 2013
Uhrzeit: 07:07 Uhr
Leserecho: 1 Kommentar
Autor: Redaktion
Sprachkurs Spanisch (Südamerika)

Juan Carlos González Leiva, blinder Menschenrechtsanwalt und Gründungsmitglied der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) auf Kuba sowie vier weitere Menschenrechtsaktivisten ist seit dem vergangenen Wochenende Opfer eines organisierten Angriffs der kubanischen Staatssicherheit, berichtet die Nichtregierungsorganisation „IGFM“. Die Angreifer, unter denen sich rund 70 Polizisten sowie ein hochrangiger Beamter des Innenministeriums befinden, belagern das Haus regelrecht und verbieten den Insassen, es zu verlassen. Die IGFM berichtet außerdem von einer Verhaftungswelle gegen Bürgerrechtler und Demokratieaktivisten. Die Bürgerrechtler hatten an den 2. Todestag der ehemaligen Sprecherin der „Damen in Weiß“ Laura Pollán erinnert. Das Castro-Regime versucht mit allen Mitteln, Proteste zu Ehren der am 14. Oktober 2011 unter ungeklärten Umständen im Krankenhaus verstorbenen Bürgerrechtlerin zu verhindern, so die IGFM.

Bereits am Morgen des 12. Oktobers wurde das Haus von González Leiva in Ciego de Ávila von einer großen Gruppe von Paramilitärs und Angehörigen der Staatssicherheit belagert und mit Musik in ohrenbetäubender Lautstärke beschallt. Der Regimekritiker sowie seine Frau und drei weitere Oppositionelle, darunter nach Angaben der IGFM zwei Gehörlose, wurden mit Giftgas bedroht. Am Samstagabend drang schließlich ein betrunkener Castro-Anhänger in das Haus ein und schlug auf González Leivas Frau Tania Maceda Guerra ein. Sie ist eine unabhängige Journalistin und Mitglied der Bürgerrechtsorganisation „Damen in Weiß“, sowie den Oppositionellen Junior Ortega Rivera.

Verhaftungswelle soll Proteste anlässlich des zweiten Todestages von Laura Pollán verhindern
Wie José Daniel Ferrer, Sprecher der oppositionellen „Patriotischen Union Kubas“ (UNPACU) der IGFM berichtete, erfolgte in den vergangenen Tagen eine Verhaftungswelle gegen Regimekritiker in den Provinzen Mayabeque, Holguín und Santiago de Cuba. Dutzende „Damen in Weiß“ wurden festgenommen, Häuser von Bürgerrechtlern wurden umstellt und angegriffen. Die Angriffe sollen nach Ferrer vor allem verhindern, dass Oppositionelle nach Havanna reisen und am heutigen 14. Oktober Protestmärsche zu Ehren Laura Polláns veranstalten.

IGFM: Castro-Regime verletzt konsequent Meinung- und Versammlungsfreiheit
IGFM-Vorstandssprecher Martin Lessenthin betont, dass die Anhänger der Bürgerrechtsbewegung „Damen in Weiß“ nichts weiter tun, als schweigend durch die Straßen zu marschieren und die Freilassung aller politischen Gefangenen Kubas zu fordern. „Dieses fundamentale Menschenrecht auf Meinungs- und Versammlungsfreiheit wird konsequent vom Castro-Regime verletzt. Jeden Sonntag werden zahlreiche friedliche Bürgerrechtlerinnen misshandelt und verhaftet“, so Lessenthin. Auch im vergangenen Jahr seien an Laura Polláns Todestag 22 Bürgerrechtlerinnen festgenommen worden.

P.S.: Sind Sie bei Facebook? Dann werden Sie jetzt Fan von agência latinapress! Oder abonnieren Sie unseren kostenlosen Newsletter und lassen sich täglich aktuell per Email informieren!

© 2009 - 2024 agência latinapress News & Media. Alle Rechte vorbehalten. Sämtliche Inhalte dieser Webseite sind urheberrechtlich geschützt. Vervielfältigung und Verbreitung nur mit vorheriger schriftlicher Genehmigung von IAP gestattet. Namentlich gekennzeichnete Artikel und Leser- berichte geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Für Einsendungen und Rückmeldungen bitte das Kontaktformular verwenden.

Dies könnte Sie auch interessieren

Kommentarbereich

Hinweis: Dieser Kommentarbereich ist moderiert. Leser haben hier die Möglichkeit, Ihre Meinung zum entsprechenden Artikel abzugeben. Dieser Bereich ist nicht dafür gedacht, andere Personen zu beschimpfen oder zu beleidigen, seiner Wut Ausdruck zu verleihen oder ausschliesslich Links zu Videos, Sozialen Netzwerken und anderen Nachrichtenquellen zu posten. In solchen Fällen behalten wir uns das Recht vor, den Kommentar zu moderieren, zu löschen oder ggf. erst gar nicht zu veröffentlichen.
  1. 1
    Gast

    Das sind die Vorboten des gleichen Akts für Venezuela wenn das Ermächtigungs-Gesetz
    durch kommt.

Diese News ist älter als 14 Tage und kann nicht mehr kommentiert werden!