Venezuela: Plakataktion gegen die Opposition mit Judenhass von Adolf Hitler verglichen

caracas

Plakataktion gegen die Opposition (Foto: Twitter)
Datum: 31. Oktober 2013
Uhrzeit: 12:36 Uhr
Leserecho: 4 Kommentare
Autor: Redaktion
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In den letzten Tagen sind in verschiedenen Bezirken der venezolanischen Hauptstadt Caracas Plakate aufgetaucht, die an den Nationalsozialismus in Deutschland erinnern. Auf schwarzem Hintergrund sieht man die Gesichter der Oppositionspolitiker Henrique Capriles, María Corina Machado und Leopoldo López, die als „Trilogie des Bösen“ bezeichnet werden. „Sie nehmen das Licht. Sie nehmen die Nahrung. Sie nehmen den Frieden“, sollen die bedruckten Papierbogen dem Betrachter vermitteln.

bastaDie Wortschöpfung „Trilogie des Bösen“ stammt von Präsident Nicolás Maduro, der die Bezeichnung am 19. Oktober im Rahmen einer Feierstunde von sich gab. Der Ex-Busfahrer ist für seine Intelligenz bekannt, Venezuela und Portugal liegen für ihn auf dem gleichen Kontinent. Für den Sozialpsychologen Axel Capriles sind solche Plakate gängige Praxis von klassischen autoritären Regierungen. Demnach soll dadurch die Polarisation vertieft und gleichzeitig Sündenböcke für das eigenen Unvermögen geschaffen werden. Nach seinen Worten handelt es sich bei der Plakataktion um eine völlig intolerante und sektiererische Psychologie.

„Die klassische Reaktion auf Frustration ist Aggression. Die Regierung schafft Sündenböcke und will sie für die aktuelle Situation im Land verantwortlich machen. Dies führt zu noch größeren sozialen Konflikten. Einen ähnlichen Mechanismus nutzte bereits Adolf Hitler und machte die Juden für die Probleme in Deutschland verantwortlich. Damals wurden Plakate, wie jetzt in Caracas auch, in ähnlicher Form in Deutschland in den Verkehr gebracht. Die Botschaft war damals wie heute klar: Identifikation mit dieser Gruppe“, so Capriles. Der Sozialpsychologe bekräftigt, dass diese Aktionen zur Polarisation führen und einen gewissen politischen Gewinn für die Regierung bedeuten. „Es gibt viele Leute, die das glauben“.

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Kommentarbereich

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  1. 1
    Gast

    Was will man von einem Haufen roter Malandros verlangen?
    Die Angst das man Ihnen am 8.Dez. die Eier mit der Lötlampe warm macht ist groß.

  2. 2
    thor

    also wenn ich mich mit meinen venezolanischen Geschäftsfreunden so unterhalte, dann bekommt man schon das kalte Grausen… – fast kein Grundmaterial mehr zur Produktion – keine Genehmigung für Devisenbeschaffung, unglaubliche Arbeitsmoral unter den Arbeitern (die machen was sie wollen wann sie es wollen), Produktivität gleich null, ständige Gängelei durch Aufsichtbehörden – Alle fragen sich, wie es 2014 weitergehen soll…es wird doch so gut wie nix mehr produziert, jedes Barrel Öl was verkauft wird ist ein Verlustgeschäft…, einbrechende Steuereinnahmen, horrende Inflation…, wann wird das Fass überlaufen und wie….? Fragen über Fragen… aber die Geschichte hat ja immer eine Antwort darau, man muss nur lesen können…

  3. 3
    Lobito gris

    Es gibt also doch noch Papier!

  4. 4
    Caramba

    @Lobito gris
    Klar gibts Papier, für die, die in Dollars zahlen können, gibts alles.
    @thor
    Ja, Grausen ist richtig – auch was die Antwort der Geschichte anbelangt kommt mir das Grausen, wenn ich mir die Antworten der Vergangenheit so ansehe…..

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