Dominikanische Republik – Polen: Katholischer Priester soll ausgeliefert werden

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Schwere Anschuldigungen gegen Reverend Wojciech Gil (Foto: Screenshot YouTube)
Datum: 01. November 2013
Uhrzeit: 11:30 Uhr
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Mehrere Staatsanwälte in der Dominikanischen Republik haben die Generalstaatswaltschaft in Santo Domingo aufgefordert, einen Antrag auf Ausweisung für den aus Polen stammenden römisch-katholischen Priester Wojciech Gil zu erwirken. Der Geistliche hat das Amt des apostolischen Nuntius bekleidet, gegen ihn laufen Ermittlungen gegen Pädophile. Als die Vorwürfe vor rund fünf Monaten publik wurden, befand sich der Beschuldigte in Urlaub in seinem Heimatort in der Nähe von Krakau und ist bisher nicht auf die Karibikinsel Hispaniola zurückgekehrt.

Reverend Wojciech Gil wird der Missbrauch von mindestens sieben Kindern vorgeworfen. Nach Angaben der dominikanischen Behörden wurden auf dem privaten Computer des Priesters „mehr als 80.000 unangebrachte Dateien“ (Bilder und Videos) von Kindern gefunden. In Telefonaten mit Journalisten in der Dominikanischen Republik hatte Gil diese Vorwürfe bestritten und erklärt, dass er verleumdet wurde.

Der Priester hatte seit acht Jahren eine Pfarrei in Juncalito, einem Bergdorf in der Provinz Santiago. Staatsanwältin Luisa Liranzo gab vor wenigen Tagen in einer Pressekonferenz bekannt, dass der Geistliche unter dem Vorwurf des Missbrauchs von sieben Kindern angeklagt wird. Nach ihren Worten hätte Gil mehreren Kindern versprochen, sie an den Strand und zu einer Reise nach Europa mitzunehmen. Dafür habe er sie nur in Unterwäsche gekleidet filmen und fotografieren dürfen. „Die Viedeos und Fotos sind sehr aufschlussreich“, so Liranzo. Ein anderer Junge soll behauptet haben, drei Jahre lang sexuell missbraucht worden zu sein.

Die polnische Polizei hat inzwischen bestätigt, dass sich der Priester in seinem Heimatland aufhält. Der Fall wird durch ein fehlendes Auslieferungsabkommen zwischen beiden Ländern kompliziert. Polnische Justizbeamte baten Anfang dieses Monats ihre Kollegen in der Dominikanischen Republik, Beweismittel mit ihnen zu teilen. Die katholische Bischofkonferenz Polens entschuldigte sich bereits vor wenigen Wochen bei den mutmaßlichen Opfern.

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