Klassenkampf im Supermarkt: Handelskammer in Venezuela besorgt

Ausverkaufsstimmung in Maracaibo (Foto: Twitter)
Datum: 20. November 2013
Uhrzeit: 10:08 Uhr
Leserecho: 3 Kommentare
Autor: Redaktion
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Angesichts des staatlich angeordneten Klassenkampfes in den Supermärkten blickt die venezolanische Handelskammer „Cámara de Comercio“ sorgenvoll auf den kommenden Monat Dezember. Einzelhändler stehen vor leeren Regalen und haben keine ausreichenden Devisen für das Auffüllen ihrer Lager. „Nikolaus“ Maduro hat im November bereits das Weihnachtsfest ausgerufen, ließ unter dem Vorwurf der Preisspekulation Geschäfte der Elektronikkette „Daka“ besetzen und ordnete den Verkauf der Güter zu einem „gerechten Preis“ an. Seitdem herrscht im erdölreichsten Land der Welt der kollektive Wahnsinn, Zehntausende kaufen Waren, die sie eigentlich gar nicht benötigen.

Gudino Gilberto Millán, Direktor der Handelskammer von Zulia (UCEZ), bezeichnet die aktuelle Situation als kritisch und besorgniserregend. „Viele Händler sind bereits ausverkauft, wir erwarten eine beispiellose Krise“, so Millán in einem Interview.

„Immer mehr Kunden kommen bereits jetzt in die Läden und finden nicht, was sie suchen. Dies führt zu Verärgerungen und Gewalt. Der Dezember wird entscheidend sein und wir machen uns große Sorgen. Von der durch die Regierung verordneten Maßnahme wird am Ende der Verbraucher am stärksten betroffen sein und auf der Strecke bleiben“, fügte er hinzu.

Viele Händler machen auf die Korruption innerhalb der Devisenverwaltungsbehörde CADIVI aufmerksam. Demnach hat die Behörde ihre „bevorzugten“ Kunden, die ausreichend US-Dollar zur Verfügung gestellt bekommen. Kleinere Geschäfte sind jedoch dazu gezwungen, sich inoffiziell Dollar zu einem horrenden Wechselkurs zu beschaffen und müssen deshalb ihren Verkaufspreis wesentlich höher ansetzen.

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Kommentarbereich

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  1. 1
    Fideldödeldumm

    Bier, Schnaps und Benzin fehlen noch in der Mangelliste. Erst wenn es das nicht mehr gibt, reagiert das Volk. Dann sind sie auf Entzug und das auch noch zu Fuß. Das hält der stärkste Venezolaner nicht aus.

  2. 2
    Marvin Scott

    Seit Hunderten von Jahren gibt es Literatur über das Funktionieren der Wirtschaft und der Rolle von Angebot und Nachfrage. Wenn Maduro eventuell nicht lesen kann, sollte doch um Himmelswillen jemand hingehen und ihm daraus ein paar Seiten vorlesen. Was die Regierung zur Zeit veranstaltet, ist auf dem Niveau von Affen im Cockpit eines Jumbos in 10000 Meter Höhe. Der Jumbo wird abstürzen, ziemlich bald.

    • 2.1
      Caramba

      Einer kann lesen, der andere kann schreiben, und ein dritter passt auf die beiden verdammten Intelektuellen auf……
      Ne, aber in 10000m Höhe scheinen sich die Paviane im Cockpit ja noch munter wohl zu fühlen – nur der Sturzflug hat schon begonnen! Die Paviane allerdings haben Fallschirme (Konto in Miami), die Passagiere sind es, um die ich mir Sorgen mache! Und um den Jumbo, natürlich……
      Guten Flug…..
      dd

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