Honduras – Venezuela: Das Ende des Chavismus

presidente

Datum: 30. November 2013
Uhrzeit: 12:14 Uhr
Ressorts: Leserberichte
Leserecho: 9 Kommentare
Autor: Redaktion
Sprachkurs Spanisch (Südamerika)

Juan Orlando Hernández hat die Präsidentschaftswahlen in Honduras klar und deutlich gewonnen. Nach Angaben der Nationalen Wahlkommission konnte der Kandidat der Regierungspartei nach Auszählung von 95,29 Prozent aller Wahllokale 1.093.618 Stimmen (36.68%) auf sich verbuchen. Linkskandidatin Xiomara Castro erlitt eine deutliche und vernichtende Niederlage: Nur 28.80% oder 858.604 der Wahlberechtigten entschieden sich für die Ehefrau von Ex-Präsident Zelaya. Ganz im Stile einer schlechten Verliererin spricht sie von Betrug, will die Wahlen gar anfechten.

Bereits kurz nach Schließung der Wahllokale hatte die Wahlbeobachter-Kommission der OAS, des Europäischen Parlaments und des Carter Centers einen transparenten Wahlverlauf attestiert. Die deutliche Niederlage änderte allerdings nichts daran, dass einige Wahlbeobachter aus dem linken Lager -hauptsächlich aus dem fernen europäischen Ausland – von nicht transparenten Wahlen sprachen. Bei den vor wenigen Monaten in Venezuela stattgefundenen Präsidentschaftswahlen hörte man von diesen Traumtänzern nichts – verständlich.

Castros Aufbegehren ist allerdings nutzlos. Juan Orlando Hernández ist der gewählte Präsident von Honduras. Aktuelle Umfragen vor der Wahl hatten bereits einen Sieg des 45-jährigen mit einem Vorsprung „zwischen 5 und 6 Punkten“ prognostiziert. Dass linksgerichtete Umfrageinstitute dies anders gesehen haben wollen, liegt auf der Hand.

Diese Wahlen sind wichtiger als sie auf der ersten Blick scheinen. Schließlich haben sich die politischen Präferenzen der Honduraner eindeutig gegen den von Zeleya angeführten Chavismus entschieden, der keine 30% Unterstützung innerhalb der Bevölkerung des zentralamerikanischen Landes erreichte. Die Bevölkerung hat sich klar entschieden und dem gescheiterten „Sozialismus des 21. Jahhunderts“ aus dem Nachbarland eine Abfuhr erteilt.

Ex-Präsident Manuel Zelaya entstammt der Schicht der honduranischen Landbesitzer und Unternehmer und hatte sich während seiner Amtszeit als Adept von Hugo Chávez und Fidel Castro entpuppt. Bevor er sich eine weitere Amtszeit sichern konnte, hatte ihn das Establishment allerdings gestürzt und aus dem Land getrieben. Das Oberste Gericht des Landes erklärte, die Richter hätten die Armee zum Sturz Zelayas angewiesen, da er rechtswidrig eine zweite Amtszeit angestrebt habe.

Allem Anschein nach wollte Zelaya nach dem Vorbild seines damals zum Bundesgenossen und Mentor avancierten venezolanischen Präsidenten Hugo Chávez, sowie seiner Amtskollegen Evo Morales und Rafael Correa in Bolivien und Ecuador, „den Staat neu gründen“ – und damit sich sozusagen nebenbei die Möglichkeit eröffnen, länger als nur vier Jahre im Amt zu bleiben. Dies hatten die Wähler bei den Präsidentschaftswahlen offenbar im Hinterkopf und verhinderten mit ihrer Abstimmung ein Abgleiten in die gescheiterte Politik des von einer politischen Krise gebeutelten Nachbarlandes Venezuela.

Die Honduraner sind ihrer Zeit voraus und haben mit den skandalösen Vorgängen nach dem Tod von Hugo Chávez nichts am Hut. Es war mehr als bezeichnend, dass Nicaraguas Präsident Daniel Ortega einer der ersten Staatschefs Lateinamerikas war, der den Sieg von Juan Orlando Hernández offiziell anerkannt hat und dem neuen Präsidenten zum Gewinn der Wahl gratulierte. Darüber hinaus haben Nicolás Maduro, Evo Morales, Rafael Correa und Raul Castro bisher geschwiegen.

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Kommentarbereich

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  1. 1
    Der Sachse

    Bravo Honduras, los Venezuela, jetzt seht ihr wie es gemacht werden kann.

  2. 2
    paulo

    es ist doch gut dass Nicolás Maduro, Evo Morales, Rafael Correa und Raul Castro geschwiegen haben, denn die hatten bestimmt gar keine zeit dazu vor lauter Kamera und direktübertragungsterminen. die quaseln doch tag für tag die immer gleiche suppe in die glotze.
    jeder tag ohne diese gesichter im tv ist bestimmt ein guter tag. zum glück gibt’s satelit-tv, wobei zu befürchten ist, dass auch dies verboten werden knnte, um das Volk zu zwingen den politikquatsch zu konsumieren.

    ich bin froh, wenn es wieder ein wenig mehr ruhe im land gibt.

  3. 3
    Marvin Scott

    Dem Diktator Venezuelas sollte dieses Resultat zu denken geben. Aber kann der überhaupt denken? Einziger Gedanke war wohl: Weiss den die Castro nicht, wie man Wahlen „gewinnt“?

  4. 4
    informador

    Wobei der neue Praesident nicht unbedingt fuer den grossen Fortschritt stehen muss,das hat sich
    in der Vergangenheit ja schon gezeigt das Honduras eines der rueckstaendigsten und korruptesten
    Laender Mittelamerikas ist.

    • 4.1
      babunda

      rückständiger und korrupter wie venezuela kann kein anderes land sein!! es ist gut das dort der chavismus keine chance mehr hat, die ewig gestrigen sollten das auch in venezuela akzeptieren. erst seit chavez ist die wirtschaft pleite wird kaum noch etwas produziert, der hat das land zugrunde gerichtet.

  5. 5
    Matthias

    Ich habe 5 Jahre in San Pedro Sula gelebt (Honduras) und meine Frau ist seit 15 Jahren aus Venezuela. Ich freue mich riesig für Honduras ! – Und das sollte doch endlich auch in Venezuela möglich sein, dass es transparente Wahlen gibt. Bis heute bleibt der Kolumbianer (= Maduro) den Beweis schuldig, ob er selbst Venezolaner ist ….

  6. 6
    Marlene Bertone

    Ich sage nur: Ukraine! Sie werden den Präsidenten stürzen – haben allerdings etwas, was den Venezolanern fehlt: Intelligenz.

    • 6.1
      Herbert Merkelbach

      Entschuldigung, es gibt auch eine Menge intelligenter Venezolaner. Bitte nicht alles über einen Kamm scheren.

  7. Ich moechte in keinem der beiden Laender leben,in Honduras nicht und in Venezuela zur Zeit
    nicht,bis vor einigen Jahren war Venezuela noch empfehlenswert sowohl zum leben als auch
    zum Urlaub machen.Honduras ist etwa das gleiche Niveau wie Guatemala.Wer dort sicher
    leben will muss in bewachten Siedlungen wohnen mit Mauern und Vigilancia.Das gibts zwar in Venezuela und Kolumbien auch aber in Honduras ist das lebenssichernd.
    Und Ukraine … wer weiss wer da seine Finger schon wieder drin hat,so blauaeugig kann man gar
    nicht sein das als Beispiel anzugeben.

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