Falkland-Konflikt: Argentinien warnt vor Öl-Förderung

rockhopper

Förderbaren Reserven auf etwa 400 Millionen Fass geschätzt. (Foto: Rockhopper)
Datum: 02. Dezember 2013
Uhrzeit: 09:53 Uhr
Leserecho: 15 Kommentare
Autor: Redaktion
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Der Streit zwischen Argentinien und Großbritannien um die Falkland-Inseln im Südatlantik geht in eine neue Runde. Seit in den Gewässern der Inseln ein Mini-Ölrausch ausgebrochen ist, versucht die Regierung in Buenos Aires die Exploration durch das britische Unternehmen Rockhopper Exploration zu verhindern. Diese schätzt die förderbaren Reserven auf etwa 400 Millionen Fass (zu je 159 Liter), im Jahr 2017 soll das erste Erdöl nördlich der Inseln gefördert werden.

Anfang Februar hatte Argentiniens Außenminister Hector Timerman bereits mit einem juristischen Vorgehen gegen Konzerne gedroht, die die Region nach Öl- und Gaslagerstätten erkunden. „Die Erkundung der Lagerstätten ist machbar, ihre Ausbeutung aber nicht“, warnte auch die argentinische Botschafterin in London, Alicia Castro. Der Kongress der lateinamerikanischen Landes hat nun am Donnerstag (28. November) ein Gesetz verabschiedet, welches „strafrechtliche Sanktionen“ für Unternehmen und Privatpersonen vorsieht, die sich an der „illegalen Exploration“ von Kohlenwasserstoffen in der Region beteiligen.

Das Gesetz sieht für aus Argentinien stammende Privatpersonen und Unternehmen Haftstrafen für die Dauer von bis zu 15 Jahren und Geldstrafen, die dem Wert von 1,5 Millionen Barrel Öl entsprechen, vor.

Das britische Außenministerium reagierte umgehend. „Die britische Regierung unterstützt eindeutig das Recht der Falkländer, ihre natürlichen Ressourcen zu ihrem eigenen wirtschaftlichen Vorteil auszubeuten. Das innerstaatliche Recht Argentiniens gilt allerdings weder auf den Falkland-Inseln, noch in Südgeorgien und auf den Südlichen Sandwichinseln. Auf diesem britischen Überseegebiet im Südatlantik wird ausschließlich britisches Recht angewandt“, gab London bekannt.

Demnach werden Kohlenwasserstoff-Aktivitäten von Unternehmen, die auf dem Festlandsockel der Falklandinseln beheimatet sind, durch die Gesetzgebung der Falklandinsel-Regierung geregelt und in Übereinstimmung mit dem Übereinkommen der Vereinten Nationen über das Seerecht.

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Kommentarbereich

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  1. 1
    Herbert Merkelbach

    Die Falkland-Inseln sind ein autonomes britisches Überseegebiet. Das britische Recht zählt und nicht das, was man in B.A. im Parlament beschließt.
    „HANDS OFF“ the Falklands Argentina.

  2. 2
    Caramba

    So siehts aus. Und man kann lange drüber diskutieren, ob zu Recht oder nicht, Tatsache ist, dass England nicht bereit ist die Falklands aufzugeben, nicht nur wg vermuteter Ölvorkommen sondern auch wg Ansprüchen an die Antarktis, die sich daraus ableiten, und das notfalls auch militärisch durchsetzen wird. Wie die Argentinier ja schon mal schmerzlich feststellen mussten…….und sie würden dieses Mal genauso verlieren wie letztes Mal. Das müsste sogar Ms Kirchner klar sein…..

    • 2.1
      Herbert Merkelbach

      Ein Plebiszit über die Zugehörigkeit der Falklands hat doch stattgefunden. Die Bevölkerung hat sich für das Vereinigte Königreich als autonomes Überseegebiet ausgesprochen; zählen die Menschen, die auf den Falkland leben NICHTS? Diese Leute WOLLEN kein Teil Argentinien sein und ich glaube auch mit gutem Recht. Man sehe sich doch das Chaos in Argentinien an. Senora Kirchner ist doch ausschliesslich an den Rohstoffen interessiert, sprich Erdöl. Sonst gar nichts.

  3. 3
    Marco Calde

    Trotzdem bleibt die Frage,was haben die Engländer dort noch zu suchen. Genauso wie Gibraltar und einigen anderen Orte. Nämlich nichts!

    • 3.1
      Caramba

      Stimmt, die Frage bleibt. Und es gibt bestimmt für beide Seiten gute Argumente. Da England aber wild entschlossen ist, die Inseln notfalls mit Gewalt zu behalten, ist die Frage in der derzeitigen Situation rein theoretischer Natur….

      • 3.1.1
        Herbert Merkelbach

        Es steht doch außer Frage, dass der aggressivere Teil dieses Disputes der Staat Argentinien ist. Das Vereinigte Königreich hat Argentinien nicht angegriffen; der Krieg um die Falklands war das logische Folgerung einer ungerechtfertigten kriegerischen Invasion der Inselgruppe durch Argentinien. Dass die britischen Truppen zurückschlugen, ist m. M. nach gerecht gewesen. Argentinien beging eine Missachtung des Völkerrechts. Lass Frau Kirchner poltern und herumschreien, reklamieren und beanspruchen, die Falklands sind britisches Überseegebiet und deren Bevölkerung ist nicht daran interessiert, Teil Argentiniens zu werden.
        Ich würde dies auch nicht wollen, wäre ich ein Bewohner der Falklands. Man sehe sich die Korruption, die Misswirtschaft, das Elend Argentiniens an. Nein, danke.

      • 3.1.2
        Caramba

        Sorry, ich hab heute scheinbar Schwierigkeiten, mich verständlich zu machen. Ich bin völlig Ihrer Meinung, was den aggresiveren Part angeht, und ich wollte/will ausdrücklich nicht die ganzen Hintergründe diskutieren, wem die Falklands nun gehören sollten und warum.
        Ich beziehe mich ausdrücklich NUR auf den Status quo, ohne diesen zu hinterfragen, und der ist nun mal, dass England diese Inseln beansprucht und – wie sie schon bewiesen haben – diesen Anspruch auch vehement verteidigt.
        Das alleine, dachte ich, sollte für Kirchner Grund genug sein, ihre Veröffentlichungen auf ein etwas diplomatischeres Niveau zurückzufahren. Mehr wollte ich gar nicht sagen, und explizit zu der Frage „wem gehören diese Inseln“ meine Meinung NICHT äussern.
        Tut mir leid, wenn das falsch rübergekommen ist…..

        Saludos
        dd

    • 3.2
      Herbert Merkelbach

      Womit begründen Sie diese Einstellung? Gibraltar wurde im Vertrag von Utrecht 1713 im Folge des Spanischen Erbfolgekrieges an Großbritannien abgetreten. Weiterhin verlor Spanien auch die Niederlande. Wenn ich Ihren Gedankengang richtig interpretieren, dann müssten die spanische Republik auch Anspruch auf die heutigen Niederlande und sogar den niederländisch sprechenden Teil Belgiens stellen und diese Teile zurückverlangen.
      Was die Falklands angeht, so waren die Briten bereits 1766 auf der Inselgruppe. Eine Besiedlung durch Argentiniern hat es auf den Falklandinseln nicht und nie gegeben. Argentinien erhebt Anspruch auf diese Inselgruppe und als Folge des Niederganges des spanischen Weltreiches. Tatsache ist, das fast 99% der Menschen, die auf den Falklands leben NICHT zu Argentinien gehören wollen. Die kürzliche Volksabstimmung hat dies bestätigt. In Gibraltar wollen die Menschen auch nicht zu Spanien gehören. Verbleiben noch die Enklaven Ceuta und Melilla. Marokko erhebt ebenfalls Anspruch auf diese Territorien obwohl diese Enklaven bereits seit dem 15. Jahrhundert zu Spanien gehören, weit bevor jemand an das Königreich Marokko gedacht hat.
      Fragen Sie die Menschen, die in diesen Gebieten wohnen, wo und unter welchem politischem System sie leben wollen. Die Zeiten, in denen die Zugehörigkeit von Landstrichen auf der Landkarte entschieden werden, sollten endgültig der Vergangenheit angehören.

      • 3.2.1
        Marco Calde

        „Weiterhin verlor Spanien auch die Niederlande. Wenn ich Ihren Gedankengang richtig interpretieren, dann müssten die spanische Republik auch Anspruch auf die heutigen Niederlande“

        Was für ein Quatsch! Und was die Verträge angeht, ich kenne sicherlich nicht jeden Vertrag den England mal ausgehandelt hat, aber wenn man sich z.B. ansieht, wie HongKong damals „ausgehandelt“ wurde, kann man glaube ich nicht sagen, dass das Verhandlungen waren.

        Auch das mit der Wahl ist immer so eine Sache. So kürzlich war die Wahl ja gar nicht, aber wenn ich das richtig in Erinnerung habe, durften dort gar nicht so viele Menschen ihre Stimme abgeben bzw. Einwanderer aus Südamerika durften nicht wählen, während Engländer wählen durften. Ich weiß es aber nicht mehr so genau – ist schon zu lange her. Auf jeden Fall macht mich ein Wahlergebnis von 99% immer stutzig, da es sowas in der Demokratie bei offenen freien Wahlen normalerweise nicht gibt.
        Soviel Zustimmung hat nicht mal die CSU im tiefsten bayrischen Kaff.

  4. 4
    thor

    genau Marco! Und ich will auch wieder mein Grossdeutsches Reich mit allen Kolonien haben…., Träumer…

  5. 5
    Herbert Merkelbach

    Señor Marco Calde: Entschuldigung, wahrscheinlich verwechseln Sie die Begriffe. Auf den Falklands fand keine Wahl statt. Diese Abstimmung bezeichnet man an ein Referendum oder auch Plebiszit, wenn man den lateinischen Ausdruck verwendet. Jetzt dazu die Fakten:
    – Stimmberechtigt waren 1672 Personen
    – Beteiligung 92%
    – mit Ja-Stimmen (also Verbleib beim Vereinigten Königreich 99,8%
    – Nein-Stimmen (also Anschluß an Argentinien 3 Stimmen)

    Ist das Ergebnis eindeutig? Von einem Ausschluss WAHLBERECHTIGTER Personen ist mir nichts bekannt noch habe ich davon in irgendwelchen Zeitungen gelesen – in Spanisch oder in Englisch.
    Also, wo liegt der Hund begraben.

  6. 6
    Marco Calde

    Wo genau ich das damals gelesen habe, weiß ich auch nicht mehr – ich habe zwar ein gutes Gedächnis, aber alles bekomme ich dann doch nicht immer zusammen. In dem Artikel ging es darum, das gerade mal 50% oder sogar weniger stimmberechtigt waren und es eben nicht darauf ankam, ob man in Falkland lebt, sondern das du keine Ahnung wie man das nennt, Falkländer bist. Sprich man konnte wohl auch von London abstimmen, aber eben nicht jeder Bewohner der auf Falkland lebt.

    Wie gesagt, ist schon eine Weile her, und da die meisten Falkländer sowieso Briten sind, war die Mehrheit für GreatBriten klar. Nur eben die Höhe ist doch so ein bisschen ungewöhnlich.

    Aber wie wäre es denn? Man könnte ja auch mal die Colonia Tovar fragen. Dann hätte Deutschland vll auch einen ganz hübschen Außenposten und vll findet man dort auch ein bisschen Öl (ironie aus)

    • 6.2
      Caramba

      Derartige Dispute gibt es leider immer noch viele auf dieser Welt, und Grund für noch mehr. Ob das Gibraltar wäre oder Südtirol, oder Israel, dass seinen Anspruch auf ein 2000 Jahre altes Buch begründet, oder Kolumbien und Nicaragua, oder Chile und Peru, oder Venezuela und Guyana, oder oder oder…..
      Meine persönliche Meinung ist, wenn 2 Staaten solche Meinungsverschiedenheiten haben, sollte die beiden das friedlich und von Fall zu Fall klären – notfalls mit Vermittlung Dritter, z.B. der UNO.
      Ob dann die historischen, die geografischen oder die demografischen Gegebenheiten den Ausschlag geben sollten, liegt in jedem Fall anders, aber ich denke, die Zeiten, sich mit Krieg zu bedrohen oder gar ein Territorium einfach militärisch zu besetzen, sollten vorbei sein. Wir sollten uns endlich als intelligente Spezies erweisen und aus den Fehlern der Vergangenheit lernen!
      Auch wenn heute Krieg scheinbar wieder salonfähig ist, ich kann das nicht unterstützen oder nachvollziehen!
      Idealistische Saludos
      dd

      • 6.2.1
        Herbert Merkelbach

        Genau und eines sollte allen Beteiligten (die beiden Länder) klar sein. Eine politische Vergewaltigung einer Bevölkerung darf nicht mehr vorkommen. Die Zeiten einer stalinistischen Entscheidungsfindung müssen endlich ad acta gelegt werden.

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