Venezuela: Inflation und Mangelwirtschaft machen Caracas zur teuersten Stadt der Welt

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Zum ersten Mal ist Caracas die teuerste Stadt der Welt für Expats (Foto: Dietmar Lang, latinapress/IAP)
Datum: 06. Dezember 2013
Uhrzeit: 10:44 Uhr
Leserecho: 2 Kommentare
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Caracas ist die teuerste Stadt der Welt für Expatriates. Die Hauptstadt Venezuelas löst Oslo als kostspieligstes Pflaster weltweit ab. Das geht aus der neuesten Studie des Personalberatungsunternehmens ECA International hervor. Die „Cost of Living“-Studie untersucht und vergleicht die Lebenshaltungskosten für ausländische Geschäftsleute an 440 Standorten in der ganzen Welt.

Die Lebenshaltungskosten von Expatriates werden in erster Linie von Inflation, Verfügbarkeit von Waren und Dienstleistungen am Einsatzort sowie Wechselkursen beeinflusst. Diese Faktoren können sich erheblich auf die Gehaltspakete auswirken. ECA International ermittelt zweimal pro Jahr Lebenshaltungskosten auf Basis eines Warenkorbs von gängigen Konsumartikeln und Dienstleistungen – an weltweit über 440 Standorten.

„Kosten für die Wohnungsmiete, einen Autokauf oder Schulgebühren sind nicht Teil dieser Studie. Zwar haben diese Kosten erhebliche Auswirkungen auf die Lebenshaltungskosten; Unternehmen decken sie jedoch meist mit separaten Gehaltspaketen ab. Und sie sind Gegenstand anderer Studien von ECA International“, erklärt Emanuela Boccagni, Client Services, ECA International.

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Zum ersten Mal ist Caracas die teuerste Stadt der Welt für Expats, die von international tätigen Unternehmen, bei dem sie beschäftigt sind, vorübergehend – meist für ein bis drei Jahre – an eine ausländische Zweigstelle entsandt werden. Die anhaltende grassierende Inflation und ein schweren Mangel bei den exportierten Waren hat dazu geführt, dass der Moloch seine letztjährige 7. Position verlassen und auf den ersten Platz der Rangliste geklettert ist.

ECA International betont, dass Caracas die Position an der Spitze der Liste schnell wieder verlassen kann. Der gewaltige Druck auf das venezolanische Regime könnte dazu führen, dass es bereits in kürzester Zeit zu einer Abwertung der Währung kommen könnte. „Die Preise für Produkte im Warenkorb haben sich trotz vieler Bemühungen der Regierung in kurzer Zeit um durchschnittlich über 60 Prozent erhöht, die sich am US-Dollar orientierende Währung ist deutlich überbewertet. Firmen mit ausländischem Personal in diesem Land müssen die Situation weiterhin genau beobachten, um sicherzustellen, dass sie angemessene Teuerungszulagen gewähren können“, so Lauren Smith, General Manager, ECA International New York“.

Innerhalb Lateinamerikas liegt die haitianische Hauptstadt Port-auf-Price hinter Caracas (57. Rang weltweit), dahinter folgt Buenos Aires auf dem 61. Platz. Brasilianische Städte sind in der Rangliste gefallen. Rio de Janeiro fiel um 66 Plätze auf den weltweit 130. Rang. Die starke Abwertung des Brasilianischen Real in den letzten 12 Monaten hat Brasilien deutlich günstiger für viele Expatriates gemacht.

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  1. 1
    paulo

    die frage ist immer wie man rechnet!
    der offizielle Wechselkurs für den us-dollar beträgt 6,3 bolivares fuerte, nur kenne ich niemand, der seine Dollars für 6,3 bolivares zu irgend einer stelle des staates schleppt….. ausser er ist hirnamputiert.

    https://www.facebook.com/DolarToday?fref=ts

    der Schwarzmarkt stellt den wahren wert des bolivares fuerte in Venezuela dar, denn der markt funktioniert nach dem Prinzip Angebot und nachfrage.

    im Moment bekommt man auf dem Schwarzmarkt über 10 mal soviele bolivares fuerte wie vom Staat. dieses System der devisenrestriktionen haben schon die verschiedensten regieme ausprobiert und sind ausnahmslos damit auf die schnauze gefallen….. so ist es auch in Venezuela!

    das Problem ist, dass die Regierung nur denjenigen Dollars zum offz. Wechselkurs gibt, welche ihnen genehm sind, und auch nur dann wenn es genügend davon in der kasse hat. leider ist diese kasse praktisch immer leer, weil doch so viele sich vorher daraus bedienen…….. wers glaubt…..

    • 1.1
      babunda

      die allermeißten venezulaner haben aber keine devisen zum wechseln, die müssen die teuren preise überall bezahlen.

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