Im Kampf gegen die linksgerichtete Terrororganisation FARC (Revolutionäre Streitkräfte Kolumbiens) soll Kolumbiens Regierung offenbar vom US-Geheimdienst CIA unterstützt worden sein. Bei verdeckten Missionen wurden mindestens zwei Dutzend Terroristen-Führer getötet, berichtet die „Washington Post“ und bezieht sich bei ihren Behauptungen auf Interviews mit mehr als 30 ehemaligen und aktiven amerikanischen und kolumbianischen Regierungsbeamten.
Die sich selbst als marxistisch bezeichnende kolumbianische Guerillabewegung führt seit dem Jahr 1964 einen bewaffneten Kampf gegen den kolumbianischen Staat, seine Repräsentanten und die kolumbianische Armee. Bei den gewalttätigen Aktionen kamen auch zehntausende Unbeteiligte und Zivilisten ums Leben. Die UN schätzt, dass 11.000 Kinder im bewaffneten Konflikt kämpfen, wobei 80 % der Kinder auf Seiten der FARC und ELN zwangsrekrutiert werden würden; die Mehrheit der Kindersoldaten sei unter dem Kommando der FARC im Einsatz.
Das bisher nicht bekannte CIA-Programm wurde demnach von Präsident George W. Bush in den frühen 2000er Jahren zugelassen und unter Präsident Obama fortgesetzt. Die Informanten der „Washington Post“ sprachen unter der Bedingung der Anonymität, weil das Programm noch im Gange sei. Die geheime Zusammenarbeit soll durch ein verdecktes Budget finanziert werden und sei nicht Teil der rund neun Milliarden US-Dollar gewesen, die für den „Plan Colombia“ eingesetzt wurden. „Plan Colombia“ ist ein Programm der kolumbianischen Regierung, das die Armee legitimiert, für polizeiliche Zwecke aktiv zu werden. Offiziell ausgerichtet ist der Plan auf den sogenannten „Krieg gegen Drogen“ und gilt als Teil eines in den USA entwickelten, strategischen Sicherheitskonzepts für den amerikanischen Kontinent.
Konkret sollen die USA Informationen in Echtzeit über den Aufenthaltsort von Terroristen-Führern geliefert haben. Außerdem unterstützten sie Angriffe durch ein Leitsystem, das die Treffsicherheit von Bomben stark erhöhe – auch im Dschungel. Dabei kam angeblich auch Präzisionsgelenkte Munition zum Einsatz. Smart Munition oder Smart Bombs werden selbststeuernde Raketen, Flugkörper, Bomben und Artilleriegranaten bezeichnet, die nach dem Verlassen des Trägersystems beziehungsweise nach dem Abschuss ihre Fluglage beeinflussen können und eine gegenüber ungelenkter Munition größere Zielgenauigkeit erreichen können. Präzisionsgelenkte Waffen haben – anders als ungelenkte Munition – zusätzlich einen elektronischen Sensor zur Erkennung der Position (GPS) oder auch von Licht-, Infrarot- oder Radarsignalen, ein Steuersystem, steuerbare Leitwerke und eine Energieversorgung in Form einer Batterie.
Als konkretes Beispiel nennt die „Washington Post“ den Tod von Raúl Reyes, Sprecher der Revolutionären Streitkräfte Kolumbiens (FARC). Reyes wurde am 1. März 2008 bei einem Angriff kolumbianischer Truppen auf ein Lager der FARC auf ecuadorianischem Boden zusammen mit 24 weiteren Menschen, darunter FARC-Terroristen und Zivilisten, getötet. Dies löste eine internationale diplomatische Krise in Lateinamerika aus, Venezuela und Ecuador brachen die diplomatischen Beziehungen zu Kolumbien ab.
Die CIA wollte den Bericht nicht kommentieren. Kolumbiens Präsident Juan Manuel Santos gab auf die die Frage nach US-Geheimdiensthilfe bekannt, dass er nicht im Detail über die „Enthüllungen“ sprechen möchte. Er bestätigte während einer Reise nach Washington, dass die CIA in der Vergangenheit „eine Hilfe“ gewesen sei und die kolumbianischen Streitkräfte bei der „Effizienz der Betriebsabläufe und bei speziellen Operationen geholfen habe“.
Die US-Taktik hat das das linke Terroristen-Gesindel hinweggefegt. Wie in der Ostzone wurden die Lumpen an den Verhandlungstisch gezwungen—und besiegt.