Krise in Venezuela: Inflation von 75 Prozent prognostiziert

leereregale-venezuela

Düstere Prognosen internationaler Beraterfirmen (Foto: Archiv)
Datum: 03. Januar 2014
Uhrzeit: 11:45 Uhr
Leserecho: 8 Kommentare
Autor: Redaktion
Sprachkurs Spanisch (Südamerika)

Das südamerikanische Land Venezuela befindet sich in einer Krise. Internationale Beraterfirmen prognostizieren für das Jahr 2014 eine Inflation von über 75 Prozent, eine starke Abwertung des Wechselkurses, ein negatives oder null Wirtschaftswachstum, sowie mehr Preiskontrollen und Knappheit.

Laut einem am Montag (30. Dezember) veröffentlichten Bericht der venezolanischen Zentralbank “Banco Central de Venezuela” (BCV) liegt die annualisierte Inflationsrate in Venezuela bei unglaublichen 56,2 Prozent (Nahrungsmittel 79,2 Prozent). Dies ist der höchste Wert in Lateinamerika und eine der höchsten Raten weltweit. Im Wahljahr von Hugo Chávez lag der Wert bei 20,1 Prozent.

Am meisten beunruhigt, dass niemand glaubt, dass Präsident Nicolas Maduro die Kapazitäten und Möglichkeiten hat, die Talfahrt des erdölreichsten Landes umzukehren. „Ich denke, dass die Regierung bereits weiß, dass der Kostendruck enorm ist und sie den Mangel nicht senken kann“, analysiert Ökonom Orlando Ochoa. Aus seiner Sicht werden Preiskontrollen und Wechselkurs auch weiterhin die Kaufkraft des Bolivar untergraben und sich negativ auf die Wachstumsleistung der Wirtschaft auswirken.

P.S.: Sind Sie bei Facebook? Dann werden Sie jetzt Fan von agência latinapress! Oder abonnieren Sie unseren kostenlosen Newsletter und lassen sich täglich aktuell per Email informieren!

© 2009 - 2024 agência latinapress News & Media. Alle Rechte vorbehalten. Sämtliche Inhalte dieser Webseite sind urheberrechtlich geschützt. Vervielfältigung und Verbreitung nur mit vorheriger schriftlicher Genehmigung von IAP gestattet. Namentlich gekennzeichnete Artikel und Leser- berichte geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Für Einsendungen und Rückmeldungen bitte das Kontaktformular verwenden.

Dies könnte Sie auch interessieren

Kommentarbereich

Hinweis: Dieser Kommentarbereich ist moderiert. Leser haben hier die Möglichkeit, Ihre Meinung zum entsprechenden Artikel abzugeben. Dieser Bereich ist nicht dafür gedacht, andere Personen zu beschimpfen oder zu beleidigen, seiner Wut Ausdruck zu verleihen oder ausschliesslich Links zu Videos, Sozialen Netzwerken und anderen Nachrichtenquellen zu posten. In solchen Fällen behalten wir uns das Recht vor, den Kommentar zu moderieren, zu löschen oder ggf. erst gar nicht zu veröffentlichen.
  1. 1
    Marvin Scott

    Gute Nacht Venezuela.

  2. 2
    Mango

    Ja was ist schon anderes zu erwarten: wenn einer einen Kugelschreiber besitzt, ist er Dr.Dr. Wirtschaftsexperte- mit einem Bleistift ist er Ingenieur, Architekt oder Geometer, mit einer Schachtel Pillen ist er schon Arzt – mit einem Schraubenschlüssel ist er Mechaniker usw. – Leider sind die richtigen Fachleute schon lange, gezwungenerweise außerhalb dem Wirtschaftswunder Venezuela – oder die wenigen die noch hier sind, haben die niedrigste Arbeit z.B. Strassenkehrer oder Zeitungsverkäufer um ihre Familien über das Wasser zu halten. Und wer hier die Staatliche Uni besucht, hat in 3 Jahre schon den Doktortitel. Traurig aber Wahr….

  3. 3
    El Loco

    Was moechtest du uns damit suggestieren, bzw. zum Ausdruck bringen?
    Bitte haltet euch ein wenig zurueck wenn ihr schon solch einen mist veröffentlichen zu meinen muesst.
    In keinem Staat der Welt promoviert jemand nach 6 Semestern. Auch nicht in Venezuela.
    Ausserdem ist es definitiv unrichtig dargestellt das in VE studierte Leute und gut qualifizierte nur berufliche Stellen bekleiden, die eher als einfache oder Hilfsarbeiterstellen anzusehen sind.
    Ich weis nicht was der quatsch soll so etwas hier von sich zu geben, aber es entspricht in keinster weise der Tatsache.
    Ausserdem sind Straßenkehrer eine absolut nuetzliche Sache genau wie Zeitungsverkaeufer.
    Solche Leute sind mir alle male 1000 mal lieber als jene die sich fuer diese taetigkeiten zu schade sind. Von solchen Personen gibt es grade in Deutschland ja genug, die lieber Hartz 4 beziehen als sich beruflich zu betaetigen.

  4. 4
    Tomás Fernández

    Mal was nicht zur Sache hier gehört, aber genauso bescheuert klingt als haette Maduro es von sich gegeben.

    Energiespartipp : ( Kampagne Deutschland geht voran)

    Toaster statt Backofen ….

    Ein Toaster verbraucht durchschnittlich drei bis vier mal weniger Strom als ein Backofen.

    Nun stelle ich mir allerdings ernsthaft die Frage wie ich den bescheuerten Truthahn in den bloeden Toaster bekommen soll.

    Weis jemand Rat???

  5. 5
    Der Bettler

    So lustig es auch ist Tomas,bildlich gesehen koente ich mich tot lachen,aber leider ist die Realitaet eine ganz andere.Zu El Loco moechte ich sagen,woher er weiss,wieviele Jahre hier ein Mensch studiert,dass er ausgebildeter Arzt,Ingeneur,Oekonom,einfach ein guter Handwerker fuer Stahl ,Holz,
    Beton oder sonst was ist? Das gibt es hier nicht,das Militaer hat alles im Griff,einschliesslich den Drogenhandel. Und genau die haben von tuten und blasen keine Ahnung,was eine Verbesserung der Wirtschaft hier von Noeten waere.Menschen die in Venezuela gross geworden sind ,sind schon lange nicht mehr in diesen Land(genialer Dirigent Gustavo Dudamel) gibt sein Talent in den USA weiter.Alles
    was hier gut ist haut einfach ab,solange es noch geht.Und lange wird es auch nicht mehr gehen,bei Flugpreisen die ein Jahresgehalt uebersteigen ,wird wahrscheinlich kein Normali mehr abhauen koennen. El Loco sehen Sie einfach den Tatsachen ins Auge,in diesen Land Venezuela ist der Zug abgefahren,prognotisierte 75 % Inflation fuer 2014,was glauben Sie wer das noch bezahlen kann,ausser den idiotischen Gringos hier ?

    • 5.1
      El Loco

      Ganz einfach woher ich das weis. Ich habe selber anfangs studiert in Venezuela. Schlicht und ergreifend aus dem Grund weil ich dort geboren bin. und wenn ich sage anfangs dan hat es damit zu tun das ich später bzw. weiter in Deutschland und den USA mich weiter qualifiziert habe.
      Von meinen bisher über 55 lebensjahren habe ich über 40 in Venezuela verbracht und nur zwischenzeitlich in der Studienzeit das Land verlassen gehabt.
      Ihre Argumente er hier laenger lebt, denke ich mal duerften damit entkraeftet sein.
      Nicht jeder der nach Ihrer Vorstellung „was auf dem kasten hat“ lebt dauerhaft im Ausland. Ansonsten sähe es hier mehr als duester aus.
      Sicherlich richtig ist das von staatlicher und militaerischer seite immer versucht wird in alles einzugreifen. jedoch nicht immer und nicht bei jeden mit Erfolg.
      Demzufolge sollten Sie auch dazu angehalten sein Ihre Aussagen stark zu deferenzieren.
      Wir haben in ve schon viel ueberstanden und werden auch dieses kapitel irgendwann erfolgreich abhaken koennen.
      Man darf nicht immer alles nur schwarz malen und grade auch als Einheimischer dazu aufgerufen sein sich fuer sein Vater-/ Heimatland nach besten Gewissen einzusetzen.
      Deshalb ist es nur schwer nachzuvollziehen weshalb sich so viele von ihrem land abwenden und den Kopf in den Sand stecken.
      Natuerlich gibt es bei uns genauso die Einstellung, die eigentlich mehr in Europa verbreitet ist das einem selbst die eigene Hose am naehesten ist. Das ist einfach und bequem und offtmals alleine aus wirtschaftlichen Gesichtspunkten einer der wichtigsten beweggruende fuer diese Personengruppen.
      Allerdings auch fern ab von dem was man als Patriotismus bezeichnen duerfte.
      Wenn jedoch alle so denken wuerden waehre dieser unserer Staat mehr als dem Untergang geweiht.

      • 5.1.1
        fideldödeldumm

        Zitat: „Nicht jeder der nach Ihrer Vorstellung “was auf dem kasten hat” lebt dauerhaft im Ausland.“ und „Deshalb ist es nur schwer nachzuvollziehen weshalb sich so viele von ihrem land abwenden und den Kopf in den Sand stecken.“

        Wiedersprechen Sie sich da nicht? Ok, sie schreiben nicht „jeder“, aber zumindest ein Großteil der gut ausgebildeten Menschen hat Venezuela verlassen, um im Ausland zu arbeiten. M. E. ist es leicht nachvollziehbar, warum so viele Facharbeiter, Ärzte und Ingenieure das Land verlassen haben.
        Allein die Massenentlassungen bei PDVSA sind ein Beleg dafür. Fachkräfte mit dem falschen Parteibuch wurden entlassen und durch unfähige Rothemden ersetzt. Ich habe mich mal länger mit einem Ingenieur unterhalten, der nach seinem Rausschmiss bei PDVSA schnell einen Job in bei einem Konzern in Jordanien erhalten hat. Er erhält ein Mehrfaches an Gehalt in Dollar, hat 4 Freiflüge nach Hause im Jahr, 1 Haus mit Putzfrau und ein Dienstauto. Er sagte, dass man ihn hätte ruhig früher raus schmeißen können, da es ihm nun wesentlich besser geht. Und dies trifft sicher auf die Masse der gut ausgebildeten Menschen zu. Bevor ich mich in meinem Heimatland aufgrund meiner politischen Einstellung diskriminieren lasse, verlasse ich dieses Land doch lieber, zumal es mir woanders wirtschaftlich nicht schlechter geht.

        Sie sagen auch, dass Sie sich noch weiter im Ausland qualifiziert haben. Vielleicht mit Ausnahme der Ölindustrie ist dies wohl auch bei allen Tätigkeiten erforderlich, da Sie sich das nur venezolanische Diplom an die Klo-Wand hängen können, weil es sonst in keiner Wirtschaftsmacht anerkannt wird.

        Ich bezeichne die Situation schon jetzt mehr als düster. Anfang Dezember habe ich hier geschrieben, dass ich im Frühjahr mit einem Zusammenbruch der venezolanischen Wirtschaft rechne. Dies wurde durch den erneuten Kredit durch China wohl noch einmal verzögert. Aber zu welchem Preis? Ein Ausverkauf der Ressourcen, der Venezuela für Jahrzehnte schädigt.

        Und mit diesem Führungspersonal ist Venezuela dem Untergang geweiht. Das müsste Ihnen als gebildeter Mensch doch deutlich klar sein.

  6. 6
    Herbert Merkelbach

    Die prognostizierte Inflationsrate in Höhe von 75% ist m. E. sehr glaubwürdig. Diverse Wirtschaftsinstitute/Ökonomen an renommierten Universitäten haben bereits Anfang 2013 die wirtschaftliche Situation Venezuelas analysiert und auch eine Inflationsrate von über damals 40% vorausgesagt.
    Es ist nun mal eine Wahrheit, dass die Rentenwirtschaft Venezuelas ungemeinen Herausforderungen bevorsteht. Zum einen sind es die seit April 2013 rückläufigen Erdöl Fördermengen (seit 1999 ein Minus von 1 Mio bpd), zum anderen die hohe Staatsverschuldung, begründet in dem aufgeblähten Staatsapparat, die hohen Auslandsschulden, die geringen Währungsreserven zum Import dingend benötigter Konsumgüter.
    Dazu kommt noch die erhöhte Geldmenge M0/M1, je nach Definition der jeweiligen Zentralbanken, ohne den entsprechenden erhältlichen Güter, ein fast nicht existierender Export (2013 Rückgang um ca. 19%) der nicht Ölprodukte, die hohen Importe Venezuelas.
    Vielleicht sind die angegebenen 75% noch viel zu niedrig. Selbst eine Abwertung, die aller Voraussicht kommen wird, ist nur ein Tropfen auf den heißen Stein und bedeutet nur ein kurzes Aufatmen für die Regierenden. Mit ihrer Wirtschaftspolitik schiebt diese Regierung den Karren weiter in den Dreck und den Sumpf, aus dem sie ihn nicht mehr herausziehen kann. Es ist schon traurig was diesem Land widerfährt.

Diese News ist älter als 14 Tage und kann nicht mehr kommentiert werden!