Kriminalität in Venezuela: Oppositionsführer trifft sich mit Justizminister

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Opposition und Regierung gemeinsam gegen die Kriminalität (Foto: Capriles)
Datum: 19. Januar 2014
Uhrzeit: 09:37 Uhr
Leserecho: 6 Kommentare
Autor: Redaktion
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Die ausufernde Kriminalität in Venezuela einigt Regierung und Opposition zumindest in einem Punkt. Am Samstag (18.) hat sich Oppositionsführer Henrique Capriles Radonski mit Justizminister Miguel Rodríguez getroffen und Fragen zur Sicherheit diskutiert. An dem achtstündigen Treffen nahmen ebenfalls 21 Bürgermeister aus dem Bundesstaat Miranda teil.

„Für die Sicherheit unserer Bevölkerung darf die Farbe der Partei keine Rolle spielen. Wir müssen gemeinsam alles unternehmen, um das Leben der Venezolaner zu verteidigen“, gab Capriles am Ende des Treffens bekannt und kündigte an, dass eine weitere Diskussionsrunde bereits geplant wurde.

Nach dem Mord an Mónica Spear Mootz und ihrem Ehemann hat die Gewalt im linksregierten Land Venezuela ein Gesicht bekommen. Die ehemalige “Miss Venezuela 2004″ war ein bekannter Star in unzähligen Seifenopern, die hauptsächlich von der sozial schwachen und meist ungebildeten Bevölkerungsschicht regelrecht verschlungen werden.

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Das ermordete Paar steht stellvertretend für Zehntausende von Männern und Frauen, deren Kinder wegen der Gewalt ohne Eltern aufwachsen müssen. 24.763 Tote durch Gewaltverbrechen hat die unabhängige Nichtregierungsorganisation “Observatorio de Violencia en Venezuela” alleine für das vergangene Jahr gezählt – offizielle Statistiken gibt es schon lange nicht mehr und die Angaben aus dem Miraflores gelten als nicht glaubwürdig.

Während des Treffens zwischen Capriles und Rodriguez wurde unter anderem ein Verbot der Handy-Nutzung in den Gefängnissen von Miranda vereinbart. Inhaftierte Kriminelle steuern von den Haftanstalten aus die organisierte Kriminalität auf den Straßen des Landes. Bereits am Freitag (17.) hatten die Regierung und die Verantwortlichen im Bundesstaat Táchira (West) die Schaffung von Kontrollpunkten entlang der gesamten Grenze zu Kolumbien vereinbart. Damit soll der Schmuggel von Drogen, Lebensmittel und Kraftstoff verhindert werden.

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Kommentarbereich

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  1. Eventuell lerne sie doch noch dazu und ziehe endlich an einem Strang.

  2. 2
    Leser

    erst einmal abwarten, was daraus wird

  3. 3
    helma

    MAN SOLL JA NIE DIE HOFFNUNG AUFGEBEN , SCHOEN WAERE ES WENN SIE WENIGSTENS EINMAL AM SELBEN STRANG ZIEHEN WUERDEN

  4. 4
    annaconda

    Der Schmuggel von Drogen,Benzin etc.ist groesstenteils ein Geschaeft der Nationalgarde,also was bei den Kontrollen evtl. beschlagnahmt wird ,geht dann wiederum in dunkle Kanaele.Ich denke angesichts der nicht mehr zu leugnenden katastrophalen Lage bzgl. der Kriminalitaet ,sucht die Regierung wahrscheinlich mehr die Verantwortung zu teilen,denn wirklich grundlegende Veraenderungen anzustreben.Waeren sie ernsthaft interessiert die Kriminalitaet zu reduzieren,waere einer der ersten Schritte der Ruecktritt des gesamten Kabinetts.

    • 4.1
      Martin Bauer

      So seh ich das auch. Mit dieser Sorte Verbrecher „an einem Strang zu ziehen“, geht nach hinten los. Genauso gut könnte man mit Stechmücken darüber verhandeln, dass sie in Zukunft weniger Blut saugen.

      • 4.1.1
        fideldödeldumm

        Ja, das ist dumm von Capriles. Die Verantwortung wird geteilt, und die Roten können sich hin stellen und sagen, was wollt ihr denn, wir waren es doch nicht alleine schuld.

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