Kuba: Bürgerrechtler im Hungerstreik für Menschenwürde und Bürgerrechte

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Repressionen gegen das Dissidenten-Ehepaar nehmen kein Ende (Foto: Internet)
Datum: 18. Februar 2014
Uhrzeit: 08:51 Uhr
Leserecho: 0 Kommentare
Autor: Redaktion
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Der Afrokubaner Jorge Luís García Pérez genannt „Antúnez“, einer der bekanntesten Bürgerrechtler Kubas, protestiert seit dem 10. Februar 2014 mit einem Hungerstreik gegen die ständigen Repressionen des Castro-Regimes gegen ihn und seine Frau Yris Tamara Pérez Aguilera. „Antúnez“ ist Sprecher der regimekritischen „Nationalen Front für bürgerlichen Widerstand Orlando Zapata Tamayo“, Blogger und Ehrenmitglied der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM), seine Frau ist Vorsitzende der „Rosa Parks feministischen Bewegung für bürgerliche Rechte“.

Die Repressionen gegen das Dissidenten-Ehepaar nehmen seit dem 5. Februar kein Ende, „Antúnez“ und seine möglicherweise schwangere Frau wurden mehrmals von der kubanischen Staatssicherheit bedroht, brutal geschlagen und kurzzeitig verhaftet, ihr Haus in Placetas (Provinz Villa Clara) wurde geplündert und belagert.

„Sie haben uns bestohlen und unser Haus geplündert, dennoch werde ich nicht aufhören, meine Menschenwürde fordern“, so „Antúnez“ über die Motive seines Hungerstreiks. Ursprünglich hatte der Bürgerrechtler einen trockenen Hungerstreik begonnen, ließ sich aber von Freunden und Politikern, darunter die US-amerikanische Senatorin Lleana Ros-Lehtinen, dazu überreden, kleine Mengen Wasser zu sich zu nehmen. „Die Grausamkeit dieser Diktatur kennt keine Grenzen“, so Ros-Lehtinen in einem Telefongespräch mit dem US-amerikanischen Rundfunksender Radio Martí. Der Hungerstreik wird mittlerweile von zahlreichen Dissidenten in mehreren Teilen Kubas unterstützt.

Nachdem „Antúnez“ seinen Hungerstreik am 10. Februar offiziell bekannt gegeben hatte, wurde das Haus des Ehepaars in den Morgenstunden des 11. Februars erneut angegriffen. Staatssicherheitsbeamte demolierten die Einrichtung, stahlen Wertgegenstände, schlugen und verhafteten die beiden Dissidenten. Ebenfalls festgenommen wurden die Bürgerrechtler Yunier Santana Hernánez und Leodanis Rico Herrera, die gemeinsam mit „Antúnez“ in den Hungerstreik traten und sich in seinem Haus befanden. Santana Hernández wurde von Agenten der Staatssicherheit geschlagen, als er sich weigerte „Es lebe Fidel Castro!“ zu rufen und stattdessen „Nieder mit Fidel Castro!“ skandierte.

Am 16. Februar kam es zu einem erneuten Angriff der kubanischen Staatssicherheit, Beamte drangen in das Haus ein und gaben vor, den Bürgerrechtler aufgrund seines Hungerstreiks medizinisch versorgen zu wollen. Schließlich gaben sie sich zu erkennen, verhafteten „Antúnez“ und Pérez Aguilera und brachten sie auf die Polizeistation von Placetas.

In einer Erklärung gegenüber der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) drückt “Antúnez” vor allem seine Sorge um seine möglicherweise schwangere Frau aus, die ebenfalls seit Tagen nichts gegessen hat, weil die Staatssicherheitsbeamten verhindern, dass sie das Haus verlässt. Eine Ärztin und eine Krankenschwestern, die Pérez Aguilera untersuchen sollten, wurden von den Beamten nicht ins Haus gelassen. „Wir machen diese Diktatur nicht nur für mein Leben und meine Gesundheit (…) verantwortlich, sondern auch für die neue Situation, in der sich meine Frau befindet”, so „Antúnez”. „Lasst nicht zu, dass sie uns umbringen!”

Die IGFM ruft die Internationale Gemeinde zu Solidarität mit dem Bürgerrechtler im Hungerstreik auf, der auf diese Weise seine Menschenwürde und sein Recht auf freie Meinungsäußerung fordert.

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