„Einladung“: Kundgebung über die Menschenrechtsverletzungen in Venezuela

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Keine Komplizen der Lügen seitens der venezolanischen Regierung (Foto: Archiv)
Datum: 28. Februar 2014
Uhrzeit: 12:16 Uhr
Leserecho: 2 Kommentare
Autor: Redaktion
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Die venezolanische Gemeinschaft mit Wohnsitz in der Schweiz ruft für diesen Samstag, den 1. März, zu einer Kundgebung auf; um gegen Menschenrechtsverletzungen in ihrer Heimat zu demonstrieren. Die Auslandsvenezolaner bitten den Bundesrat, die Schweizer Bevölkerung und alle internationalen Organisationen in der Schweiz um Hilfe. Sie sollen Präsidenten Maduro auffordern, die Menschenrechte des Volkes das zu verteidigen er geschworen hat, zu respektieren.

„Ich bange um das Leben meiner Schwester, die in Venezuela durch ihre Teilnahme an Kundgebungen in Gefahr ist. Ich hingegen lebe in einem demokratischen Land und mache von meinem Recht auf Meinungsfreiheit Gebrauch: Deswegen erhebe ich meine Stimme in Solidarität zu den Demonstrierenden. Es ist meine Pflicht als Venezolanerin, die Willkür der Regierung zu thematisieren. Andernfalls wäre ich eine Komplizin der Lügen seitens der venezolanischen Regierung“, erklärt Steyci Escalona, Organisatorin der Veranstaltung in Zürich.

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Die Unzufriedenheit der Bevölkerung angesichts geballter Kriminalität, Unterdrückung, Nahrungsmittelknappheit und Zensur der Medien wird in den Strassen von Venezuela deutlich. Die Venezolaner sind es leid, dass die Regierung, die seit 1999 an der Macht ist, die Situation verschlimmert. Präsident Maduro zeigt Härte und drosselt die Kundgebungen durch Streitkräfte ab. Die Proteste haben bis heute 18 Tote (die meisten durch Kopfschüsse), rund 150 Verletzte und 550 Inhaftierte gefordert. 33 Personen meldeten Folter.

Gemäß der Nichtregierungsorganisation (NRO) Forum Penal hat die Polizei in Barinas, der Heimatstadt des verstorbenen Präsidenten Hugo Chavez, demonstrierende Jugendliche schwer misshandelt. Die NRO wirft der Polizei vor, die Jugendlichen unter Beschimpfungen durch Regierungsanhänger nackt durch das Dorf gezerrt zu haben. Weitere Foltervorwürfe beschreiben sexuellen Missbrauch, Verletzungen durch Baseballschläger und Fingerbrüche durch Treten. Andere Protestierende meldeten, dass die Polizei sie gezwungen habe, über Stunden eine in Benzin getränkte Jacke zu tragen.

Die Informationen, die über öffentliche Medien fließen, werden in Venezuela von der Regierung eingeschränkt. Das Internet bleibt die einzige Informationsquelle. Im Minutentakt gibt es Videos her, in denen Menschenrechtsverletzungen seitens der Streitkräfte und paramilitärischer Gruppen gegenüber den Demonstranten explizit werden.

Der Oppositionsführer Leopoldo Lopez sitzt in einem Militärgefängnis in Haft. Die Regierung wirft ihm Terrorismus vor und macht ihn für die Morde während der Proteste verantwortlich. Lopez hatte mehrmals zu friedlichen Demonstrationen aufgerufen. Der Regierungsgegener Ivan Simonovis wurde wegen seinem Widerstand ohne jeden Beweis zu 30 Jahren Haft verurteilt.

Trotz der großen Ölvorkommen in Venezuela plagt die Wirtschaft eine Inflationsrate von 56%. Die Politik der Regierung ist es, die Devisen zu kontrollieren, die Privatwirtschaft zu verstaatlichen und Investoren zu entmutigen. Das hat eine Produktknappheit hervorgerufen. Der Mangel an Medikamenten in öffentlichen Krankenhäusern verschärft die Qual der Bürger Venezuelas noch.

„Die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte besagt: Wenn die Menschenrechte nicht respektiert werden, sind die Bürger gezwungen, die eigenen Rechte vor der Tyrannei zu verteidigen. Das ist genau das, was die Leute in Venezuela tun und was auch wir am Samstag in Zürich tun werden“, erklärt Veranstalter Alexandre Wdowik.

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Kommentarbereich

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  1. 1
    Alba

    lama felix, hast du irgendetwas hierzu zu sagen? Dann sprich? Mit nicht´s, aber auch mit überhaupt nicht´s kannst du diese Gewaltanwendung der staatl. Organe rechtfertigen. Ich behaupte, dieses Maduro Regime ist gleichzusetzen mit dem Regime in Nordkorea. Ein menschen verachtendes Regime hat nicht´s an der Regierungsspitze von Vzla. zu suchen, keine der vorigen Regierungen haben sich soviel Brutalität geleistet, diese Regierung ist fällig.

  2. 2
    Aniuma

    War leider verhindert und konnte nicht teilnehmen.
    Ich hoffe die nächste solche Veranstaltung wird Organisiert und ich erfahre hier wieder darüber, damit ich dann auch teilnehmen kann.
    Weiter so! Gute Website!

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