Brasilien 50 Jahre nach dem Militärputsch: Die „Nunca Mais“ Brasilientage

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In den über 20 Jahren Diktatur waren Repression, Folter und das „Verschwindenlassen“ von Gegnern der Militärregierung an der Tagesordnung (Fotos: idagospel/nuncamais)
Datum: 14. März 2014
Uhrzeit: 13:56 Uhr
Leserecho: 0 Kommentare
Autor: Redaktion
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Am 31. März 2014 jährt sich der Militärputsch in Brasilien zum fünfzigsten Mal. In den über 20 Jahren Diktatur waren Repression, Folter und das „Verschwindenlassen“ von Gegnern der Militärregierung an der Tagesordnung. Die Initiative Nunca Mais – Nie Wieder – organisiert in diesem Rahmen die Nunca Mais Brasilientage. Von März bis Juni 2014 wird es bundesweit Filmreihen, Workshops und Gesprächsrunden mit namhaften Experten und Zeitzeugen geben. Die Städte, in denen die Veranstaltungen stattfinden, sind u.a. Berlin, Köln, Bonn, Frankfurt am Main, Leipzig, Hamburg und Bielefeld. Parallel werden ähnliche Veranstaltungen in mehreren Städten Brasiliens organisiert.

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Im Rahmen der Nunca Mais Brasilientage wird insbesondere der aktuelle Stand der Aufarbeitung in Brasilien diskutiert, wie sie seit Einsetzung der nationalen Wahrheitskommission 2012 nunmehr offiziell begonnen hat. Die brasilianische Militärregierung war die erste von vielen Militärregierungen in Lateinamerika, die ab den 1970er Jahren insbesondere in Chile und Argentinien blutige Spuren hinterließen. Die Entwicklung von Aufarbeitung und Erinnerungskultur in diesen Ländern soll daher im Rahmen verschiedener Veranstaltungen ebenfalls vergleichend dargestellt werden.

Als übergreifender Schwerpunkt werden insbesondere die engen politischen und wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Deutschland und Brasilien während der Diktatur beleuchtet. Wer waren die deutschen Freunde des Militärs? Wer unterstützte die politisch verfolgten Brasilianer in Deutschland? Aktuelle menschenrechtliche Probleme in Brasilien wie Polizeigewalt und die Gewalt und Diskriminierung gegenüber Indigenen sollen ebenfalls diskutiert werden.

Ein weiterer Fokus liegt auf der wirtschaftlichen Kooperation zwischen Deutschland und Brasilien in dieser Zeit. Sie führte 1975 zur Unterzeichnung eines bis heute gültigen Atomvertrags. Auf verschiedenen Veranstaltungen soll die Geschichte des Vertrags diskutiert und der aktuelle Stand der gemeinsamen Energiepolitik thematisiert werden.

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